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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gestalt
richtete sich auf. Die schöne, tote Fremde kümmerte sich nicht um ihn. Sie
lauschte einer mit normalen Sinnen nicht wahrnehmbaren Stimme. Ohne größere
Anstrengung schaffte die zu gespenstischem Leben erwachte Untote es, die Grabplatte
soweit zurückzuschieben, daß die Gruft völlig frei lag, aus der sie sich erhob.
    Und das
gleiche geschah in den anderen sechs Gräbern, die wie die Glieder einer Kette
nebeneinander lagen.
    Die toten
Gastgeber des unheimlichen Hotels erwachten zum Leben!
    Die Luft war
wie mit Elektrizität geladen.
    Die
Kapuzengestalten schritten hintereinander zu dem düsteren Kellereingang.
    Dort
passierte etwas Merkwürdiges.
    Als die erste
Gestalt den Treppenabsatz erreichte, veränderte sie sich. Das schwarze
Kapuzengewand schien mit dem Körper zu verschmelzen, die Kleidung veränderte
sich. Die Gestalt trug nun ein schickes, wippendes, schwarzes Röckchen, eine
weiße Bluse und eine weiße Schürze.
    Das frische,
sympathische, junge Mädchen, das in der vorletzten Nacht Gerard und Roswitha
André das Zimmer in der ersten Etage gezeigt hatte, stieg langsam die Treppe
empor.
    Ein Trugbild
der Hölle?
    Eine Gestalt
nach der anderen folgte und verwandelte sich. Aus jeder Kapuzengestalt wurde
ein adrett angezogenes Mädchen oder ein junger Mann.
    Larry tastete
nach seinem schmerzenden Kopf. Der Schlag auf seinen Schädel war nicht allein
dafür verantwortlich zu machen, daß er so lange ohne Besinnung gewesen war. Die
dumpfe, sauerstoffarme Luft trug dazu bei. Der frische, kühle Luftzug weckte
seine Lebensgeister.
    Er schlug die
Augen auf und begriff im ersten Moment nicht, wo er sich befand. Aber sofort
setzte seine Erinnerung ein, als Larry die schwarzen, glatten Wände der Gruft
sah.
    Taumelnd wie
ein Trunkener kam er auf die Beine und wurde Zeuge der seltsamen Prozession,
die sich zur Treppe bewegte.
    Seine Augen
weiteten sich, als er die Verwandlungen sah.
    War das alles
eine Halluzination?
    X-RAY-3
preßte die Augen fest zusammen und öffnete sie wieder – die Bilder blieben!
    Er sah die
letzten Wesen auf der schummrigen Treppe nach oben verschwinden.
     
    ●
     
    Es war eine
merkwürdige Situation, in die er geriet.
    Als Larry
Brent den Keller verließ, stand er vor der geschlossenen Tür des Raumes, durch
den man gehen mußte, um in die Gaststube zu gelangen.
    Er öffnete
die Tür.
    Das
Tageslicht fiel schwach durch die geschlossenen, nun sauberen Fenster, als
wären sie in der Zwischenzeit geputzt worden. Hätte Larry nicht genau gewußt,
daß es tatsächlich das alte, verwitterte Hotel war, hätte er geglaubt, während der
Bewußtlosigkeit an einen anderen Ort gebracht worden zu sein.
    Das Innere
des Gastraumes war ordentlich und gut eingerichtet. Überall standen Tische und
Stühle, und die Inhaber des El Toro waren anwesend.
    Eines war
sicher: Mit rechten Dingen ging es hier nicht zu.
    Gegen fünf
Uhr hatten die Untoten die mit rätselhaften Zeichen und Symbolen versehenen
Gruften verlassen. Das war erst wenige Minuten her.
    Hatte er es
mit echten Geistern zu tun, die hier für einige Stunden am Tag noch mal
existent wurden?
    Larry mußte
wieder an Gerard André denken. Freundliche Gastgeber hatten ihn und seine Frau
empfangen. Aber es waren sieben tote, untote Gastgeber gewesen!
    Larry sah
sich um.
    Die Regale
standen voller Flaschen und Gläser.
    Das Hotel war
mit Leben erfüllt.
    Eine schöne,
irreführende Falle. Eine Falle in den Tod?
    Larrys Blick
ging in die Runde und blieb wie gebannt auf dem Gesicht der schönen Spanierin
hängen, die ihn mit wohlwollendem Lächeln musterte. Es war die junge Frau aus
der Gruft, die er geöffnet hatte, und in die ihn sein Angreifer gestoßen hatte.
    Es gab also
außer diesen sieben gespenstischen Bewohnern des El Toro noch einen, der
aufpaßte, der registrierte und handelte, wenn es darauf ankam.
    Larry Brent
setzte sich an einen Tisch.
    Einer der
jungen Männer löste sich von der Theke und kam zu ihm.
    »Sie
wünschen, Senor?« Er lächelte, und das schmale, schwarze Lippenbärtchen stand
ihm gut zu Gesicht.
    »Einen Drink,
etwas Erfrischendes«, sagte Larry und ließ den Mann nicht aus den Augen.
    Der Kellner
stellte einen Orangensaft vor ihn hin. »Zum Wohl, Senor.«
    »Danke! Sagen
Sie bitte, wann bin ich hier angekommen?« Er stellte die Frage unvermittelt.
    Was für eine
Antwort würde er daraufhin erhalten?
    »Vor wenigen
Minuten, Senor. Sie baten um ein Zimmer und eine Unterkunft für die Nacht.«
    X-RAY-3 kniff
die Augen

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