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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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GAVÖK aber viel zu tun. Nein, Panika, niemand rechnet zu diesem Zeitpunkt mit einem solchen Streich. Die Anlage des Depots wurde so geheim gehalten, daß nicht einmal wir etwas davon erfahren haben. Erst durch das Veratron haben wir dieses Geheimnis herausbekommen. Nun zum Rückflug. Wir gehen vor wie gewohnt. Die JACK LONDON wird also nicht nach Orsafath zurückkehren, sondern unter Beachtung der üblichen Vorsichtsmaßnahmen Dennox III anfliegen. Dort wird die Beute geteilt. Der Rest ist Routine."
    Sie sah sich beifallheischend um.
    „Es hört sich viel zu einfach an", murmelte Panika Simudden düster.
    Die anderen lachten nur.
     
    *
     
    Als sie eine Stunde später an Bord gingen, hatte Simudden immer noch nicht herausgefunden, wo der Haken bei dem Veratron zu suchen war. Das beruhigte ihn keineswegs. Im Gegenteil - das Veratron kam ihm vor wie eine Bombe, die jeden Augenblick explodieren konnte. Er behandelte das Gerät wie ein rohes Ei, und in einem Labor der JACK LONDON setzte er seine Untersuchungenfort.
    Die JACK LONDON startete und begab sich wieder einmal auf eine Fahrt, deren Ziel so recht dem Piratenbewußtsein der Flibustier entsprach. Die Stimmung an Bord war prachtvoll. Die Leute von der Freiwache stimmten in der Messe das alte Lied von den fünfzig Mann auf des toten Mannes Kiste an, und Josto ten Hemmings leerte eine dazu passende Flasche, legte die Hände auf die Tasten an seinem Pult und simulierte einen kräftigen Salut für die zurückbleibenden Leute der Stammbesatzung von Orsafath. Natürlich schoß er nicht wirklich, denn das Letzte, was die Flibustier gebrauchen konnten, war, daß irgendein Ortungsspezialist auf ihren Stützpunkt aufmerksam wurde. Der Ara überprüfte die Geräte und sortierte die Drogen und Tinkturen, die er an den zu erwartenden Gefangenen erproben wollte. Körn „Dezibel" Brak versuchte, die Notwendigkeit des Überfalls in Einklang mit einer von ihm selbst entwickelten mathematischen Konstante in Einklang zu bringen mit anderen Worten, er bemühte sich um den Beweis, daß es für den Bestand des Universums nötig sei, das Depot auf Xirdell auszurauben. Kurz - in der JACK LONDON war die Welt völlig in Ordnung.
    Nur zwei Flibustier fühlten sich nicht ganz wohl. Der eine war Brush Tobbon. Er schmollte, weil es diesmal keinen Kampf Mann gegen Mann geben sollte. Der andere war Pearl „Panika" Simudden, der sich immer tiefer in das mikrotechnische Innenleben des Veratrons hinabwagte. Was er dort fand, gefiel ihm gar nicht. Aber er entdeckte noch immer nichts, was darauf hingewiesen hätte, daß das Veratron alles, was die Flibustier taten, an einen unbekannten Beobachter weiterleitete oder sonst etwas Gefährliches anstellte. So blieb er in dem Labor und arbeitete, anstatt den Anflug auf Xirdell zu genießen und sich nach Flibustierart in Stimmung zu bringen.
    Die Stunden vergingen schnell. In der JACK LONDON sah es aus, als feiere man ein Bordfest. Aber der Schein trog. Ein Flibustier hatte es nicht nötig, sich Mut anzutrinken. Wenn trotzdem große Mengen von Alkohol ausgegeben wurden, dann mehr, um die Tradition zu wahren. Als das Schiff ein paar Lichtjahre von Xirdell entfernt in den Normalraum zurückkehrte, um die Lage zu sondieren, befanden sich alle zum Dienst eingeteilten Flibustier auf ihren Plätzen, und sie waren stocknüchtern.
    Was man herausfand, war sehr erfreulich. Der Ausguck - so nannte man die Ortungszentrale - meldete, daß es keine Aktivitäten im Raum um Xirdell gab. Das ganze System war wie leergefegt, und auch auf Xirdell war es erstaunlich ruhig, was energetische Impulse betraf.
    Panika, der die Durchsagen im Labor mithörte, bekam angesichts dieser Stille eine Gänsehaut. Er roch es förmlich, daß die JACK LONDON in eine Falle flog. Es machte ihn krank, daß niemand an Bord auf ihn hören wollte.
    Das Veratron.
    Er starrte es an, von hilfloser Wut erfüllt, und am liebsten hätte er das Ding mit Wucht gegen die nächste Wand geworfen. Vielleicht hätte er auf diese Weise tatsächlich etwas herausgefunden, denn bei so einem Ding konnte man nie sicher sein, wie es reagierte.
    „Wir setzen den Anflug fort", kam Kayna Schattens Stimme über den Lautsprecher.
    „Kurs liegt an", meldete Tobbon grollend. Er hatte die Rolle des Piloten übernommen.
    Panika ballte die Hände zu Fäusten, und seine Gedanken überschlugen sich. Aber dann kam er zu einem Entschluß. Er vermied es, das Veratron anzusehen, als er das Labor verließ. Er begab sich in die

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