0941 - Pakt der Paratender
Tekener in Gewissenskonflikte zu geraten. „Mich hält hier nichts mehr", sagte Tekener. „Ich habe nur noch eine Frage: Sind Sie bereit, die Psychode als Zeichen des guten Willens mitzunehmen?"
Hotrenor-Taak zögerte. Er versuchte sich Margors Reaktion vorzustellen, wenn er hier eintraf und das Psychode-Museum leer vorfand. Er spielte mit großem Risiko, aber er fand, daß er den Einsatz wagen mußte. „Selbstverständlich nehmen wir die Psychode mit", entschied der Lare.
In diesem Moment erschien wie hingezaubert ein Zwotter. Hotrenor-Taak entging es nicht, daß Tekener bei seinem Anblick leicht zusammenzuckte. „Ich habe alles mitgehört", sagte der Zwotter, „und ich bin mit deiner Abmachung einverstanden, Tek."
„Ah, das muß der legendäre Tezohr sein", stellte Hotrenor-Taak zufrieden fest, denn in seinen Augen war die Inkarnation des Prä-Zwotters die schwache Stelle in Tekeners Strategie. „Willkommen in unserer Clique", sagte der Lare mit falscher Herzlichkeit.
*
Tekener verwünschte Tezohr, daß er gerade im ungünstigsten Augenblick aufgetaucht war. Er mußte befürchten, daß der Syntho Hotrenor-Taak, diesem gerissenen Fuchs, ungewollt Informationen über die Margor zugedachte Bestimmung vermittelte. Dabei legte er größten Wert darauf, daß der Lare die wirklichen Zusammenhänge nicht erfuhr. Denn wenn er die Wahrheit gekannt hätte, wäre er vermutlich nicht mehr länger zu einer Zusammenarbeit bereit gewesen, und es wäre zu einem offenen Kampf gekommen.
Anders war es Tekener lieber. Abgesehen davon, daß Hotrenor-Taak in der besseren Position war, versprach er sich von der Zusammenarbeit einigen Erfolg - zumindest solange es zwischen ihnen nicht zu einem Interessenkonflikt kam.
Hotrenor-Taak beschloß, daß Tekener mit ihm in einem der Geländewagen mitfahren sollte. Tezohr, Ahrzaba und ihre beiden Probanden Bilia und Istri begleiteten sie. Galinorg übernahm das Steuer, und vier Paratender fuhren als Bewachung mit. Die anderen beiden Geländewagen wurden von Springern besetzt und von Zwottern gesteuert. Tekeners Shift wurde ebenfalls den Springern überlassen, doch befanden sich in ihrer Begleitung exotische Geschöpfe, deren Gestalten ständigen Veränderungen unterworfen waren. „Das sind Tagjaros", erklärte Hotrenor-Taak dazu. „Mit Mikrospionen ausgestattet, ergeben diese Halbintelligenzen ausgezeichnete Kundschafter."
Tekener erinnerte sich des Zwischenfalls mit Dolla-Dollast und war sicher, daß einer dieser Tagjaros dafür verantwortlich war. Hotrenor-Taak gab auch freimütig zu, daß die Tagjaros Jennifers Shift in das Höhlensystem im Gebirge gefolgt waren, ihn jedoch dann in dem Labyrinth verloren hatten. Tekeners Shift sollte vorausfliegen und beim Sammelplatz der Tagjaros landen. Sie würden später zu diesem Treffpunkt stoßen.
Der Sinn dieses Manövers war Tekener klar. Hotrenor-Taak wollte sich absichern und die Frauenkolonie der Zwotter auch ohne seine, Tekeners Unterstützung finden können. Aber Tekener störte sich nicht daran, er mußte bekennen, daß das Mißtrauen auf Gegenseitigkeit beruhte.
Während der Reise versuchte Hotrenor-Taak auch immer wieder, Tezohr auszuhorchen. Er stellte scheinbar unverfängliche Fragen und machte harmlose Bemerkungen zum Thema, die jedoch alle nur darauf abzielten, Tezohr Informationen zu entlocken.
So sagte der Lare unter anderem: „Ich kann es den Zwottern nicht verdenken, wenn sie Boyt Margor hassen. In deinen Augen muß es ein verdammenswertes Sakrileg sein, was er mit den Psychoden macht, Tezohr."
„Keineswegs", erwiderte Tezohr irritiert. „Wir verdammen Margor in keiner Weise. Er ist unsere letzte Hoffnung."
„Wie soll ich das verstehen?" erkundigte sich der Lare erwartungsvoll. „Tezohr hofft immer noch, daß Margor von den Psychoden abläßt, damit wenigstens einige der paraplasmatischen Kunstwerke gerettet werden können", mischte sich Tekener ein. „Die Psychode sollen erhalten werden und den Zwotterfrauen als Experimentierhilfen dienen."
„Ja, so ist es", bestätigte Tezohr verständnislos.
Aber Hotrenor-Taak gab sich damit nicht zufrieden und bohrte weiter. Tekener hatte einige bange Minuten auszustehen, denn er merkte, daß Tezohr drauf und dran war, die Zusammenhänge zwischen Margor und den Psychoden aufzuklären.
Doch da kam es zu einem Zwischenfall, der die Situation entschärfte. Ahrzaba, die den Gesprächen bisher schweigend gelauscht hatte, zeigte auf einmal typische
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