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0948 - Wohnsitz der Götter

Titel: 0948 - Wohnsitz der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenig aufwärmen. Zumindest sind wir vor dem Wind sicher."
    Alaska zeigte nach Süden.
    „Sieh dir diese Massen an", sagte er. „Die ersten haben die Brücke erreicht. Bevor wir unten sind, sind die Pilger in der Wand. Glaubst du, daß wir es unter diesen Umständen noch schaffen, abzusteigen?"
    „Du hast recht. Wir müssen nach unten. So schnell wie möglich. Wenn wir zu spät kommen, schaffen wir es nicht mehr. Womöglich werfen sie uns einfach aus der Wand, um Platz zu schaffen."
    Die beiden Männer stiegen weiter ab. Jetzt beeilten sie sich und gingen immer wieder erhebliche Risiken ein, um schneller voranzukommen. Sie hatten keine andere Wahl.
    Schon bald zeigte sich, daß sie es schaffen konnten. Auf dieser Seite der Brücke war eines jener echsenähnlichen Raubtiere aufgetaucht. Es hielt die Pilger auf.
    Mehrere Männer mühten sich mit dem Katapult ab.
    Sie beherrschten diese Waffe jedoch nicht. Sie brauchten viel Zeit, sie zu spannen, und dann schössen sie weit vorbei. Das konnte Alaska und Fellmer nur recht sein, denn dadurch gewannen sie Zeit.
    Andererseits durften sie das letzte Stück nicht absteigen, weil sie dann Gefahr liefen, von dem Raubtier angegriffen zu werden. So harrten sie in einer Höhe von etwa fünfzig Metern in der Steilwand aus und beobachteten, wie sich mehr und mehr Pilger auf der anderen Seite der Brücke ansammelten, und wie sich immer mehr Männer mit dem Katapult abmühten. Sie schössen Pfeil auf Pfeil ab, bis es ihnen endlich gelang, das Tier zu treffen. Sie töteten es jedoch nicht. Der Pfeil fuhr der Bestie in eines der Hinterbeine. Erschreckt und vor Schmerzen brüllend rannte sie davon.
    Die Pilger feierten diesen Sieg überschwenglich. Dann aber begann der Sturm auf die Brücke. Männer, Frauen und Kinder drängten sich hinauf, als käme es auf Sekunden an. Keiner wollte zurückstehen. Jeder wollte zuerst auf die Brücke. Sie schlugen aufeinander ein und stießen die Schwächeren zurück.
    Während Alaska Saedelaere und Fellmer Lloyd abstiegen, beobachteten sie, daß einer der Pilger von der Brücke stürzte. Die anderen ignorierten den Zwischenfall.
    „Die Brücke wird reißen", sagte der Telepath besorgt, als sie den Fuß der Steilwand erreicht hatten.
    „Wir können es nicht verhindern", entgegnete Alaska. „Oder glaubst du, daß sie auf uns hören werden, wenn wir eingreifen? Sie verstehen uns ja noch nicht einmal."
    Doch jetzt griffen einige besonnene Pilger ein. Sie schienen begriffen zu haben, daß die Brücke der Belastung nicht standhalten würde, wenn zu viele sie zugleich überquerten. Sie sperrten den Zugang zur Brücke ab und ließen nur wenige Pilger zugleich durch.
    „Komm, wir verschwinden", sagte Fellmer. „Je eher wir zum Schiff zurückkommen, desto besser."
    Die beiden Terraner wichen zur Seite aus, um den Pilgern Platz zu machen. Diese beachteten sie nicht. Ohne ihnen auch nur einen Blick zuzuwerfen, eilten sie zur Felswand und begannen sogleich mit dem Aufstieg.
    Fellmer und der Transmittergeschädigte zogen sich zurück. Alaska zögerte noch. Ihn faszinierte das Schauspiel, das sich ihnen bot.
    „Wie Ameisen", sagte er. „Sieh dir das an. Der Berg wimmelt von ihnen. Sie nutzen jede sich bietende Möglichkeit, nach oben zu kommen."
    Er beobachtete einen Einbeinigen, der sich mit unglaublicher Energie nach oben kämpfte. Er konnte praktisch nur mit den Armen klettern. Mit dem Bein konnte er sich nur abstützen.
    Fellmer Lloyd wies den Mann mit der Maske auf einen Pilger hin, der einen anderen auf den Schultern trug und versuchte, mit dieser Last aufzusteigen. Er kam nur langsam voran. Niemand half ihm. Die anderen Pilger versuchten vielmehr, ihn abzudrängen und zu überholen, was vielen von ihnen auch gelang.
    „Komm", sagte Fellmer. „Wir verschwinden. Bestimmt dauert es nicht mehr lange, bis eines dieser Raubtiere hier erscheint, und dann möchte ich nicht mehr hier sein."
    Alaska Saedelaere nickte. Auch er fürchtete, daß die lärmenden Pilger die echsenähnlichen Tiere anlocken würden.
    Er folgte Fellmer.
    Als sie die Eisebene erreichten, konnten sie den Berg besser überblicken. Sie sahen, daß viele der Pilger bereits über vierhundert Meter hoch gestiegen waren.
    Plötzlich hallte ein wildes Geschrei zu ihnen herüber. Aus einer Felsnische, an der sie nur wenige Minuten vorher vorbeigegangen waren, stürzte ein Raubtier hervor.
    „Schnell", rief Fellmer. „Wir hauen ab, womöglich interessiert sich das Biest noch für uns."
    Die

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