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0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Doomvar sofort, und die Space-Jet verschwand in den wirbelnden Staubmassen
     
    4.
     
    Boyt Margor zählte seine Psychode.
    Er kam immer auf eine andere Zahl. Was war nur los mit ihm? Einmal zählte er fünfundfünfzig Stück, dann kam er wieder auf sechzig. Aber laut Roctin-Pars Aufstellung waren es achtundfünfzig. 58! Sieben Stück waren von Tekheter herbeigeschafft worden, fünf von Vincran und insgesamt vierzig Psychode waren über Gäa verteilt gewesen. Zusammen mit den sechs, die er die ganze Zeit über in seinem Privatbesitz gehabt hatte, machte das ...
    Nun, er zählte auf einmal einundsechzig Psychode!
    Er gab es auf. Was sollte es auch. Hauptsache, er hatte die paraplasmatischen Kunstwerke um sich. Er hatte rechtzeitig erkannt, daß andere damit leicht Mißbrauch hätten treiben können und sie deshalb alle zu sich geholt.
    Das war ein kluger Schachzug gewesen, auch wenn Roctin-Par gewisse Bedenken hatte. „Boyt, wenn die Millionen und aber Millionen Bewohner der Provcon-Faust - und speziell die vielen Zuwanderer - nicht ständig dem Einfluß der Psychode ausgesetzt sind, werden sie sich nach und nach von dir abwenden!"
    Diese Worte des Provconer-Laren waren noch gut in seinem Gedächtnis. Auch wenn seine Erinnerung in gewissen Dingen gelegentlich versagte, diese Mahnung hatte er sich gut gemerkt. Und er gab Roctin-Par immer wieder die richtige Antwort, auch wenn der Lare nicht anwesend war. Boyt machte es nichts aus, Selbstgespräche zu führen und dabei so zu tun, als sei einer der Paratender sein Gesprächspartner. „Du siehst das falsch, Par", sagte er wieder einmal. „Ihr alle, die ihr mir treue Paratender sein wollt, verkennt die Situation. Es ist nicht wichtig, daß meine vielen Untertanen durch die Psychode aufgeladen werden. Ihre Parusie soll mich stärken, damit ich meine Untertanen beherrschen kann. Ich bin die Macht, Par. Es ist zu gefährlich, wenn die Paratender sich an die Psychode gewöhnen, denn es könnte dazu kommen, daß sie sie als Götzen anbeten - und darüber mich vergessen, der ich allmächtig bin."
    Diesem Statement pflegte Befremden zu folgen. Aber das amüsierte Boyt Margor. Nicht einmal seine, engsten Vertrauten hörten es gerne, wenn er sich als allmächtig bezeichnete. Sie waren in der Entwicklung stehengeblieben und konnten seinen Gedankengängen nicht mehr folgen. Sie sahen in ihm immer noch einen Despoten oder Diktator, aber nie und nimmer den Herrn der gesamten Schöpfung. Aber was machte das schon? „Sieh mal, Par, auch ES wurde nicht als Superintelligenz geboren ..."
    ES! Wo war ES? Margor bemühte sich vergeblich, Kontakt mit der von den Terranern verherrlichten Superintelligenz zu bekommen. „Was immer ES einst war, ES ist durch eine kontinuierliche Entwicklung, durch einen langen, komplizierten Reifeprozeß erst zu dem geworden, was es heute repräsentiert. ES mag mal eine Urzelle gewesen sein, eine Amöbe, das Krebsgeschwür eines Lebenskollektivs, das herausoperiert wurde, aber nicht abstarb, sondern gewachsen ist... Du darfst in mir nicht länger Boyt Margor, den Gäa-Mutanten sehen, der nach den Sternen der Galaxis greift. Ich bin kein Feldherr und kein Monarch, kein Diktator, nichts dergleichen.
    Ich bin ..."
    Von da ab wurde es für ihn schwierig, sich zu artikulieren. Er hatte noch nie so zu Roctin-Par oder zu einem anderen Paratender gesprochen. Zumindest nicht in dieser Deutlichkeit, sondern höchstens andeutungsweise.
    Aber selbst wenn er Andeutungen darüber machte, daß er sich in einer Phase der Metamorphose zu einem Überwesen befand, schlug ihm von den Paratendern Ungläubigkeit entgegen.
    Kein Wunder, sahen sie in ihm immer noch den kleinen, verletzlichen Gäa-Mutanten. Boyt Margor, ein Kind der Provcon-Faust. Boyt Margor, der nicht mehr wollte, als seine PSI-Affinität zu den Intelligenzen dazu zu nützen, um sie zu unterdrücken.
    Boyt Margor, der von Zwottertracht nach Gäa gekommen war und sich dort in langen Jahrzehnten mühevoll ein geheimes Reich aufgebaut hatte. Boyt Margor, der vergeblich versucht hatte, drei andere Ziele zu gewinnen.
    Bran Howatzer, Dun Vapido und Eawy ter Gedan hatten sich schaudernd von seinen Eroberungsplänen abgewandt - und gegen ihn gekämpft. Er trug es ihnen nicht nach, auch sie besaßen nicht die Reife, sein wahres Anliegen erkennen zu können. Sie waren keine Auserwählten, das sah er jetzt ein. Hätte er das schon früher erkannt, wäre er nie in die Lage gekommen, um ihre Gunst zu buhlen.
    Es war nicht mehr

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