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0950 - Visionen des Untergangs

0950 - Visionen des Untergangs

Titel: 0950 - Visionen des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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silberfarbenes Areal auf seiner Brust hinterließ; darin blubberte es wie in einem Magmasee, ständig wurden kleine Blasen aufgeworfen. Er presste den Dreizack auf die silberne Wunde und schrie Zaubersprüche. Mächtige Zaubersprüche. Tief schwarze Energien flossen aus dem Dreizack auf das silberne Blubbern über, fraßen sich ganz langsam zum Zentrum vor und eliminierten es schließlich.
    Greif weiter an, Blechscheibe! Los, mach ihn endlich alle!
    Doch Merlins Stern versandte vorerst keinen weiteren Angriffsblitz. Trotz seiner Anfeuerungen wusste der Professor auch, warum. Das Aufrechterhalten des Schutzschirms bei gleichzeitigen ständigen Attacken hätte so viel Energie auch von Zamorra erfordert, dass er an dem Verlust gestorben wäre.
    Es war auch so genug. Mit einem Aufstampfen seines Fußes trat der Skorpiondämon den Rückzug an. In einer rasend beschleunigenden Feuerlohe verschwand er im Höllentor, das sich hinter ihm zusammenzog, immer kleiner wurde und schließlich erlosch.
    Der Meister des Übersinnlichen hielt die schluchzende Celine und drückte sie ganz fest. Sie hockten inmitten schwarzer, rauchender Trümmer noch immer auf dem Sofa, während das Amulett selbstständig die Ausbreitung der Flammen verhinderte und den giftigen Rauch eliminierte.
    »Scheiße«, flüsterte Zamorra.
    Mithilfe beruhigender Impulse, die vom Amulett verstärkt wurden, bekam er Celine wieder einigermaßen hin. Danach machten sie sich frisch und gingen in ein kleines Bistro um die Ecke. Zamorra spendierte Kaffee und Pastis.
    »Es… es stimmt also alles«, flüsterte die junge Frau, während sie sich die Tränen abwischte, was Zamorra verweisende Blicke anderer Gäste und des Kellners einbrachte. Es kümmerte ihn nicht, seine Konzentration galt einzig Celine. Das Entsetzen hatte ihren Körper noch immer in eine einzige riesige Gänsehaut verwandelt. »Es gibt die Hölle und die Dämonen. Und ich - ich habe das immer alles für religiösen Schwachsinn gehalten. Unglaublich, dieses furchtbare Wesen. Das… war keine Halluzination, nicht wahr?«
    »Leider nicht. Und es tut mir ebenfalls leid, dass ich Ihnen ein bisschen zu viel versprochen habe, Celine. Ihr Ruf hat tatsächlich auch Ihren Großvater in der Hölle erreicht. Warum dabei ein Weltentor geöffnet wurde, weiß ich jetzt momentan auch nicht.«
    Warum es die Blechscheibe nicht verhindert hat, hingegen schon. Das neue alte Lied. Es hätte wohl so viel Kraft gekostet, dass ich dabei hopsgegangen wäre. Die Lösung, uns zu schützen und den Dämon maßvoll zu bekämpfen, scheint die weniger energiereichere Lösung gewesen zu sein. Das deutet dann aber doch auf eine intelligente Komponente im Amulett hin. Aber was um Himmels willen habe ich da im Hintergrund gesehen? Ist etwa offener Krieg in den Schwefelklüften ausgebrochen? Hat mein unbekannter Irrwisch-Freund mit dem bevorstehenden Untergang der Hölle das gemeint? Rotten sich die Schwarzblütigen etwa gerade gegenseitig aus? Das wäre zu schön, um wahr zu sein, auch wenn's der Wächter der Schicksalswaage sicher etwas anders sehen dürfte. Aber das ist nicht meine Baustelle. Immerhin muss ich erfahren, was dort vorgeht. Unbedingt!
    Celines Hand zitterte, als sie das Pastis-Glas an den Mund führte. Sie verschüttete die Hälfte. »Hat dieses - dieses Monster jetzt meine Mutter getötet?«
    »Wie bitte? Ach so, ja, ich meine, nein.« Zamorra lächelte. »Geister sind nicht zu töten, auch von Dämonen nicht. Das können sie nur mit den Seelen, die sie in die Hölle geholt haben, nicht mit denen, die im Licht sind.«
    Celine versuchte sich ebenfalls an einem Lächeln, aber es misslang gründlich. »Auch wenn Sie's jetzt vielleicht nicht glauben, aber ich bin erleichtert deswegen. Ja, erleichtert. Vielleicht sollte ich den Brief meiner Mutter doch mal lesen.«
    »Tun Sie das.«
    »Und was machen wir jetzt? Diese hirnverbrannte Aktion war ja nicht sehr erfolgreich. Das heißt, wie man's nimmt, denn sie hat mein Wissen enorm erweitert. Auch wenn ich… diese Dinge eigentlich gar nicht wissen will.«
    »Sehen Sie's positiv, Celine. Führen Sie einfach einen entsprechenden Lebenswandel, lassen Sie sich, gerade auch wegen Ihrer besonderen Begabung, nie mit finsteren Mächten ein. Ihnen ist jetzt klar, wohin dieser Weg zwangsläufig führen muss.«
    »Ja, natürlich.«
    »Gut. Und darüber hinaus war die Aktion doch nicht ganz so erfolglos, wie Sie glauben. Ich denke, dass ich jetzt immerhin den Namen des Irrwischs weiß:

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