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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kenntnis eines
Außenstehenden geworden ist!«
    Laut und klar
war Mornas Stimme, als würde sie finstere Mächte beschwören.
    Sie trieb
Satan mit Beelzebub aus!
    Die
Knochengestalten reckten wie wehklagend die Arme in die Höhe. Die weiten Ärmel
der schwarzen Kutten rutschten zurück, und die blanken Knochen wiesen gen
Himmel.
    Ein Blitz
spaltete die Nacht, darauf ein einziger Donnerschlag. Der Blitz entflammte das
Buch in Mornas Händen, sofort züngelten Flammen über den Umschlag, der morsch
und alt war und sofort Feuer fing.
    Morna
Ulbrandson ließ das Buch fallen. Funken sprühten.
    Aber nicht
nur das Buch brannte.
    Auch die
sieben Untoten fingen Feuer, ohne daß es eine Erklärung dafür gab. Diese, das
wußte Larry in diesem Moment, konnte nur Morna Ulbrandson geben.
    Sie standen
wie lodernde Fackeln da und rührten sich nicht.
    Der Wind
legte sich, die höllische Flamenco-Musik verebbte, und das Hotel wirkte nicht
minder einladend wie am Mittag, als Larry Brent hier aufgekreuzt war. Die
schöne, verlockende Fassade, die es mit der Rückkehr der Untoten aus deren
Grüften angenommen hatte, war vergangen. Ein breiter Riß zeigte sich, der über
der Tür begann und über das gesamte morsche Ziegeldach reichte.
    Das Buch
verbrannte, und auch die Flamenco-Tänzer verglühten, ihre Knochen zerfielen.
    Die Geister
waren gebannt.
     
    ●
     
    Morna löste
sich aus der Erstarrung. Sie rannte zu Larry, hinweg über die Knochen und das
Aschehäufchen, das von dem geheimnisvollen Buch übriggeblieben war und fiel
Larry um den Hals – ungeachtet der Französin, die X-RAY-3 wie eine große, zerbrechliche
Puppe auf den Armen trug.
    Er seufzte. »Es
ist immer alles ungerecht in der Welt verteilt«, meinte er. »Erst überhaupt
keine, und nun gleich zwei auf einen Schlag.«
     
    ●
     
    Sie legten
die Französin in den Mercedes. Francoise war noch nicht wieder aufgewacht, als
Morna Larry Brent bereits ausführlich berichtete. Er erfuhr von ihrer
Gefangennahme und von ihren Versuchen, sich zu befreien. Unbemerkt von Paco
Guterrez, der in einer rätselhaften Nachdenklichkeit vor seinem Buch gesessen
hatte, war es ihr gelungen, die Fesseln abzustreifen und sich hinter ihn zu
schleichen. Nur einmal hatte sie zugeschlagen, um sicher zu sein, nicht durch
einen hypnotischen Trick wieder in seine Gewalt zu geraten.
    »Aber da ist
etwas Merkwürdiges passiert, Larry. Er kippte nach vorn wie eine zerbrechliche
Puppe. Ein Blutfaden rann aus seinem Mundwinkel, und er atmete nicht mehr. Ich
hatte ihn getötet und ihn in einem Augenblick der höchsten geistigen Anspannung
erwischt, zu einem Zeitpunkt, als hätte er seine Seele auf Reisen geschickt.«
Und dann begann Morna, das Buch zu lesen, mit dem Guterrez gearbeitet hatte.
    Alle Seiten
waren handgeschrieben, in einer klaren großen Schrift. Morna hatte auf Anhieb
erkannt, daß dieses rätselhafte Werk der Schlüssel zum Geheimnis der Geister des
El Toros war.
    »Ich mußte
das Buch lesen und soviel wie möglich vom Text begreifen, um den Spuk wirksam
zu bekämpfen. Guterrez, auch das wurde mir klar, war ein Mensch besonderer Art.
    Er verfügte
über parapsychologische Kräfte, die er in den Dienst der Hölle und des Bösen stellte.«
    Dies alles
erzählte sie, als auch Gerard André und Harry Winter, die inzwischen
eingetroffen waren, ihren Kreis vervollständigten. »Guterrez verfügte über die
Gabe, sich durch geistige Konzentration an einen anderen Ort zu versetzen.«
    »Deshalb also
haben wir ihn in Algeciras gesehen!« bemerkte Winter. Er war sehr bleich.
    »Ja«, nickte
Morna. »Und das hatte auch seinen Grund. Er wollte noch tiefer in die
höllischen Geheimnisse eindringen und sollte auf Satans persönlichen Befehl ein
Blutopfer bringen. Aber die Hölle verlangte das, was Guterrez auf dieser Welt
am meisten liebte, was er doch nie hatte besitzen dürfen: das Mädchen, das ihn
verschmähte.«
    »Conchita!«
rief Winter, dem einiges klar wurde.
    »Ja, so muß
es wohl gewesen sein. Es stand genau vermerkt, auf welche Weise das Ereignis
seinen Lauf genommen hat, wie es dazu gekommen ist, daß das El Toro zu einem
Geisterhotel wurde. Guterrez saß oft abends im El Toro, schließlich liegt seine
Höhle ganz in der Nähe. Er war meistens der einzige Gast. Das Zusammentreffen
mit den sieben Geschwistern galt oft merkwürdigen Gesprächen und okkulten
Forschungen. Man sprach über das Ewige Leben, und Guterrez behauptete, daß es
so etwas gäbe. Auch hier auf der Erde. Man müsse

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