0946 - Der sechste Schlüssel

Titel: 0946 - Der sechste Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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gesprochen.

    *

    Ich beschrieb den acht Vargarten, worum die Suche ging. Die bisher gefundenen fünf Schlüssel hatten allesamt die gleiche äußere Erscheinung. Es gab keinen Grund zu der Annahme, daß ausgerechnet Bardiocs Schlüssel anders aussehen würde: Ein Gegenstand von der Gestalt eines kleinen Fäßchens, ein Zylinder, der in der Mitte ausgebeult erschien. Ich beschrieb meinen Helfern das Aussehen des Bardioc’schen Labyrinths und ermahnte sie, ihren Weg zu markieren; so daß sie nicht in die Irre geführt werden konnten.
    Dann brachte ich sie an den Ort, an dem der kurze Schacht in die Tiefe führte. Sie sprangen hinab-ohne die Unterstützung eines Feldtriebwerks. Sie erlitten keinen Schaden dabei. Sie versuchten, mir mitzuteilen, daß sie wohlbehalten im Suchgebiet angekommen seien. Aber ihre Laute klangen so tief und gedehnt, daß mein Translator nichts mit ihnen anzufangen wußte.
    Ich kam mir schäbig vor, ohne genau den Grund zu kennen. Ich hätte mit Bedacht dafür gesorgt, daß Zwadivar, Ongelsken und ihr letzter verbleibender Begleiter in den weiter oben gelegenen Räumlichkeiten der Burg auf mich warteten. Sie wußten nicht, daß das Labyrinth gleichzeitig eine Zeitfalle war. Ich hatte ihnen den Sachverhalt nicht erklärt, weil ich meinte, daß die Lage dadurch unnötig kompliziert werde.
    Jetzt fragte ich mich, ob ich richtig gehandelt habe. Nicht, daß mir jetzt noch viel Zeit geblieben wäre, meinen Fehler wiedergutzumachen. Die Zahl meiner Optionen war am Schwinden, seitdem ich festgestellt hatte, daß der Drugun-Umsetzer wieder funktionierte. Ich hatte keine Zeit mehr. Von jetzt an zählte jede Sekunde. Meine vordringlichste Aufgabe war, zu erfahren, ob sich die BASIS inzwischen eingefunden hatte. Zu diesem Zweck mußte ich zur Lichtzelle hinauf. In der Zwischenzeit würde Zwadivar eine Auswahl der Dinge treffen, die er mitzunehmen gedachte. Mir lag nicht in Wirklichkeit daran, ihm die Gelegenheit zur Verwüstung dieser Burg zu geben. Ich verließ mich da auf die Technik, die die Installationen in Bardiocs Heimstatt geschaffen hatte. Wenn Zwadivar feststellte, daß die Mehrzahl der Dinge, die er begehrte, nur schwer oder sogar unter Gefahr entfernt werden konnten, würde er seiner Habgier Zügel anlegen.
    Ich fand die drei Vargarten in der Halle, die die exotischen Einrichtungsgegenstände enthielt. Zwadivar hatte sich bei einem Überdenken der Lage offenbar über die von Ongelsken geäußerten Vorbehalte hinweggesetzt und erwog aufs neue, die Objekte seinem Besitzstand einzuverleiben, auf daß er sie auf dem Ursprung der Vollkommenheit mit erheblichem Gewinn weiterveräußern könne. Ich hatte gegen seine Absicht nichts einzuwenden.
    „Hast du Zeit, uns bei der Suche zu helfen?" fragte Zwadivar, als er mich erblickte.
    „Ich habe Wichtiges zu tun, mein Freund, und kann dir leider nicht behilflich sein. Ich bin aber überzeugt, daß du und deine Begleiter die richtige Wahl treffen werden."
    Zwadivar gab sich damit zufrieden. Wahrscheinlich hatte er von mir ohnehin mehr Bedenken gegen die Entfernung wichtiger Gegenstände als wahre Hilfe erwartet.
    „Darf ich fragen, was du beabsichtigst?" sagte Ongelsken.
    „Ich will nachsehen, ob meine Freunde angekommen sind."
    „Wie machst du das?"
    Ich hätte ihm gern geantwortet. Aber ersten fehlte mir die Zeit, und zweitens war ich immer noch der Ansicht, es sei besser, wenn die Vargarten von der Anwesenheit der Lichtzelle nichts erfuhren.
    „Die Zeit drängt, und die Erklärung ist umfangreich", vertröstete ich daher Ongelsken. „Sobald wir nicht mehr unter Zeitdruck stehen, will ich es dir gerne auseinandersetzen."
    Er gab sich damit zufrieden. Zwadivar und der dritte Vargarte kümmerten sich gar nicht mehr um mich, sondern diskutierten den relativen Wert verschiedener Einrichtungsgegenstände. Unbehindert machte ich mich auf den Weg zur Oberfläche der Burg.
    Ich fand die Lichtzelle unversehrt, wie ich es nicht anders erwartet hatte. Als ich den beklagenswert engen Kontrollstand betrat, sah ich das blinkende, grüne Leuchtzeichen auf der Konsole des Hyperempfängers.
    Endlich! Die BASIS war angekommen!

    7.

    „Warum meldest du dich erst jetzt?"fragte Reginald Bull.
    „Weil ich normalerweise im Innern der Burg stecke und nach dem sechsten Schlüssel suche. Überhaupt was ist das für eine Frage? Ihr seid es, die den Fahrplan überzogen haben!"
    Die Bildverbindung war heftig gestört - wahrscheinlich durch die Energiewale -,