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0950 - Testfall Olymp

Titel: 0950 - Testfall Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiterbefördert. Das nur, damit ihr nicht denkt, mir würde etwas zustoßen."
    Er befand sich noch etwa einen Meter vor dem „Ritter", als das Schwert herabfuhr und ihm den Schädel zu spalten drohte. Es sah so realistisch aus, daß Vljegah leise aufschrie.
    Aber das Schwert berührte den Freihändler nur, dann flimmerte die Luft um Nurim Dagorew - und im nächsten Augenblick war er verschwunden. „Wahrhaft teuflisch!" sagte Cern Jost. „Nur wer bereit ist, sich den Schädel spalten zu lassen, überlebt."
    Mit sehr gemischten Gefühlen ging er weiter auf den „Ritter" zu, schloß die Augen, als das Schwert auf ihn herabsauste und spürte im nächsten Moment einen ziehenden Schmerz im ganzen Körper.
    Als er die Augen wieder öffnete, fand er sich in einem Spiegelsaal wieder und blickte in die Gesichter zahlreicher eigener Spiegelbilder und der Spiegelbilder des Fürsten. „Hier kannst du dich frei bewegen, Cern", sagte Nurim Dagorew. „Das ist der einzige Raum innerhalb des Fallensystems, der keine Falle enthält."
    Der Liga-Kundschafter atmete erleichtert auf und setzte sich auf den Boden, da seine Knie sich anfühlten, als wären sie aus weichem Gummi.
    Er lächelte, als Vljegah ebenfalls materialisierte und kurz darauf auch Eloim. Sie setzten sich gleichfalls, als Nurim Dagorew ihnen verriet, daß keine Gefahr bestand. „Sind wir noch nicht durch?" fragte Vljegah nach einigen Minuten.
    Der Freihändler schüttelte den Kopf. „Noch vier Fallen, die ich kenne", erklärte er. „Danach kommen wir in eine Zone, deren Fallen sogar mir unbekannt sind. Aber ich denke, daß wir auch sie meistern werden."
    „Hoffentlich finden wir dann auch wirklich den Kaiser", meinte Vljegah. „Das hoffe ich auch", erwiderte Nurim Dagorew.
     
    *
     
    Der Vario-Roboter, noch immer in der Maske der Lucy Teacher, näherte sich gerade dem Landefeld eines Raumhafens, als er ein Signal auffing, das ihn beunruhigte.
    Vier Unbefugte waren vom Palast aus in die erste Sicherheitszone seines subplanetarischen Reiches eingedrungen.
    Er zweifelte nicht daran, daß es sich um Freifahrer aus dem Kreis seiner Mitarbeiter handelte, denn er wußte, daß Fürst Nurim Dagorew vor längerer Zeit einen Geheimzugang entdeckt und sich durch einige Fallen geschmuggelt hatte. Dennoch war er beunruhigt, denn die Eindringlinge würden, wenn sie die zweite Sicherheitszone erreichten, eine energetische Aktivität auslösen, die unter Umständen von den Ortungsgeräten an Bord der Keilschiffe angemessen werden konnte.
    Zweifellos würden dann Orbiter-Kommandos versuchen, bis zur Quelle der energetischen Aktivitäten vorzudringen - und sie würden dabei umkommen.
    Wenn aber erst einige Kommandos spurlos verschwunden waren, würden die führenden Orbiter der Invasionsflotte das auf Gewaltanwendung durch die vermeintlichen Garbeschianer zurückführen. Sie würden das zum willkommenen Anlaß nehmen, ihrerseits Gewalt anzuwenden, was zum Untergang von Trade City führen konnte.
    Der Vario-Roboter sah zwei Möglichkeiten, das zu verhindern. Die eine Möglichkeit bestand darin, in sein subplanetarisches Reich zurückzukehren und die Eindringlinge gefangenzunehmen. Die andere Möglichkeit war die, durch zahlreiche wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Desaktivierung der Computersysteme von Trade City die Orbiter zu verwirren und so in Atem zu halten, daß sie von sich aus eine derartige energetische Aktivität entwickelten, daß die kurzzeitige Aktivität in der Unterwelt von Olymp darin unterging.
    Da die zweite Möglichkeit von der egobioplasmatischen Komponente des Vario-Roboters als die elegantere und reizvollere angesehen wurde, entschied er sich für sie. „Ihr Orbiter werdet bald die reinsten Nervenbündel sein", flüsterte Lucy, dann wandte sie sich dem verlassenen Kontrollturm des Raumhafens zu.
     
    ENDE
     

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