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0955 - Blutiger Dschungel

0955 - Blutiger Dschungel

Titel: 0955 - Blutiger Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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erlangen. Erinnerst du dich daran?«
    Das Wurzelwesen gab keine Antwort. Zamorra hatte keine Lust mehr auf irgendwelche Spielchen. Er wurde direkt.
    »Geschor, wo ist Ted Ewigk? Wenn er bei Bewusstsein ist, dann will ich ihn jetzt sprechen, wenn nicht, dann gib ihn uns jetzt zurück, denn wir können ihm besser helfen als du. Vielleicht braucht er Medizin, die du nicht hast.«
    Und erneut warteten die drei Menschen auf die Antwort des Wesens. Als die dann kam, da traf sie Nicole, Lakir und Zamorra wie ein Hammerschlag.
    »Ted Ewigk? Wer ist das? Ich habe diesen Namen noch nie gehört.«
    ***
    Es waren vier Kinder, die Artimus van Zant und Alita Tirado direkt in die Arme liefen.
    Die Kleinen waren verwirrt, vollkommen verängstigt und überhaupt nicht mehr in der Lage abzuwägen, ob sie sich nicht freiwillig in ihren Tod begaben. Artimus und Alita versuchten die Kinder erst einmal zu beruhigen.
    »Vor uns müsst ihr euch nicht fürchten.« Van Zant war überrascht, wie sanft die Stimme der Mexikanerin werden konnte. »Wir wollen euch helfen. Mein Partner und ich bringen euch zu lieben Menschen, die sich um euch kümmern werden.«
    Das große Mädchen, das die kleine Truppe anführte, plapperte drauflos. »Mein Bruder Pedro ist tief in den Wald gelaufen. Glaube ich zumindest. Ich bin eingeschlafen und jetzt habe ich Angst, denn einer von uns soll in dieser Nacht sterben!«
    Van Zant hatte große aus diesen ruckartig hintereinander folgenden Aussagen eine für ihn verständliche Geschichte zu machen, zumal seine miesen Spanischkenntnisse sich ihm wieder einmal quer in den Weg stellten.
    Doch eines war ihm sofort klar geworden: Der kleine Pedro war - freiwillig oder nicht - alleine auf dem Weg in sein Verderben. Sie mussten ihn finden und dann sofort mit allen fünf Kindern von hier verschwinden.
    Das Geräusch war ganz plötzlich über ihnen. Artimus reagierte sofort, als er die aufsteigende Hitze in seiner linken Hand spürte.
    »Hinlegen - alle - und keinen Laut! Still!«
    Erst klang es nach einem großen Vogel, der gemächlich seine Kreise über dem nächtlichen Dschungel zog, um nach Beute Ausschau zu halten. Wenn er seine Flügel blitzschnell nach unten senkte, dann erklang ein klatschendes Geräusch, als würde jemand zwei Lederlappen gegeneinander schlagen.
    Doch das, was dort über ihren Köpfen kreiste, war kein Vogel!
    Der Junge, der neben Artimus am Boden lag, begann leise zu wimmern. Van Zant hielt ihm mit der rechten Hand den Mund zu, während er seine linke unter seinem Körper begrub. Er musste gar nicht hinsehen, denn er wusste, dass der Splitter reagierte und die Hand in eine Glühbirne verwandelte.
    Schwarze Magie!
    Der Vogel schien seine Kreise immer enger zu ziehen, bis er nahezu direkt über ihnen war, doch dann, als van Zant sich schon auf eine Attacke gefasst machte, stieg er wieder höher in die Lüfte hinauf. Artimus konnte in die Augen von Alita blicken, die nur einen halben Meter neben ihm auf dem Waldboden lag. Er sah darin die nackte Furcht - mit einem harten Kampf konnte sie sich auseinandersetzen, konnte all das Elend und die Gewalt ertragen, der man in diesem Land nicht entfliehen konnte, doch das hier - das ging über alles hinaus, was sie je erlebt hatte. Dieses Geräusch hatte sie regelrecht gelähmt, auch wenn sie nicht einmal wusste, wer es erzeugt hatte. Darin hatte einfach alles gelegen. Böse Träume, grausame Geschichten, schlimme Legenden und die Erzählungen der Alten.
    Einfach alles!
    Artimus ließ jede Vorsicht walten. Auch als der Schlag der ledernen Flügel längst verklungen war, hielt er die Kinder mit eindeutigen Gesten am Boden und verbot ihnen zu sprechen. Erst als er glaubte, es verantworten zu können, setzte er sich selbst als erster wieder auf. Langsam taten es ihm die Kinder und Alita gleich.
    »So einer hat Pedro und mich wieder gefangen genommen, als wir versucht hatten zu fliehen.« Ana konnte ihre Tränen nicht mehr aufhalten.
    »Einer? Gibt es mehr als einen von diesen Wesen hier?« Van Zant war längst klar, dass sie gerade mit knapper Not einem Vampir entgangen waren, der sie offensichtlich gesucht hatte. Logisch, dass der Splitter in seiner Hand da reagiert hatte. Wenn die Kleine die Wahrheit sprach - und davon war der Physiker überzeugt - dann hatten sie es hier wahrscheinlich mit einem ganzen Clan zu tun.
    Überall auf der Erde hatten es sich die Vampir-Clans zur üblen Angewohnheit werden lassen, sich an die Spitze des organisierten Verbrechens zu

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