0941 - Pakt der Paratender
Wechselerscheinungen. Ihr Atem wurde keuchend, und ihre Glieder begannen konvulsivisch zu zucken. „Mein Animus wird immer ...", begann sie mit normaler, kehliger Stimme, die sich jedoch abrupt in höhere Töne verstieg, und dann sprudelte es aus ihr hervor: „... vielständiger Ungeduld, für was unänderlicher Gemächlichfahrt, weil warum?"
„Beruhige dich, Ahrzaba", redete ihr Bilia zu und brachte sie mit Istris Hilfe in die Vorratskammer. Tekener schickte Tezohr unter dem Vorwand hinterher, daß er seinen Einfluß auf Ahrzaba wirken lassen sollte, um sie am Geschlechtswandel zu hindern. „Wir brauchen die Zwotterfrau, damit sie uns zur Kolonie ihrer Geschlechtsgenossinnen führt", begründete Tekener gegenüber dem Laren diese Maßnahme. Sie erreichten die Vorberge und stießen in einem von Kakteenwäldern umgebenen Tal zu der Vorhut. Tekeners Shift war längst schon eingetroffen, und Pefar Garija-Pjokkor hatte seine Tagjaros in einer Reihe antreten lassen. Die Tiere waren zur Bewegungslosigkeit erstarrt und hatten das Aussehen von fetten, häßlichen Raupen angenommen. Ihre haarigen Körper waren aufgerichtet und sförmig gekrümmt.
Ahrzaba kam mit Tezohr und ihren Helferinnen wieder aus der unfreiwilligen Klausur und versicherte Tekener treuherzig: „Ich bin voll da, Tek. Ehrenwort." Sie stiegen aus, um sich Pefars Bericht anzuhören. Der Springer .deutete auf einen Höhleneingang bei einer fünfhundert Meter entfernten Felswand und erklärte: „Dort ist der andere Shift verschwunden. Meine Tiere konnten ihm noch zwei Kilometer folgen, dann versperrte ihnen ein Felseinsturz den Weg. Ich habe in Tekeners Namen versucht, Funkverbindung mit dem Shift aufzunehmen. Ohne Erfolg. Wir haben bei den Kakteen einige Zwotter gesehen, aber die liefen vor uns davon.
Ich habe darauf verzichtet, meine Tagjaros auf sie anzusetzen, denn das hätten sie mißverstehen können. Es hat sich gezeigt, daß der Fels alle Arten von Strahlung abschirmt und eine Funkverbindung nur über einige hundert Meter bis zu einem Kilometer unter günstigen Bedingungen möglich ist. Das zwingt uns, die Tagjaros als Vorhut zu schicken. Aber wir müssen in ihrer Nähe bleiben. Ich habe vom Shiftcomputer einen Plan der von den Tagjaros erforschten Höhlen anfertigen lassen. Danach können wir uns richten."
Er breitete auf dem Boden eine Folie aus, auf die das Schema eines weitverzweigten Höhlensystems eingezeichnet war. Schon hundert Meter hinter dem Eingang zweigten vier kleinere Gänge ab, die sich bald schon mehrfach seitlich und nach oben und unten gabelten. „Komm her", forderte Hotrenor-Taak Ahrzaba auf. „Zeige uns auf dem Plan, welche Höhle zu eurem Versteck führt."
Ahrzaba kam der Aufforderung nach und studierte eingehend die Zeichnung. Aber sie war außerstande, sich in dem Gewirr von Linien zurechtzufinden. Auch als Tekener versuchte, ihr das Schema zu erklären, konnte sie ihnen den Weg nicht zeigen. „Aber ihr könnt uns hinführen?" erkundigte sich Hotrenor-Taak.
Ahrzaba öffnete den Mund, aber nur ein krächzender Laut kam über ihre Lippen. Erst nachdem sie sich ausgiebig geräuspert hatte, fand sie ihre Stimme wieder. „Ich kenne den Weg", sagte sie. „Ich werde euch führen. Ihr könnt mir unbesorgt vertrauen."
„Du hast mich nicht überzeugt, Ahrzaban", sagte Hotrenor-Taak. „Ich heiße Ahrzaba", begehrte die im Wechsel befindliche Zwotterfrau auf. Aber Hotrenor-Taak fuhr ungerührt fort: „Deshalb werden wir nach Art einer Stafette in den Berg vordringen. Ahrzaba soll den ersten Geländewagen lotsen, die beiden anderen werden in Abständen, die eine Funkverbindung erlauben, folgen, so daß wir in Etappen ins Höhlensystem vordringen können. Als zusätzlichen Sicherheitsfaktor werden wir in gewissen Abständen mit Funkgeräten ausgestattete Tagjaros postieren, die als Relais und Peilstationen dienen sollen. Auf diese Weise können wir ständig in Verbindung bleiben und laufen auch nicht Gefahr, uns in dem Labyrinth zu verirren." Er wandte sich Tekener zu und bemerkte: „Das ist kein Mißtrauen gegen Sie und Ihre zwotterischen Freunde, sondern eine reine Vorsichtsmaßnahme."
„Natürlich", meinte Tekener spöttisch.
Hotrenor-Taak überging es. „Übernimmst du den ersten Wagen, Galinorg?" fragte er den Vincraner, der zustimmend nickte. „Gut, dann wird Pefar das Kommando über das zweite Fahrzeug übernehmen. Von dort kann er die Verteilung der Tagjaros am besten vornehmen. Tek, Tezohr und ich bilden mit
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