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0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen zu.
    „He, Akrobath! Was ist nun los? Wirst du die gesperrte Robotkontrolle lahmlegen können oder nicht?"
    Der scheibenförmige Roboter mit dem ausfahrbaren Menschenkopf kam langsam herabgesunken und landete dicht neben Ellert auf einem der Tische. „Mein lieber Freund, es scheint schwieriger zu sein, als wir angenommen haben. Aber es ist ein wunderbares Problem, auch wenn ich es vorerst nicht zu lösen vermag. Doch gerade das ist es, was mich reizt."
    „Das hier ist kein Rätselwettbewerb", machte Ellen ihn aufmerksam, hütete sich jedoch, unhöflich zu erscheinen." Akrobath konnte dann recht widerwärtig werden. „Unsere Existenz wird vielleicht davon abhängen, ob wir die KARMA unter unsere Kontrolle bekommen oder nicht. Und zwar rechtzeitig."
    Der Roboter verstieg sich zu einem nachsichtigen Lächeln.
    „Sieh doch auf den Bildschirm! Wir sind nun zwei Tage seit unserem Start von Sceddo unterwegs, und die Nachbargalaxis ist nur ein bißchen größer geworden. Meinen Berechnungen nach bewegen wir uns mit fünfunddreißigmillionenfacher Lichtgeschwindigkeit voran. Das würde bedeuten, daß wir die Nachbargalaxis in etwa fünf Tagen erreichen. Zeit genug, das Problem zu lösen. Findest du nicht auch?"
    Ellen lehnte sich zurück und seufzte.
    „Ich sehe das relativ", sagte er schließlich, nur um überhaupt etwas zu sagen. „Glaubst du denn, es bis dahin zu schaffen?"
    „Da bin ich absolut sicher. Und wenn es nicht mit Fingerspitzengefühl geht, dann eben mit Gewalt.
    Allerdings könnte es dann passieren, daß auch die Automatik außer Kontrolle gerät. Das wiederum eröffnet die Aussicht darauf, sie unter manuelle Kontrolle zu bringen."
    „Du bist der Spezialist", meinte Ellert etwas spöttisch. Als Akrobaths Gesicht sich zu verfinstern begann, fügte er schnell hinzu: „Nein, ich meine das im Ernst."
    „Hüte die Zunge deines geliehenen Körpers", warnte der Roboter. Völlig übergangslos fuhr er fort: „Da sind noch einige versiegelte Schaltkreise, die ich überprüfen und verfolgen muß. Vielleicht legst du dich ein paar Stunden schlafen, damit ich ungestört arbeiten kann. Die Blicke, mit denen du jede meiner Bewegungen verfolgst, machen mich nervös."
    „Oh, das konnte ich nicht ahnen", gab Ellen zu und sah auf den Bildschirm-Aber du mußt mich wecken, wenn die KARMA ihre Geschwindigkeit verändern sollte."
    Ellen stand auf. Er hatte nichts gegen eine Ruhepause für den Körper des Mannes einzuwenden, der auf menschliche Bedürfnisse angewiesen war. Das hatte zu einigen Schwierigkeiten geführt, denn in dem Robotschiff gab es keine sanitären Anlagen.
    „Viel Vergnügen", sagte der Roboter noch, ehe Ellen die Tür zuschob.
    Er wird immer unverschämter, dachte Ellen.
    Als er sich nach einer kargen Mahlzeit auf das Bett legte, meldete sich Ashdon: „Nun, Ernst, was meinst du? Welche Chance haben wir?"
    Es schien, als spräche der Mann mit sich selbst, wenn die beiden Bewußtseine sich durch seinen Mund unterhielten.
    „Keine Ahnung, Gorsty, aber ich bleibe optimistisch. Alles hängt davon ab, was die Sceddors in das Robotgehirn der KARMA programmierten. Immerhin richteten sie sich nach telepathischen Impulsen, die sie wahrscheinlich aus der benachbarten Galaxis empfingen -von ES, wie wir hoffen. Sollten sie aber nicht von dem Unsterblichen abgestrahlt worden sein, ist es lebenswichtig, das Schiff unter Kontrolle zu bekommen. Es muß Akrobath gelingen, die Sperre zu knacken."
    „Und wenn nicht?"
    „Gorsty! Jetzt fragst du mich wirklich zuviel."
    „Entschuldige."
    Sie verstanden sich prächtig, die beiden Bewußtseine, wenn Ellerts auch dominierte. Ashdon anerkannte das, denn er wußte um die Erfahrungen, die Ellert in seinem überlangen Leben gesammelt hatte.
    „Lassen wir unseren Mann schlafen", schlug Ellert vor.
    „Ich ziehe mich wieder zurück", erklärte Ashdon.
     
    *
     
    Während der Mann schlief, ließ Ellert die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate noch einmal an sich vorüberziehen. Der Hilferuf von ES war ausschlaggebend für das Verlassen von EDEN II gewesen. Nie mehr würde er zu dem Planeten zurückkehren dürfen, auf dem in drei Milliarden Körpern etwa zwanzig Milliarden Bewußtseine existierten.
    Und diese Bewußtseine waren dabei, sich zu integrieren, um in einer ungewissen Zukunft die Körper verlassen zu können.
    Es war ohne Zweifel die Geburt einer Superintelligenz.
    Der Gedanke erschreckte Ellert immer wieder, aber er war das Ergebnis einer logischen

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