0947 - Der Matazema-Plan
Bergsteiger tippen."
„Können wir nicht ein energieunabhängiges Fernbeobachtungssystem bauen?"
„Sicher. Bevor wir aber damit fertig sind, haben wir auch so herausgefunden, was das ist." Rhodan verließ die Hauptleitzentrale. Der Kommandant beobachtete ihn kurz darauf, wie er sich mit Atlan, Reginald Bull, Fellmer Lloyd und Alaska Saedelaere entfernte. Takvorian, Ras Tschubai und Balton Wyt gingen in die entgegengesetzte Richtung. Sie näherten sich der Felswand, um herauszufinden, von wo an sie nicht mehr vom Berg aus beeinflußt werden konnten.
8.
„Wir haben dir einen Vorschlag zu machen", sagte der Mann zu Knatze, nachdem er sich zu ihm an den Tisch gesetzt hatte. Er schob den Weinbecher zur Seite, aus dem der Schlittenführer getrunken hatte.
Knatze blickte den Mann an. Er überragte ihn weit. Sein Gesicht war mit blauen Farben verziert. Im Kinn funkelten drei winzige Edelsteine.
Knatze begriff. Er hatte es mit einem Wärmehüter zu tun, einem jener vier Männer, die eine heiße Quelle besaßen.
Diese Quellen gab es in einer neuen Siedlung, von der es hieß, sie werde bald die reichste Stadt von Matazema sein.
„Ich höre", sagte Knatze. Er war müde und konnte die Augen kaum noch aufhalten.
„Wir wollen früher dort sein", erklärte der Wärmehüter.
„Wozu?" fragte Knatze. „Die TepponKluft läuft nicht weg."
„Ganz einfach. Sieh dich um. Über zehntausend Männer, Frauen und Kinder lagern bei dieser Station. Nur etwa hundert von ihnen haben Platz in der Station gefunden. Die anderen übernachten im Freien."
„Das schadet ihnen nicht. Sie bilden Wärmeblasen und kommen darin gut durch die Nacht."
„Ich weiß. Doch ich denke an den Berg. In etwa zwei Tagen werden wir dort sein, vielleicht noch später. Dann werden mehr als zehntausend Pilger zugleich den Berg besteigen. Es wird ein fürchterliches Gedränge geben. Einer wird den anderen behindern." '„Das ist zu fürchten."
„Deshalb wollen wir vorher dort sein. Wir wollen in Ruhe aufsteigen, ohne ständig durch andere gefährdet zu werden." Der Wärmehüter setzte sich neben Knatze und blickte ihn beschwörend an. „Wenn du uns vorher dorthin bringst, werden wir dich reich belohnen. Du wirst nie mehr arbeiten müssen in deinem Leben."
„Das muß ich ohnehin nicht Ich habe Geld genug."
„Wir geben dir eine der warmen Quellen. Dann bist du ein Wärmehüter und gehörst zu den bedeutendsten Männern von Matazema. Was ist schon dabei? Du hinterläßt überall Zeichen, nach denen sich die Pilger richten können. So werden sie auch ohne dich ans Ziel kommen."
Knatze weigerte sich noch einige Zeit lang, die verlangten Dienste zu erbringen, dann aber gesellten sich die anderen Wärmehüter zu ihnen und sprachen ebenfalls auf ihn ein. Schließlich gab er nach. Ihr Angebot war allzu verlockend.
„Also gut", sagte er, nachdem schriftlich festgehalten war, welchen Lohn er bekam. „Wie viele kommen mit?"
„Etwas mehr als hundert. Dafür stehen uns zweihundert Pokros zur Verfügung."
Knatze nickte nur. Er ließ sich vom Wirt ein stärkendes Getränk geben, tauchte sein Gesicht in kaltes Wasser und begann mit der Vorbereitung für die Expedition. Obwohl es noch dunkel war, brach er eine halbe Stunde später auf.
Die Pokros schleppten Schlitten, die besonders leicht über das Eis glitten. Knatze saß auf dem Rücken des ersten Tieres, das er durch dünne Leinen mit den anderen verbunden hatte. Er trieb es an, und es jagte mit weit ausgreifenden Schritten in die Nacht hinaus.
Als der Morgen graute, hatte die Vorausabteilung das Lager schon weit hinter sich gelassen. Knatze konnte die Berge schon sehen, in denen die TepponKluft lag.
Er ruderte mit den Armen und rief dadurch einen der Wärmehüter zu sich.
„Das ist unser Ziel", sagte er und streckte den Arm aus. „Wir müssen es von jetzt an immer im Auge behalten. Ich muß für wenigstens eine Stunde schlafen, damit ich keine Fehler mache, wenn wir in das Gebiet der Emmons kommen."
„Lege dich auf einen Schlitten", erwiderte der Wärmehüter. „Wir werden dich nach einer Stunde wecken." Knatze trieb seinen Pokro an einen der Schlitten und ließ sich einfach fallen. Während er einschlief, meinte er, eine Kugel über den Himmel gleiten und im Gebiet der TepponKluft verschwinden zu sehen. Er glaubte jedoch nicht daran, daß dieses Objekt wirklich da war, sondern daß er bereits träumte. Auch als er kurz darauf ein fernes Donnergrollen hörte, dachte er sich nichts dabei.
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