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0914 - Begegnung auf Zaltertepe

Titel: 0914 - Begegnung auf Zaltertepe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wird.
    Gestern habe ich dreißig Kilogramm davon bestellt - und angekommen sind genau neunundzwanzig-komma-zwei Kilogramm. Das Auslieferungslager der Fabrik erklärte auf meine Reklamation, es seien genau dreißig Kilogramm an uns abgeschickt worden. -Jetzt werde ich errechnen, ob von dem Material unterwegs etwas verdunstet sein kann."
    Torpel Kifftick sah seinen Chef grüblerisch an, dann schob er die Unterlippe vor und sagte verwundert: „Der Stadtmajor meinte alles, was produziert wird, angefangen von Abdampfwärme bis zu Zyklotronen.’ „Zyklotrone werden nicht am Fließband hergestellt", warf Kalackai ein.
    „Genaugenommen, nur eins in zehn Jahren", meinte Kifftick. „Aber Ihre Isoliermasse wird bestimmt in größeren Mengen produziert."
    Tramton Kalackai ging zu einem Sessel und ließ sich schwer hineinfallen, dann stützte er die Ellenbogen auf den Knien ab und legte das Kinn auf die Handflächen.
    „Etwas ist ganz seltsam", sagte er leise. „So, als ob zwischen unseren Aktionszentren der Gehirne und dem Gedächtnis eine Barriere bestünde, eine Art nebulöse Wand, durch die man ab und zu die Erinnerungen sieht und ein andermal nicht. Und ohne Rückkupplung mit unseren Erinnerungen ist unser Bewußtsein nur noch ein Schatten seiner selbst."
    „Was reden Sie da, Sir?" fragte Torpel Kifftick. „Ist das...", er runzelte die Stirn, dann rieb er mit der Hand darüber, als wollte er die Falten glattstreichen, „ .. ist das ein ... -Beim Großen Kasom!"
    Tramton Kalackai erhob sich langsam, ging zum Telekomanschluß und rief die Nervenklinik von Nagelia an.
    „Ich möchte mich und einen meiner Mitarbeiter zu einer gründlichen Untersuchung anmelden", sagte er, als der Aufnahmecomputer sich gemeldet hatte. „Aber vorher möchte ich mit dem Chefarzt sprechen."
    Der Computer verband weiter, und gleich darauf erschien das Abbild von Professor Doktor Harmack auf dem Bildschirm.
    „Ja, was kann ich für Sie tun?" erkundigte sich der Neuro-Psychologe unsicher.
    „Aber Pukker!" rief Kalackai. „Willst du behaupten, du würdest mich nicht mehr kennen?"
    „Ich glaube, die Bildübertragung ist schuld daran", erwiderte Doktor Harmack. „Wie heißen Sie doch gleich?"
    „Tramton Kalackai", sagte der Erste Kybernetiker von Nagelia.
    „Tramton!" rief Pukker Harmack freudig aus. Doch gleich darauf drückte seine Miene Bestürzung aus.
    „Und ich habe dich nicht erkannt!"
    „Wenn die Bildübertragung schlecht ist, trifft dich doch keine Schuld", sagte Tramton Kalackai.
    Bekümmert schüttelte der Professor den Kopf.
    „Das war eine Ausrede, weil ich dachte, ein Fremder riefe mich an", erklärte er. „Dir gegenüber will ich offen sein. Ich konnte mich zeitweilig nicht an dich erinnern. Erst, als du meinen Namen sagtest..." Seine Augen weiteten sich. „Das ist dasselbe, was heute schon mindestens hundert Patienten gesagt haben, Tramton! Es scheint fast, als hätte ich mich bei ihnen infiziert."
    „Eine Seuche?" fragte Kalackai erschrocken-Und ich habe an mir dieselben Symptome beobachtet.
    Deshalb rief ich dich an."
    „An allem sind die Grünlinge schuld", rief Torpel Kifftick mit seltsam krähendem Ton.
    Tramton Kalackai blickte zu seinem Assistenten und sah, daß er sich vergeblich bemühte, eine Zweiliterdose Starkbier zu öffnen, die er sich am Versorgungsautomaten getastet hatte.
    „Lasche hochziehen!" rief er ihm zu.
    Kifftick blickte hoch, lächelte und erwiderte: „Ja, Sir!" Darin versuchte er, die Dose aufzubeißen.
    „Eine Seuche!" keuchte Kalackai in jähem Entsetzen. „Eine Seuche, die unsere Gehirne aufweicht und uns zu lallenden Idioten machen wird!"
     
    3.
     
    Baya Gheröl fror, als sie aus dem Helk stieg und von dem eiskalten Wind getroffen wurde, der über den Gipfel des Berges strich. Nistor hatte ihr ein winziges Teilsegment umgehängt, das die Funktion eines Antigravaggregats erfüllte und die Schwerkraft von Zaltertepe auf 0,9 Gravos reduzierte.
    „Soll ich hier bleiben?" fragte das Mädchen.
    „Ich dachte, es wäre gesünder für dich, in einer Höhe zu leben, in der der Luftdruck niedriger ist als auf Meereshöhe - und das ist hier der Fall", antwortete der Helk Nistor. Beide, das terranische Mädchen und der Roboter des Quellmeisters Pankha-Skrin, sprachen auf Loowerisch miteinander. Das lag daran, daß der Helk infolge der beim Kampf mit Boyt Margor erlittenen Beschädigungen nicht in der Lage war, zu erkennen, daß Baya Gheröl keine Loowerin war. Er vermochte zwar die typisch

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