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0935 - Aibons klagende Felsen

0935 - Aibons klagende Felsen

Titel: 0935 - Aibons klagende Felsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Conolly?«
    »Wir stecken alle nicht in den Gehirnen unserer Kinder. Mr. Westwood.«
    »Aber nicht bei Joanna, nein, nicht bei ihr.«
    »Gut, haken wir das ab. Ich wollte Ihnen auch nicht zu nahe treten, sondern nur ein Beispiel aufführen.«
    »Ja, ich habe begriffen.«
    »Dann weiter. Das Band ist…«
    »Wir sollten es hören.« Westwood ließ Sheila den Satz nicht zu Ende sprechen. Er schien Angst davor zu haben, noch vor eine weitere Alternative gestellt zu werden. Wieder drückte er auf den Starter, und wir hörten die Stimme seiner Tochter.
    »Ich weiß jetzt, Dad, daß du da sitzt, den Kopf schüttelst, nichts begreifen kannst und mich für verrückt hältst. Es ist auch schwer zu begreifen, das weiß ich. Aber laß es mich ein wenig erklären. Ich habe ein herrliches Leben geführt. Ich hatte keinerlei Geldsorgen, mir ging es ausgezeichnet, und ich habe mich nie beschwert. Aber tief in meinem Innern dachte ich doch anders. Ich habe mich gefragt, ob dies das Leben sein soll, daß noch fünfzig oder sechzig Jahre so weitergeht? Nein, habe ich mir schon damals gesagt und überlegt, wie ich es ändern kann. Mir ist nichts eingefallen. Erst als man mich entführt und verschleppt hat, da empfing ich die Botschaft. Da hörte ich das Lied der Natur, und ich bekam zum erstenmal Kontakt mit den singenden oder klagenden Felsen, Dad. Du wirst jetzt lachen, aber die gibt es. Die gehören dieser Welt und zu einer anderen, einer sehr rätselhaften. Ich kann auch sagen daß Aibons klagende Felsen zu meiner Welt geworden…«
    Ich hörte nicht mehr hin, denn mich hatte das Wort Aibon elektrisiert. Und ich sah, daß mir mein Freund Bill Conolly einen wissenden Blick zuwarf, als wollte er sagen: Jetzt weißt du, weshalb ich dich zu mir geholt habe. Jetzt weißt du es.
    Dann lauschte ich wieder. Es waren die letzten Worte, die Joanna übermittelte. »Such mich nicht, Dad. Es kann sehr gefährlich für dich werden. Für mich ist es das nicht. Ich fühle mich wohl, und mir geht es gut.«
    Westwood bewegte seinen zittrigen Finger auf die Taste zu und drückte sie nach unten. Joannas helle Stimme war für uns nur mehr Erinnerung, und wir atmeten tief durch.
    Ich sprach als erster. »Du kanntest das Band, Bill?«
    »Natürlich.«
    »Wegen Aibon also.«
    »Richtig.«
    Westwood wandte sich an mich. »Sie kennen dieses seltsame Land ebenfalls?«
    »Ja, es existiert wirklich.«
    »Ich habe noch nie etwas davon gehört. Auch nicht von diesen klagenden Felsen. Wo, zum Teufel, sollen die sein? - Ich weiß es nicht, und deshalb habe ich mich an Bill gewandt, von dem ich weiß, daß er immer daran interessiert ist, gewisse Rätsel zu lösen.«
    »Das stimmt schon.«
    »Er hat Sie dann erwähnt, Mr. Sinclair. Jetzt, wo Sie den Text gehört haben, möchte ich Sie fragen, ob es falsch war, Sie zu bitten, daß Sie meine Tochter suchen. Ich könnte einige Detektive auf ihre Spur setzen, aber wer kann schon die klagenden Felsen finden? Überhaupt, was ist das für eine Wortschöpfung?«
    »Stimmt, Mr. Westwood. Sie klingt sehr seltsam, aber es muß nicht sein, daß Ihre Tochter gelogen hat.«
    »Darf ich Ihren Worten entnehmen, daß ich für mich und meine Tochter einen Silberstreif am Horizont sehen?«
    »Dürfen Sie.«
    »Sie wollen sich also darum kümmern?«
    »So dachte ich.«
    Er atmete auf, war plötzlich sehr nervös, wußte aber nicht, was er sagen sollte. »Damit habe ich nicht gerechnet. Ich meine, daß alles so problemlos ablaufen würde.«
    »Nun ja, die Probleme beginnen erst. Wir werden diese klagenden Felsen finden müssen.«
    »Und das Land Aibon.«
    »Das ist richtig.«
    »Haben Sie denn eine Spur? Kennen Sie vielleicht einen Weg dorthin? Ich möchte Sie nicht ausfragen, aber…«
    »Lassen Sie uns das machen, Marvin«, erklärte Bill. »Es ist wirklich besser so.«
    Westwood schaute den Reporter an, dann mich und nickte. »Ja, da haben Sie wohl recht. Es ist besser so.« Er lächelte etwas verzerrt. »Ich denke, daß es wohl besser ist, wenn ich jetzt gehe.« Eine Antwort wartete er nicht ab, erhob sich, und Bill stand ebenfalls auf.
    »Ich werde Sie noch zur Tür bringen, Marvin.«
    »Danke, das ist nett.«
    Sheila und ich bekamen wieder einen feuchten Händedruck. Dann verließen die beiden Männer den Wohnraum.
    Ich hatte mich wieder gesetzt, griff zum Glas und trank den Wein in kleinen Schlucken.
    »Traust du dich nicht, mich anzuschauen, John?«
    Ich hob den Blick. »Wieso?«
    Sheila lächelte süffisant. »Schon gut. Du

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