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0950 - Testfall Olymp

Titel: 0950 - Testfall Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohne Waffen die Kommandozentrale besetzen zu wollen, erschien den Flibustiern undenkbar.
    Körn Brack zog seinen flachen Taschenrechner unter der Montur hervor. „Also, welche Zeit?"
    „Erdzeit natürlich", antwortete Pearl. „So natürlich ist das nicht, mein Sohn", meinte der Mathematiker mit feinem Lächeln, während seine Finger über die Sensoren des Kleincomputers huschten. „Jedenfalls nicht für einen Flibustier. Ah, da haben wir es! Sechsundzwanzigster Juni dreitausendfünfhundertsiebenundachtzig."
    „Danke", sagte Pearl.
    Körn Brack ließ den Taschenrechner wieder verschwinden, stellte sich vor eine Kontrollwand und bediente nach kurzem Zögern die Eingabe-Tastatur.
    Pearl Simudden nahm seinen Info-Speicher aus der Brusttasche seiner Montur, schaltete ihn ein und sprach relativ nichtssagende Angaben ein. Sollte zufällig ein Orbiter auftauchen, wollte er damit den Anschein erwecken, als würden „Tevort" und er, der sich Lykkord nannte, Daten aus einem Computer holen, die er bei seiner Arbeit als Planer für Außeneinsätze brauchte.
    Körn Brack seinerseits forderte keineswegs solche Daten an, sondern ging so vor, als wollte er mit Hilfe des Computers eine synthetische Signalsprache entwickeln, die den Vorteil besaß, in kürzerer Zeit mehr Informationen zu übermitteln, als mit der normalen Sprache möglich war. In Wirklichkeit benutzte er ganz einfach das uralte terranische Morsealphabet, und das selbstverständlich nur als Vorwand. Irgendwann, während der Zusammenarbeit zwischen dem Computer und sich würde er - angeblich als Hilfe bei der Synthetisierung der Signalsprache - Informationen über alle bekannten Kodes anfordern, und er hoffte, dabei auch den Öffnungskode für das Waffendepot zu erhalten.
    Als Körn nach etwa einer halben Stunde noch immer nicht zum Ziel gekommen war, wurde Pearl Simudden nervös. Falls der Computer die Anforderung des Kodes als illegal einstufte, würde er zweifellos einen Alarm auslösen. Dann würde der Kommandant eine Untersuchung anordnen, bei der die Identität der sieben letzten Flibustier mit großer Wahrscheinlichkeit aufgedeckt werden würde.
    Der Mathematiker schien die Nervosität Pearls zu spüren, denn er wandte den Kopf in seine Richtung und lächelte beruhigend, dann setzte er seine Arbeit fort. Kurz darauf zeigte ein Kontrollschirm Oszillationen an.
    Körn Brack holte abermals seinen Taschenrechner hervor und fuhr mit der linken Hand über die Sensoren, während er mit der rechten Hand weiter die Tastatur des Computers betätigte.
    Ein weiterer Bildschirm leuchtete auf. Auf ihm erschienen in dichter Folge mehrere Zahlenkombinationen.
    Körn schaltete seinen Rechner auf Speicherung und tastete die Zahlenkombinationen ein. Zehn Minuten später nickte er Pearl zu. „Ich habe, was wir brauchen. Gehen wir!"
     
    *
     
    Der Zugang zum Waffendepot öffnete sich auf das Kodesignal hin. Die sieben Flibustier drangen ein und bewaffneten sich mit Kombinationswaffen, die sich auf verschiedene Wirkungen einstellen ließen.
    Brush Tobbon hantierte an der Einstellung seiner Waffe herum. Plötzlich fuhr ein greller Blitz aus der „Mündung" und brannte ein großes Loch in den Boden.
    Im Raum darunter hielten sich Orbiter auf. Die Flibustier erkannten das an dem Geschrei, mit dem sie auf die Beschädigung der Decke reagierten. „Schnell!" rief Kayna Schatten. „Wir müssen sofort handeln, sonst können wir gleich aufgeben!"
    Die Flibustier kümmerten sich nicht um die übrigen Waffen, sondern stürmten los. Zu ihrem Glück war es nicht weit bis zur Kommandozentrale, so daß der Kommandant und die übrige Zentralebesatzung erst in dem Augenblick alarmiert wurden, als die Flibustier bereits in die Zentrale stürmten.
    Pearl Simudden feuerte einen Schuß gegen die Decke, damit die Orbiter sahen, daß der Überfall ernstgemeint war. Brush Tobbon aktivierte hinter ihm die Sperre, die das Panzerschott der Zentrale gegen Öffnungsversuche von außen sicherte.
    Kommandant Archetral trat einen Schritt vor. „Was soll das bedeuten?" schrie er. „Kein Mannschaftsmitglied darf die Kommandozentrale bewaffnet betreten! Legt sofort die Waffen weg!"
    Kayna richtete ihre Handwaffe auf ihn und erklärte: „Wir sind keine Roboter, die darauf programmiert sind, dir zu gehorchen, Archetral, sondern wir sind die Originale. Hebt die Hände über die Köpfe und versucht nicht, Widerstand zu leisten! Wir werden euch nur dann zerstören, wenn ihr uns dazu zwingt."
    „Na, los schon!"

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