0951 - Ultimatum der Orbiter
Unterwelt von Olymp zurückkehrte.
Als sie verschwunden war, räusperte sich Pearl Simudden und sagte: „Ich begreife allmählich, daß wir früher gar nicht in der Lage waren zu verstehen, wie komplex die Organisation einer Gesellschaft aussieht, die von vielen verschiedenen Zivilisationen einer Galaxis getragen wird.
Unsere Erlebnisse in der Unterwelt von Olymp und mit Anson Argyris haben mir die Augen ein wenig weiter geöffnet."
„Argyris ist doch praktisch nur ein Roboter", nörgelte Axe. „Ein Metallei mit einer Positronik und einem Klecks Gallerte."
„Das, was du einen Kleeks Gallerte nennst, ist das Ausschlaggebende an Anson Argyris", sagte Kayna Schatten. „Es ist das, was ein außerlich robotisches Ding denken und fühlen läßt wie einen Menschen."
- Josto ten Hemmings nickte eifrig.
„Ja, denn sonst hätte er uns nicht mit.Schnaps bewirtet."
„Kirschwasser", korrigierte Körn Brack.
„Ach, ist doch egal!" entgegnete Hemmings. „Schnaps ist Schnaps!"
„Und Pflicht ist Pflicht! „ sagte Pearl Simudden und schwang sich in den GAVÖK-Gleiter. „Und unsere Pflicht ist es, uns den Orbitern zu stellen und ihnen die Botschaft des Kaisers zu überbringen."
„Warum?" maulte Axe. „Wir könnten uns doch praktisch auch irgendwo verstecken."
Brush Tobbon holte zu einer Ohrfeige aus, ließ aber die Hand wieder sinken und meinte: „Du weißt, warum, Affe! Weil wir Flibustier eine Ehre haben - und weil wir Argyris versprochen haben, uns den Orbitern zu stellen. Wir können also gar nicht anders, als freiwillig zurückzugehen."
„Außerdem bin ich fest davon überzeugt, daß Anson Argyris uns nicht zu den Orbitern geschickt hätte, wenn er nicht wüßte oder ahnte, daß er uns die Möglichkeit verschaffen könnte, bald wieder frei zu sein", sagte Pearl Simudden.
Brush Tobbon nickte und forderte den Rest seiner Gruppe zum Einsteigen auf.
Danach übernahm Pearl Simudden wieder die Steuerung. Sicher steuerte er den Gleiter wieder aus dem komplizierten Transporttunnelsystem, den Subetagen von Großbauten und verschiedenen Verkehrstunnels wieder an die Oberfläche.
Als der Gleiter aus der Tiefgarage der Hauptpost von Trade City schwebte und die Flibustier die beiden vor der Ausfahrt stationierten Kampfschweber der Orbiter sahen, zogen sie unwillkürlich die Köpfe ein.
Aber die Besatzungen der Kampfschweber beachteten sie überhaupt nicht.
„Anscheinend hat man die Jagd auf uns abgeblasen", meinte Kayna Schatten.
„Die Orbiter rechnen bestimmt nicht damit, daß wir die Sicherheit unseres Unterschlupfs freiwillig verlassen, um uns zu stellen", sagte Markon Treffner.
„Wir sollten uns die >reumütige< Rückkehr gleich honorieren lassen", meinte Josto ten Hemmings. „Vor allem müßten die Orbiter uns mehr Schnaps geben."
„Ich werde versuchen, etwas in dieser Richtung für uns herauszuholen", versprach Brush Tobbon.
Pearl Simudden steuerte den Gleiter durch die Straßen von Trade City. Uberall waren zahlreiche Einwohner zu sehen. Es verkehrten auch wieder zivile Gleiter, aber sie beförderten keine Personen, sondern Güter des täglichen Bedarfs. Anscheinend hatten die Orbiter das zugestanden, weil sie eingesehen hatten, daß eine Großstadt wie Trade City ihre Einwohner nur dann versorgen konnte, wenn dazu Fahrzeuge benutzt wurden.
„Hoffentlich hat Anson Argyris noch einen Trumpf im Ärmel", sagte Kayna Schatten. „Seine Botschaft an die Orbiter kann die Invasoren höchstens für ein paar Tage hinhalten, dann werden sie es sich nicht länger gefallen lassen, daß die >mobile Positronik< ihre Maßnahmen sabotiert."
„Ich bin fest davon überzeugt, daß Argyris einen guten Trumpf im Ärmel hat", meinte Pearl Simudden lächelnd: „Wer so optimistisch ist wie er, muß gute Gründe dazu haben."
Er steuerte den Gleiter in die Mündung eines Fernverkehrstunnels und ungefähr eine Stunde später schwebte das Fahrzeug aus der Mündung jenes Tunnels, durch den sie nach ihrer Flucht von der SIRKON-BAL entkommen waren.
Es war heller Tag, deshalb konnten die Flibustier die rund fünfzig Keilschiffe unterschiedlicher Größe, die auf diesem Raumhafen lagen, deutlich sehen. Sie sahen außerdem, wie im Hintergrund des Raumha fens zwei Schiffe vom Startplatz der zum Hafen gehörenden Raumschiffswerft starteten.
„Das Wetter ist viel zu schön, um sich in eine öde Zelle sperren zu lassen", meinte Markon Treffner.
Niemand erwiderte etwas darauf. Im Grunde genommen stimmten sie dem Ara zu,
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