Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0925 - Boten der Finsternis

Titel: 0925 - Boten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den Fernbildern zu erkennen. Auf Varsok tobte ein Sandsturm, bei dem sogar die Ertruser von Zakkor daheim bleiben würden.
    Als Tengri Lethos das dachte, wurde ihm erst richtig klar, daß die Enddaten der Ortung die Raumschiffe im Dermial-System als kugelförmig, mit einem Durchmesser von hundertzwanzig Metern und abgeplatteter unterer Polseite beschrieben hatten.
    Das aber war einzig und allein charakteristisch für die Raumschiffe der Haluter!
    Was hatten Haluter auf einer vorgeschobenen Siedlungswelt des Carsualschen Bundes zu suchen?
    „Ich brauche eine Information darüber, warum auf Varsok Haluter sind!" sagte er zum Semor-Gehirn.
    Sekunden später sagte das Semor-Gehirn: „Erbetene Information mittels Datenzapfer aus der Positronik der Stützpunktzentrale Zakkor geholt.
    Danach wurde Varsok schon vor langer Zeit vom Carsualschen Bund aufgegeben. Die auf dem Planeten stationierten zwanzig halutischen Raumschiffe gehören zu einem Kontingent von insgesamt hundertelf halutischen Schiffen, die der GAVÖK unterstellt sind. Von den zwanzig Schiffen befinden sich vier auf Missionen im galaktischen Raum."
    „Damit wäre die Sache geklärt", erwiderte der Hüter des Lichts erleichtert. Er konnte sich noch gut daran erinnern, was er über den Amoklauf der Haluter erfahren hatte, und war froh, daß es keinen Rückfall gegeben hatte, der zu einem Eroberungsfeldzug der Haluter hätte führen können.
    „Die parusischen Impulse kommen sicher von Varsok?" meinte er.
    „Nach den letzten Ortungen kommen sie nicht von Varsok, sondern aus dem Raumschiff, das den Planeten umkreist", erwiderte das Semor-Gehirn.
    „Aber das ist doch ein halutisches Raumschiff!" entfuhr es Tengri Lethos. Er wollte damit ausdrücken, daß Haluter nicht ihre eigenen Artgenossen parapsychisch manipulieren würden.
    „Mentaltaster ergeben, daß sich an Bord des kreisenden Raumschiffs vier Haluter befinden", erklärte das SemorGehirn. „Ortung stellt fest, daß der Sandsturm nachläßt. Voraussichtlich wird das Schiff in zwanzig Minuten terranischer Standardzeit landen."
    Der Hüter des Lichts schloß die Augen und stöhnte leise. Als er die Augen wieder öffnete, wirkte sein Blick verschleiert.
    „Nimm Kurs auf den vierten Planeten!- ordnete er an. „Wir gehen in einen stabilen Orbit über Zakkor City,"
     
    *
     
    Yapra Zellot fand sich mitten in einer Sandwehe wieder. Spuckend und hustend wühlte er sich ans Tageslicht. Der Sturm hatte sich gelegt, und die Sonne Dermial schickte ihr Licht durch die in der Stratosphäre hängenden Staubschleier.
    Nachdem Zellot ein paar Kilo Sand aus seinen Lungen gehustet hatte, sah er, daß er sich noch in unmittelbarer Nähe des Hauptquartiers befand. Die transparente Kuppel im dreißigsten Stockwerk leuchtete infolge der voll eingeschalteten Innenbeleuchtung wie eine kleine Kunstsonne.
    Aus der Nähe erklang das Heulen eines Medogleiters, ein zweiter Medogleiter fiel in das Konzert ein - und bald heulte und jaulte es aus allen Ecken der Stadt.
    Erst da erinnerte sich der Kommandeur daran, daß er geistig weggetreten war, bevor er das Gebäude des Hauptquartiers verließ. Sofort stellte sich ein Anflug von Panik ein.
    Etwas hatte ihn in den Krallen geistiger Beeinflussung gehabt!
    Lautes Brüllen ertönte. Yapra Zellot fuhr herum und konnte sich gerade noch zur Seite werfen, sonst hätte der zu einem terkonitstahlharten Block kristallisierte Arkur Chumet ihn zermalmt. So verfehlte sein Stellvertreter ihn um wenige Zentimeter und brach mit Donnergetöse durch die Wand des nächsten Gebäudes. Aus dem Innern kamen krachende, polternde und scheppernde Geräusche, dann zischte und orgelte entweichender Dampf. In dem Gebäude war die Gemeinschaftsküche des Stützpunkts untergebracht.
    Unter anderen Umständen hätte Yapra Zellot das Mißgeschick Arkur Chumets erheiternd gefunden. So aber jagte es ihm einen neuen Schreck ein. Er begriff, daß außer ihm noch viele Haluter beeinflußt waren, vielleicht sogar alle - und er erinnerte sich plötzlich daran, wann das alles angefangen haben mußte.
    Es war kurz nach dem Einschwenken der ONOS in die Umlaufbahn gewesen!
    Yapra Zellot rappelte sich auf, stürmte zuerst in Richtung Hauptquartier, änderte aber seine Absicht, als er einen Fluggleiter auf sich zufliegen sah. Die beiden Haluter darin schienen es darauf anzulegen, ihren Kommandeur zu rammen.
    Zellot konzentrierte sich auf die Kristallisierung seiner Zellstruktur und ließ sich rammen. Der Bug des Gleiters

Weitere Kostenlose Bücher