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0939 - Das Rätsel von Lakikrath

Titel: 0939 - Das Rätsel von Lakikrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Krise", behauptete Kehrila mit kehliger Stimme, die ein Attribut des Weiblich-Zwotterischen in ihr zu sein schien. „Ich habe das Männliche 'in mir besiegt und werde noch lange kein Morphling."
    „Um so besser, dann kannst du uns erklären, was es mit diesem Psychod auf sich hat", sagte Tekener. „Es handelt sich dabei um die geistige Hinterlassenschaft des letzten Zwotterherrschers der alten Dynastie", erklärte Kehrila. „Es wird auch das Königspsychod genannt, und seine parusische Kraft ist stärker als die aller anderen Psychode. Tezohr, der letzte König, lebt in ihm weiter."
    „Könnte man so sagen, daß dieser Tezohr das Psychod erschaffen hat und sich gleichzeitig darin verewigte?" fragte Tekener. „Dies ist der Sinn aller Psychode", erklärte Kehrila. „Wir wissen längst schon, daß jeder unserer Urahnen ein solches Psychod erschaffen hat, bevor er Zwottertracht verließ. Sie bestehen alle aus Paraplasma, aus jener durch Geisteskraft erschaffenen Materie. Und in jedem Psychod wohnt der Geist eines Prä-Zwotters weiter. Aber das Königspsychod ist das edelste von allen."
    „Welche besondere Bewandtnis meßt ihr ihm bei?" erkundigte sich Jennifer. „Ich meine, es gibt so viele andere Psychode, und ihr habt euch für eure Experimente ausgerechnet dieses ausgesucht."
    „Wie kannst du vom Vorhandensein vieler Psychode sprechen, Jenny, wo höchstens noch insgesamt hundert existieren", sagte Kehrila traurig. „Dabei muß es einst eine Million dieser erhabenen Kunstwerke gegeben haben.
    Aber sie wurden fast alle zerstört."
    „Und was hat es speziell mit diesem Königspsychod auf sich?" fragte Jennifer wieder. „Wir haben mit ihm experimentiert, weil wir König Tezohr anrufen und die Vergangenheit wieder lebendig machen wollten", sagte Kehrila. Ihre Stimme war nun Schwankungen unterworfen und glitt immer wieder in höhere Bereiche ab, was ein untrügliches Zeichen einer neuerlichen Krise war. „Meinst du damit, daß einem das Königspsychod Zugang zur Geschichte der Prä-Zwotter verschaffen könnte?" fragte Tekener hoffnungsvoll. „Ist es möglich, daß das Psychod die Antworten auf viele ungeklärte Fragen enthält?"
    „Aber alle Beantwortung in Inhalt von Vermächtnissen", sang Kehrila mit sich überschlagender Stimme. Der Rest ging in einem unverständlichen Singsang unter. „Womit Kehrila wieder mal für eine Weile unansprechbar sein dürfte", stellte Tekener fest. „Aber ihre letzte Aussage sollte zu denken geben. Demnach bekommen die Psychode eine neue und überaus sinnvolle Bedeutung.
    Diese Kunstwerke als geistige Hinterlassenschaft der Prä-Zwotter an ihre Nachfahren! Was für eine phantastische Möglichkeit! Die Psychode als Speicher des gesamten Wissens und aller Errungenschaften eines ganzen Volkes, das in Form von parusischen Sendungen übertragen werden soll. Bleibt nur die Frage, wieso die Zwotter diese Botschaften nicht mehr empfangen können." ,„Du darfst nicht verallgemeinern, Tek", ermahnte Jennifer. „Wie sich herausgestellt hat, können die Zwotter des weiblichen Stadiums den Sinn der Psychode sehr wohl begreifen. Offenbar prallt an ihnen die Ausstrahlung der Psychode auch nicht wirkungslos ab."
    Kehrila lenkte mit einem schrillen Schrei die Aufmerksamkeit auf sich. „Ein Morphling, verscheuche, verschwinde und ab mit dir!" schrie die in Umwandlung befindliche Zwotterfrau und gestikulierte mit den Armen in Richtung des Eingangs.
    Jennifer und Tekener drehten sich in die gewiesene Richtung und sahen sich mit einem zweiten Zwotter konfrontiert. Er war völlig nackt, und so konnten sie auf Anhieb erkennen, daß es sich um einen männlichen Zwotter handelte. „Jetzt wird es bunt", meinte Tekener in Erwartung eines Duetts, das Kehrila mit dem Neuankömmling veranstalten würde. Aber der Zwotter fiel nicht in Kehrilas Sprechgesang ein, sondern blieb stumm. Er machte überhaupt einen sehr ruhigen und ausgeglichenen Eindruck und verharrte einige Schritte vor Tekener und Jennifer. „Wer bist du?" erkundigte sich Jennifer zögernd bei dem Neuankömmling. „Ich bin Tezohr", sagte dieser.
    Tekener griff sich stöhnend an den Kopf. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt, daß ihnen ein Morphling über den Weg lief, der sich für die Inkarnation des letzten prä-zwotterischen Königs hielt. „Ich hörte schon lange den Ruf, der an mich ging", sagte der Zwotter, dessen Stimme das angenehme Timbre weiblicher Zwotter hatte. „Aber es war mir lange nicht möglich, mich zu verwirklichen.

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