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Das Labyrinth der Ratten

Das Labyrinth der Ratten

Titel: Das Labyrinth der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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PHILIP K. DICK

    Das Labyrinth der Ratten

    THE ZAP GUN

    Science Fiction-Roman

    Deutsche Erstveröffentlichung

    Wilhelm Goldmann Verlag

    Aus dem Amerikanischen übertragen von Tony Westermayr

    Made in Germany • 4/79 • 1. Auflage •1110
© der Originalausgabe 1965 by Galaxy Publishing Corporation
© der deutschsprachigen Ausgabe 1979 by
Wilhelm Goldmann Verlag, München
Umschlagentwurf: Creativ Shop,
A. + A. Bachmann, München
Umschlagillustration: Jürgen F. Rogner, München
Gesamtherstellung: Mohndruck
Reinhard Mohn GmbH, Gütersloh
Verlagsnummer 23300
Lektorat: Helmut Putz/Melanie Berens
Herstellung: Peter Papenbrok

    1

    »Mr. Lars, Sir.«
    »Ich fürchte, ich habe nur einen Augenblick Zeit, zu Ihren Zuschauern zu sprechen. Bedaure.« Er wollte weitergehen, aber der automatische Fernseh-Interviewer verstellte ihm den Weg. Das Metallächeln des Wesens glitzerte zuversichtlich.
    »Spüren Sie das Nahen einer Trance, Sir?« fragte der AutoInterviewer hoffnungsvoll, so, als könnte dergleichen vor einem der alternierenden Multifax-Objektivsysteme seiner Kamera stattfinden.
    Lars Powderdry seufzte. Von dort, wo er auf dem Bürgersteig stand, konnte er sein New Yorker Büro sehen. Sehen, aber nicht erreichen. Zu viele Leute interessierten sich für ihn, nicht für seine Arbeit. Und die Arbeit war natürlich alles, worauf es ankam.
    Er sagte müde: »Der Zeitfaktor. Versteht ihr nicht? In der Welt der Waffenmode ...«
    »Ja, wir hören, daß Sie etwas ganz Spektakuläres empfangen«, sprudelte der Auto-Interviewer hervor und nahm den Gesprächsfaden auf, ohne auf den Sinn, den Lars meinte, auch nur nebenher einzugehen. »Vier Trancezustände in einer Woche. Und es ist alles fast ganz angekommen! Richtig, Mr. Lars, Sir?«
    Das Autosystem war ein Idiot. Geduldig versuchte er, es ihm begreiflich zu machen. Er machte sich nicht die Mühe, die Legion von Zuschauern, vorwiegend Damen, anzusprechen, die diese Frühsendung verfolgte – ›Lucky Bagman begrüßt Sie‹ oder wie sie sonst heißen mochte. Er wußte es gewiß nicht. In seiner Arbeitszeit hatte er keine Gelegenheit, sich mit derart witzloser Ablenkung zu befassen.
    »Also«, sagte er, diesmal sanft, als sei der Auto-Befrager wirklich lebendig und nicht nur eine willkürlich ausgestattete, intelligenzbegabte Konstruktion der Einfallskraft der WesBlock-Technologie des Jahres 2004. Einfallskraft, dachte er, in dieser Richtung vergeudet – wiewohl – war das bei näherer Betrachtung ein soviel größerer Greuel als sein eigenes Gebiet? Eine unerfreuliche Überlegung.
    Er verdrängte sie und sagte: »In der Waffenmode muß sich etwas zu einer ganz bestimmten Zeit ergeben. Morgen, nächste Woche oder nächsten Monat ist es zu spät.«
    »Sagen Sie uns, was es ist«, erwiderte der Befrager und wartete mit verhaltener Begierde auf die Antwort. Wie konnte jemand, und sei es selbst Mr. Lars aus New York und Paris, die Millionen Zuschauer in einem Dutzend Länder des gesamten West-Blocks enttäuschen? Sie im Stich zu lassen, hieße, den Interessen von Foks-Ost zu dienen; das wollte der Auto-Interviewer jedenfalls andeuten. Aber erfolglos.
    »Offen gesagt, das geht keinen etwas an«, sagte Lars. Und er schob sich vorbei an der kleinen Gruppe von Passanten, die sich versammelt hatten, um zu gaffen, ging von der Wärme öffentlicher Beachtung davon und hin zur Auf-Spur von Mr. Lars Inc., dem einstöckigen Gebäude, das wie mit Absicht zwischen Bürowolkenkratzer gestellt worden war, deren Größe allein schon die lebenswichtige Natur ihrer Funktion verkündete.
    Physische Größe, dachte Lars, als er die äußere, öffentliche Halle von Mr. Lars Inc. erreichte, war ein falsches Kriterium. Selbst der Auto-Interviewer ließ sich nicht täuschen; es war Lars Powderdry, den er seinem Publikum vorstellen wollte, nicht die Industriegebilde in müheloser Reichweite. So sehr es die Gebilde auch erfreut hätte, ihre Ak-Prop – Akquisitions-Propaganda-Fachleute in die aufmerksamen Ohren seiner Zuschauer brüllen zu sehen.
    Die Türen von Mr. Lars Inc. schlossen sich, eingestellt auf sein Gehirnwellenmuster. Er schloß sich ab, sicher vor der gaffenden Menge, deren Aufmerksamkeit durch Profis angeheizt worden war. Von sich aus wären die Leute vernünftig gewesen, das hieß also, apathisch.
    »Mr. Lars.«
    »Ja, Miss Bedouin.« Er blieb stehen. »Ich weiß. Das Kon
    struktionsbüro kennt sich mit Skizze 285 nicht aus.« Damit hatte er sich abzufinden. Als er sie nach der Trance

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