Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hindurch die dahinterliegende Wand sehen. Er blinzelte, und da war Tezohr wieder normal. Keine Spur von Entstofflichung, nicht die geringsten Anzeichen einer Krise waren zu erkennen.
    Tekener öffnete das Schott durch Fernbedienung. Gleich darauf stapften schwere Schritte die Leiter herauf und näherten sich durch den kurzen Verbindungsgang. Zwei Männer tauchten auf. Blieben im Zugang zum Mannschaftsraum stehen. Ihre stechenden Blicke machten die Runde - und blieben an Tezohrs Psychod haften.
    Es wurde für einige endlos lange Sekunden unheimlich still. Selbst die Morphlinge gaben keinen Ton von sich.
    Boyt Margors Psychode wirkten schneller, dachte Tekener, und ihre Wirkung hielt auch länger an. Aber immerhin, auch Tezohr leistete gründliche Arbeit. Als sich die beiden Paratender von seinem Psychod losrissen, erkannte Tekener an ihren entspannten, fast schlaffen Gesichtern, daß Tezohr seine Wirkung nicht verfehlt hatte. „Macht, daß ihr rüber kommt", sagte einer der Paratender. „Der Tagesbefehl kann jeden Augenblick geändert werden. Das passiert täglich ein paarmal. Boyt allein weiß, was er damit bezwecken will. Ich möchte keine Schwierigkeiten haben."
    Klangen da nicht. Unzufriedenheit und Mißfallen mit? Kamen die Paratender langsam zur Besinnung, seit sie dem direkten Einflußbereich von Margors Psychoden entzogen worden waren? Tekener wußte inzwischen, daß es zumindest zwei Kategorien von Paratendern gab. Solche, die ihre Hörigkeit zu Margor bis zu ihrem Tod nicht mehr loswurden. Und die anderen, bessere Sklaven bloß, die nur gehorchten, solange man ihren Willen unterdrückte. „Gibt es auf Tekheter wirklich keine Psychode mehr?" fragte Tekener. „Das ist der letzte Transport", sagte der Paratender.
    Tekener scheuchte die Morphlinge und die Zwottermänner auf, und Ahrzaba und ihre Probanden trieben sie aus dem Gleiter. Draußen wurden sie von Jennifer und Doomvar erwartet und an Bord der Space-Jet gelotst. Das alles spielte sich in Minutenschnelle ab. Als Murray und die beiden anderen Paratender folgten, überlegte sich Tekener, ob es nicht klüger wäre, die drei zurückzulassen. Da man nicht wußte, wie lange Tezohrs Beeinflussung anhielt, stellten sie einen gewissen Unsicherheitsfaktor dar. Andererseits konnte es Staub aufwirbeln, wenn sie zurückblieben. Tekener nahm sie mit.
    Die Schleuse der Space-Jet schloß sich hinter Murray als letztem. Tekener begab sich im Antigravlift in die Steuerzentrale unter der Panzerplastkuppel und wartete auf die Starterlaubnis des Towers. Jenny und Doomvar waren bei ihm - der Tekheter sollte sich von Anfang an mit den Bedienungsinstrumenten vertraut machen, denn später würde er die Space-Jet selbst steuern müssen.
    Da kam das Startzeichen! „Geschafft!" Tekener legte einen Blitzstart hin, als gelte es, einen neuen Rekord aufzustellen. „Jetzt steht uns der Weg nach Zwottertracht offen. Wir könnten sogar ..."
    Aber Tekener sprach den Satz nicht zu Ende. Es war nur so ein Gedanke gewesen, einen kurzen Ausflug aus der Provcon-Faust zu unternehmen und Julian Tifflor in einem Hyperfunkspruch darüber aufzuklären, daß er und Jennifer noch am Leben waren. Lieber doch nicht.
    Für diese Aufgabe war Doomvar vorgesehen. Er und Jennifer mußten das Versprechen einlösen, das sie Tezohr gegeben hatten.
    Als von den unteren Decks der grauenvolle Kanon der Morphlinge herauftönte, klang das fast wie Musik in Tekeners Ohren.
    Tekheter schrumpfte unter ihnen zusammen, während sich Arwalal II als mächtiger Giftgasriese aus dem sich verdunkelnden Himmel herausbildete. Bald war der zweite Planet der Sonne Arwalal die dominierende Erscheinung, der Trabant Tekheter zeigte sich nur noch als unscheinbare Sichel - und war schließlich ganz verschwunden.
    Tekener hatte die Vorbereitungen für die Linearetappe getroffen, die sie in die Nähe des Zwotta-Systems bringen sollte. Die Koordinaten und die Kursberechnungsdaten waren zum Glück im Bordcomputer gespeichert, so daß er keine Mühe hatte, den Direktflug zu programmieren.
    Der Countdown für die Linearetappe lief. Bei Nullanzeige verschwand der normale Weltraum mit seinen wenigen Sternen und dem alles beherrschenden Staubmantel im Hintergrund und machte der noch eintönigeren Granulation des Zwischenraums Platz.
    Die Linearetappe war kurz, und der Rücksturz in den Normalraum wurde vom Heulen der Alarmanlage eingeleitet. Der HÜ-Schirm baute sich automatisch auf, und die Automatik schaltete auch die Bremsdüsen

Weitere Kostenlose Bücher