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092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

Titel: 092 - Die Todesbucht von Cala Mordio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Augenblick verflogen, da es ums
nackte Leben ging.
    Doch keiner
von ihnen kam mehr dazu.
    Das Boot
sackte mit dem Heck weg. Die eingewickelten Leichen klatschten zurück ins
Wasser. Die Tücher wurden durch den Wasserauftrieb aufgebläht, ehe die Toten
langsam versanken.
    Der Rumpf des
Fischerbootes war durchlöchert wie ein Schweizer Käse, als hätte jemand während
der letzten Minuten dort mit einem riesigen Bohrer hantiert.
    Keiner
begriff, was und wie es geschah, und keiner hatte mehr Gelegenheit, sich auch
nur noch einen Rettungsring zu greifen oder ein Rettungsboot ins Wasser zu
lassen.
    Das
Fischerboot sackte weg wie ein Stein. Das Wasser spritzte und schäumte an der
Stelle.
    Marco
hechtete mit gewaltigem Sprung ins nächtliche Wasser und begann mit
weitausholenden Bewegungen zu schwimmen. Auch Esteban, dem Jüngsten der Crew,
ganze siebenundzwanzig Jahre alt, gelang es noch, sich aus dem unmittelbaren
Gefahrenbereich, dem Sog, den das untergehende Boot erzeugte, herauszubringen.
    Der kranke
Besitzer des Bootes wurde mit in die Tiefe gedrückt und tauchte nicht wieder
auf.
    Bleich und
von Entsetzen gezeichnet, begannen die beiden Männer, die den Untergang über
standen hatten, Richtung Festland zu schwimmen.
    Sie wußten,
daß es mindestens zehn Kilometer waren, die sie zurücklegen mußten.
    Ihre
Bewegungen wurden ruhige". Die Männer von der Insel versuchten mit ihren
Kräften hauszuhalten.
    Esteban und Marco
blieben zusammen, warfen keinen einzigen Blick zurück und sprachen auch nicht
miteinander.
    Seit dem
Untergang des Bootes waren gerade fünf Minuten vergangen. Aber schon kam den
beiden Männern die Zeit vor wie eine Ewigkeit.
    Zehn Minuten
verstrichen, eine viertel Stunde, eine halbe Stunde ...
    Marcos
Bewegungen wurden langsamer.
    Er fiel
zurück.
    Verbissen
kämpfte er gegen die aufkommende Schwäche an.
    Er fühlte,
wie seine Glieder bleischwer wurden und verspürte die Sehnsucht in sich, festen
Boden unter den Füßen zu haben.
    Er fuhr
zusammen, als er plötzlich Wasser schluckte und sein Kopf unter die Oberfläche
geriet.
    Von Panik
erfüllt, arbeitete er sich wieder in die Höhe und mußte mit Erschrecken
feststellen, daß einen Moment Wunsch und Wirklichkeit nicht übereingestimmt
hatten.
    Mechanisch
kraulte er weiter und brachte Meter für Meter hinter sich.
    Scheinbar
endlos breitete sich der Sternenhimmel über ihm und
das Meer um ihn herum aus.
    Sehnsuchtsvoll
starrte er in die Ferne und hielt Ausschau nach dem Festland. Es war nichts zu
sehen.
    »Esteban ?« fragte er röchelnd. Aber seine Stimme war zu leise, um
den anderen zu erreichen, der irgendwo in der Dunkelheit vor ihm schwamm.
    Dann konnte
der gedrungene Mallorquiner nicht mehr.
    Er tauchte
wieder unter. Noch mal trieb die Todesangst ihn in die Höhe. Beim dritten Mal
aber schaffte er es nicht mehr. Er schluckte Wasser, zog es in die Lungen und
hatte nicht mehr die Kraft, an die Oberfläche zu kommen. Der nasse Tod ereilte
ihn.
    Seine Leiche
sank in die Tiefe, den Gefilden entgegen, wo er einige Minuten lang in seinem
Leben das große Glück und gewaltigen Reichtum angenommen hatte.
    Aber das war
ein Irrtum.
    Dort unten -
lauerte und verbarg sich das Grauen . . .
    Ihm sank der
Tote entgegen!
     
    ●
     
    Die Maschine
nach Palma de Mallorca war ein Air-Bus der Lufthansa, der um 13.10 Uhr vom
Rhein-Main-Flughafen Frankfurt aus startete. Das Flugzeug war bis auf wenige
Plätze belegt.
    Hauptsächlich
befanden sich Touristen an Bord, die einen Urlaub auf der Sonneninsel
verbringen wollten. Dazu zählten auch die Freunde Klaus Bergen, Kathrin
Paschke, Werner Ulman und dessen Freundin Doris Fayer .
    Die
befreundeten Paare kamen aus der Umgebung von Frankfurt und hatten vor, drei
Wochen in Cala Millor zu
verbringen.
    Unter den
dreihundertsechsundfünfzig Passagieren befand sich ein alleinreisender Mann, der in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft saß.
    »Er sieht aus
wie ein Totengräber«, konnte die brünette Kathrin sich die Bemerkung nicht
verkneifen. Sie sprach leise und flüsterte die Worte ihrem Freund zu. Klaus
Berger saß neben ihr auf dem vordersten Sitz in der mittleren Reihe. Die Plätze
rechts neben ihnen an der Fensterseite wurden von Werner Ulman und Doris Fayer eingenommen.
    Links neben
Klaus saß jener fragliche Mann, denn die Sitzreihen in der Mitte des Air-Bus’
bestanden aus drei Plätzen. Klaus warf seiner hübschen Begleiterin einen
warnenden Blick zu.
    Der Mann
neben ihm, den Kathrin mit ihrer Bemerkung gemeint

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