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0916 - Feuerengel

0916 - Feuerengel

Titel: 0916 - Feuerengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde keine erotische Spannung aufkommen.
    Außerdem - wer sollte sie ihm bringen?
    Leila?
    So war es vorgesehen, aber er hatte bisher nur ihre Stimme gehört und sie nicht gesehen. Er kannte die Frau aus Beschreibungen. Ob sie jedoch stimmten, war fraglich. Sie sollte jedenfalls super sein, unbeschreiblich, absolut top, und sie war in der Lage, einem Menschen den Himmel auf Erden zu bringen.
    Das konnte Lino nicht nachvollziehen. Da brauchte er nur zur Decke zu schauen und seine Blicke an den Wänden entlanggleiten zu lassen, das war alles nicht normal. Da hatte er den Eindruck, als würden die Schatten leben.
    Davenport überlegte, wie lange er es bereits in dieser Höhle ausgehalten hatte.
    Fünf Minuten, zehn, eine Viertelstunde?
    Er kam nicht zurecht. Die Zeit war für ihn stehengeblieben oder nicht vorhanden.
    Hundert Pfund hätte er zahlen sollen. Ein Trinkgeld für das, was ihm Leila bot. So jedenfalls war es von seinen Freunden interpretiert worden, aber denen konnte er nicht mehr glauben.
    Warum, so fragte er sich, hocke ich noch hier auf diesem verdammten Bett? Es gibt einfach keinen Grund, dies zu tun. Ich kann es viel besser haben, wenn ich mich wieder davonstehle und mir irgendeine Ausrede einfallen lasse, wenn die anderen mich fragen, was ich hier getan habe und wie es mir hier gefallen hat.
    Lino war froh, so weit gekommen zu sein. Er lächelte, er machte sich selber Mut, und mit einem heftigen Ruck stand er von dem Rand des Bettes auf.
    Ja, es ging ihm gut.
    Er atmete tief durch.
    Der leichte Schwindel verging. Er hatte sich wieder an die Umgebung gewöhnt. Zudem war er froh, sie verlassen zu können. Erst jetzt fiel ihm auf, daß seine Tritte keine Geräusche verursachten, als er sich auf die Tür zubewegte. Der Untergrund schluckte alles, obwohl er normal auftrat und der Belag aussah wie Stein. Sogar Fugen waren bei genauem Hinsehen zu entdecken.
    Das war seltsam. Es war überhaupt alles seltsam und mit der normalen Logik für ihn zumindest nicht zu fassen.
    Aber er ging weiter. Die Tür war wichtig. Sie war der Ausgang in die Freiheit, in die normale Welt.
    Wenn er wieder draußen war, würde alles anders aussehen. Da empfand er den Lärm auf den Straßen dann als wunderbare Geräuschkulisse, das wußte er schon jetzt.
    Der Türgriff schimmerte hell und silbrig. Er legte seine Hand darauf und drückte ihn nach unten. Es entstand kein Geräusch. Den Endpunkt hatte er erreicht, jetzt brauchte er nur die Tür aufzuziehen, und es war vorbei.
    Es war nicht vorbei.
    Die Tür ließ sich nicht bewegen.
    Davenport fing an zu schwitzen. Das geschah von einer Sekunde zur anderen, und aus jeder Pore strömte der Schweiß. Sein Gesicht verzog sich, er stöhnte leise, dann versuchte er es noch einmal.
    Er setzte sogar Gewalt ein, als wollte er die Tür aus den Angeln zerren.
    Es hatte keinen Sinn.
    Die Tür blieb zu.
    Jemand mußte sie von der anderen Seite abgeschlossen haben. Aber wer, zum Henker, war das gewesen?
    Davenport blieb stehen. Nicht gebückt, sondern hoch aufgerichtet und den Rücken durchgedrückt.
    Seine Augen waren verdreht, und er sah nicht mal, wohin er schaute, aber er spürte, daß sich sein Herzschlag beschleunigt hatte.
    Wohin? Was tun?
    Genau in diesem Moment hörte er das leise, kehlige Lachen…
    ***
    Lino Davenport wurde noch mehr zu Stein. Dieses Lachen war keine Täuschung gewesen. Zu deutlich hatte er es gehört. Und ihm war auch nicht entgangen, daß es eine Frau ausgestoßen hatte.
    Leila Connaro?
    Ob es daran lag, daß die Furcht in ihm hochgestiegen war? Lino schluckte.
    Durch seinen Kopf wehten die Gedanken, und die Stille die ihn wieder umgab, gefiel ihm nicht. Sie dauerte auch nicht lange an, denn die Stimme lachte nicht mehr, sie sprach jetzt.
    »Wolltest du schon gehen?«
    Ja, ja! hätte er sagen müssen. Nun schaffte er es nicht, auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen. Er stellte sich vor, daß alles nur Einbildung war, aber waren es auch die leisen Schritte hinter ihm? Dieses hohl und zugleich hell klingende Geräusch, das entstand, wenn Schuhe mit hohen Absätzen den Boden berührten?
    Hier kam etwas zusammen, das er nicht überriß, denn seine Tritte hatte er nicht gehört.
    »Warum drehst du dich nicht um?« fragte die Stimme wieder, als die Tritte verklungen waren. »Du bist doch wegen mir gekommen, mein Lieber. Oder hast du plötzlich Angst?«
    Sie steht neben dem Bett, dachte er. Sie muß einfach neben dem Bett stehen. So und nicht anders ist es. Ja, sie

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