0909 - Die Falle der Kryn
nicht, worauf sie warteten. Vor dem Schiff blieb ein freier Platz, den jetzt die Gleiter mit den Geräten einnahmen. Borl winkte in erzwungener Fröhlichkeit, herb grinsend, in die Linsen. Danton schob sich nach vorn und winkte einen Kommentator herbei.
„Was jetzt und hier gefragt und beantwortet wird, ist die Wahrheit. Sie wird für viele Wynger beängstigend sein. Zunächst folgendes: Wir, drei Terraner von der BASIS, sind Plondfairs Freunde. Wir wurden während der Rede Plondfairs in der Ufer-Aula von Kryn entführt, betäubt und nach Roschor ins Guschora-Gefängnis-System gebracht. Ist das zutreffend, Damantys?"
Damantys schwieg. Karz hob die Waffe und feuerte einen nadelfeinen Schuß in die Schulter des Kryn.
Damantys schrie schrill auf.
„Zutreffend oder nicht? Du hast den Befehl gegeben?" fragte Karz in unerschütterlicher Ruhe. Er lächelte böse. Die Aufnahmeoptiken richteten sich auf Karz und Damantys. Der Kryn würgte hervor: „Wir haben euch entführt. Ja ... ich gab die Befehle."
„Dann können Plondfairs Freunde auf keinen Fall mit den-etwa fünfundzwanzig verschiedenen Attentaten in .Verbindung gebracht, werden?" fragte in höchster Aufrgung ein Sprecher.
Karz hob die Waffe. Hyrrepe sagte hastig „Nein. Sie waren .unschuldig. Wir gaben die Anordnungen.°° „Ihr gabt auch die Befehle, uns nach Roschor zu verschleppen. Dorthin, wo seit langer Zeit Tausende Wynger und vor allem Kryn niedriger Ränge den qualvollen Tod fanden. Wir eroberten die Station der Kryn und beendeten den Status dieses Planeten. Er wird nicht mehr länger Strafplanet sein", donnerte Arka böse. „Ihr kämpft mit verbrecherischen Mitteln gegen Plondfair, der nichts anderes ist als ein Sprecher des Alles-Rads."
Damantys senkte den Kopf; eine Geste, die ein Schuldbekenntnis bedeutete.
„Richtig, Damantys?" bellte Karz und sah ungerührt zu, wie Karz mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Schulter hielt. Jedes Wort und jede Geste wurde von zwölf Nachrichtenagenturen nach allen Relaispunkten des Systems ausgestrahlt.
„Es trifft zu", antwortete Damantys stockend.
„Wir sind nicht nach Spälterloge gekommen", rief Roi Danton, „um hier Verbrechen zu begehen. Wir wollten dem Verkünder der neuen Lehren des Alles-Rads, unserem guten und ehrlichen Freund Plondfair, die Hand zum Abschied drücken, nichts anderes. Wir wissen, daß die Kryn mit jedem Mittel gegen ihn arbeiten. Sie sollten ihre Position überdenken, denn die neüe Wynger-Zivilisation kann auch ohne einen einzigen Kryn zu neuen Höhepunkten hochwachsen. Plondfair wird allen Wyngern erklären, wie es weitergeht."
„Außerdem haben wir es sehr eilig, zurück zur BASIS zu fliegen", sagte Borl. „Alle Wynger - und wir sind sicher, daß viele diese Sendungen jetzt oder später sehen werden.-waren in den letzten Tagen voller Zweifel. Sie mißtrauten Plondfair. Laßt euch sagen, daß Plondfair nichts anderes unternimmt, als die neuen Regeln zu interpretieren. Er ist ein Bote, ein Herold des Alles-Rgds. Zurück zum Thema. Wir haben gesehen, daß die Kryn von gewissenlosen Frauen und Männern ‘geleitet werden, die vor Mord und Sabotage nicht zurückschrecken. Aber... .
das sind wyngerische Probleme, und in einigen Stunden nicht mehr unsere."
„Dazu habe ich als selbsternanntes Sprachrohr für die Opfer der Kryn noch einiges zu sagen", rief Karz entschlossen. „Wir werden dafür sorgen, daß die Kryn niemals wieder ihre Macht ausnutzen werden. Die Gefangenen von Roschor sind die Kontrolleure.
Und da wir viele von uns haben qualvoll sterben sehen, werden wir nicht sonderlich zurückhaltend sein. Wir unterstützen die Wahrheit, also unterstützen wir Plondfair."
Von rechts schrie jemand: „Danke! Ihr unterstützt mich!"
Plondfair war angekommen, hatte sich weitestgehend unerkannt einen Weg durch die Masse gebahnt und stürzte freudestrahlend auf Hytawath Borl zu. Beide Männer umarmten sich und schlug-en sich krachend auf die Schultern. Dann drehte Borl den Lufken halb herum und deutete auf die Aufnahmegeräte.
„Die Wahrheit ist ans Licht der Sonne gekommen, Plondfair", sagte er. „Du bist der große Held. Bleibe es.
Außerdem wollen wir hier möglichst schnell weg und mit dir ein paar vernünftige Sätze reden." ‘ „Das ist auch meine Absicht."
Es dauerte noch einige Stunden. Die Sprecher stellten ununterbrochen Fragen. Die Menge der Zuhörer und Zuschauer wechselte langsam ihre Meinung. Tatsächlich verkehrten sich die Umstände. Die Wut, die sich
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