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094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

Titel: 094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schwarze Gewitterwolken ballten sich über dem Valira del Norte und seinen Seitentälern zusammen. Der Herbstwind blies trockenes Laub und Staub vor sich her. Ein bizarr verästelter Blitz fuhr zu Boden und verbreitete weißes, kaltes Licht, erweckte den Eindruck, als würde ein gigantischer Vorhang in zwei Teile zerrissen. Sekunden später folgte ein heftiger Donnerschlag, dessen grollender Nachhall sich von Tal zu Tal fortsetzte. Und schließlich öffnete der Himmel seine Schleusen und ließ Regen niederprasseln, der von den Windböen gegen die trutzigen Mauern des Castillo Basajaun gepeitscht wurde, als gelte es, die Burg mit allen Mitteln zu zerschmettern.
    Coco Zamis blickte aus dem Fenster, als ein neuer Blitz das Seitental erhellte. Der Platzregen verwandelte sich in Hagel. Die Körner trommelten in wildem Stakkato gegen die Scheiben. Sehen konnte die schwarzhaarige Frau kaum zehn Meter weit.
    Coco beobachtete, wie nußgroße Hagelkörner auf dem Erdboden aufschlugen, wieder zurückprallten und hüpfende Bewegungen vollführten. Es sah grotesk aus. Sie betrachtete das Zackenmuster eines Blitzes, doch nahm sie keinen der Eindrücke bewußt in sich auf. Coco war tief in ihre Gedanken verstrickt. Sie beschäftigte sich mit dem Schicksal des Dämonenkillers und den Dingen, die sie zuletzt über ihn vernommen hatte.
    Coco war zusammen mit Abi Flindt und dem Zyklopenjungen Tirso Aranaz von der bretonischen Insel aus direkt nach Andorra zurückgekehrt. Von Tim Morton war sie inzwischen über die Ereignisse in New York informiert worden. Sie wußte auch von Dorian Hunters rätselhaftem Telefongespräch mit Morton. Zunächst hatte Dorian behauptet, der gerade erst erfolgte Einsturz des Hotels liege bereits Monate zurück; danach hatte er sich jedoch berichtigt.
    Vier Tage waren seither vergangen. Coco kannte Dorians derzeitigen Aufenthaltsort nicht. Sie tappte völlig im dunkeln, wußte auch nicht, wo die Begleiter des Dämonenkillers - Unga und Magnus Gunnarsson - abgeblieben waren.
    Sie wandte sich um und musterte die im Raum befindlichen Freunde flüchtig.
    Da war Ira Marginter, die blonde Restaurateurin aus Köln, die gerade das Abendessen aus der Küche herübertrug - Gazpacho und Paella, spanische Gerichte, die den Raum im Erdgeschoß mit intensivem Duft erfüllten.
    Ira lächelte und sagte: „Wild-romantisch, so ein Gewitter, nicht wahr? Unwetter wie dieses sollen übrigens um diese Jahreszeit fast jeden zweiten Tag in Andorra wüten. Himmel, ich möchte jetzt draußen nicht einmal mit einem Wagen unterwegs sein!"
    Burkhard Kramer, der Ethnologe aus Frankfurt, der Ira sein langes, bebrilltes Pferdegesicht zuwandte, grinste zerstreut und pflichtete ihr bei: „Ich wette eins zu tausend, daß sich in einer solchen Nacht nicht einmal der hartgesottenste Vampir aus seinem Schlupfwinkel wagt."
    Neben Burke saßen um den Tisch gruppiert: Hideyoshi Hojo, der zierliche Japaner, den alle nur Yoshi nannten; Abraham „Abi" Flindt aus Dänemark, ein breitschultriger Mann mit hübschem Gesicht und Dämonenhasser par excellence; der Amerikaner Virgil Fenton mit einem breiten, angenehmen Gesicht, Tirsos Hauslehrer; der in Indien geborene weißhaarige Colonel Bixby sowie Burian Wagner, der vor Gesundheit geradezu strotzende Mann aus Bayern. Der Hermaphrodit Phillip Hayward hockte auf einem Platz neben den beiden Stühlen, die für Coco und Ira vorgesehen waren. Sein Gesichtsausdruck war abwesend.
    Tirso hatte sich auf einen Schemel in eine der Ecken gekauert. Trübsinnig guckte er zu Boden. Den Kopf hatte er aufgestützt. Seit er den Henker auf der bretonischen Insel mit seinem Feuerblick getötet hatte, war er schweigsam und in sich gekehrt, kaum ansprechbar. Coco Zamis wußte, daß sich hinter der Maske des Henkers ein Unschuldiger verborgen hatte, doch sie hütete sich, ihm dies mitzuteilen.
    Sie ging zu dem Zyklopenjungen und strich ihm mit der Hand über den Hinterkopf. „Tirso, komm doch! Es wird dir guttun, etwas Warmes zu dir zu nehmen. Du ißt ja in letzter Zeit kaum noch."
    Tirso schüttelte nur apathisch den Kopf.
    Phillip schaute plötzlich auf und zwinkerte mit den Lidern, als sei er soeben aus einem tiefen Schlaf erwacht, als müßte er erst in die Realität zurückfinden. Er erblickte Tirso, lachte kindlich und winkte ihm auffordernd zu. „Los, wir veranstalten ein Wettessen! Wer zuerst mit seinem Gazpacho fertig ist, hat gewonnen."
    Tirso reagierte kaum darauf, obwohl er in Phillip einen echten Freund

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