0931 - Shinigami
wimmerte leise, als die unbedingte Gerechtigkeit und die unglaubliche Macht des Engels wie eiskaltes Wasser über ihr zusammenschlug.
»Es ist nicht an mir, über dich zu richten oder dich zu strafen. Aber missbrauche mich und meinen Namen nicht noch einmal, Yasmina Azari.« Obwohl er seine Stimme nicht hob und sie immer noch so sanft klang wie zu Beginn, spürte Yasmina sehr deutlich, dass Uriel nicht noch einmal Gnade mit ihr haben würde. »Befolge meinen Rat.«
Sein Blick schien heiß wie geschmolzenes Gold - oder war es kalt wie flüssiger Stickstoff? Yasmina hätte den Unterschied nicht benennen können - auf Yasminas Gesicht zu fließen. »Ja«, krächzte sie. »Ich hab verstanden. Alles klar.«
Uriel nickte und sah sie prüfend an, bis Yasmina die Macht in diesem Blick nicht mehr ertragen konnte und die Augen niederschlug. Sie sah nicht, dass Uriel wieder nickte. Sein Blick trug Trauer in sich. »Wir werden uns wiedersehen, Yasmina Azari. Bald schon.«
Die Stimme verwehte und Yasmina schloss für einen Moment zitternd die Augen, um zu sich selbst zu finden.
Als sie sie wieder öffnete, war sie mit Madame Auteuil allein. Die uralte, mächtige Aura des schwarzen Engels hatte sich in Luft aufgelöst und Yasmina starrte wie versteinert auf die Stelle, an der er verschwunden war.
Was sollte das heißen, dass ich ihn bald wiedersehe…?
ENDE
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