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0955 - Blutiger Dschungel

0955 - Blutiger Dschungel

Titel: 0955 - Blutiger Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Dhyarra-Illusion nicht länger aufrecht erhalten kannst, dann werde ich die Energie meines Kristalls in deinen mit einfließen lassen. Da haben wir in ähnlicher Form früher auch schon so gemacht.«
    Kurz hielt er inne. Sein und Nicoles Blick trafen sich. Früher. Also vor der Trennung, die nun beendet und überwunden war. Wirklich voll und ganz überwunden? Es gab Momente, da zweifelte Zamorra daran. Warum Nicole auch immer gegangen war, und wenn es noch so nachvollziehbare Gründe dafür gab, es ließ ihn nie ganz zu seiner alten Sicherheit zurückfinden. Und Nicole ging es ganz sicher nicht viel anders. So froh er war, sie wiederzuhaben, das früher würden sie sich erarbeiten müssen. Langsam und mit viel Geduld.
    Nicole nickte. »Dann ist alles abgeklärt. Ich starte jetzt den Versuch.«
    Erneut legte sie die Handflächen auf die Oberfläche des Wurzelwesens. Lakir und Zamorra beobachteten die Szene mit Spannung. Erneut begann die Französin, sich in eine Illumination zu hüllen, deren Leuchtkraft von Sekunde zu Sekunde zunahm. Nicole hatte sich exakt gemerkt, bei welcher Lichtintensität und Wärmestufe die Ballwesen reagiert hatten.
    Und das Licht der Wurzeln schien mit einem Mal wieder den Pool zu erhellen!
    Zamorra beobachtete die Sache jedoch mit großer Skepsis, denn was Nicole vielleicht nicht sehen konnte, blieb ihm nicht verborgen. Nicoles Lichtzauber hüllte Geschor ein, doch dann verlor er sich rasch in dem unglaublichen großen Pool. Vielleicht konnte das zu einem Problem werden - Maiisaro hatte mit ihrem Licht den gesamten Raum ausleuchten können. Und das war ganz sicher ihrer Magie zuzuschreiben gewesen. Die jedoch konnte Nicole sich nicht vorstellen und deshalb auch nicht imitieren.
    Unter Umständen konnte also Maiisaros Licht nur dann seine Wirkung entfalten, wenn es seine ganze Kraft entfaltete. War dem so, dann musste Nicole scheitern.
    Minute um Minute verging, doch der Parapsychologe konnte an Geschor keinerlei Veränderung erkennen. Bei Nicole jedoch um so deutlicher, denn deren Kräfte neigten sich dem Ende zu; eine so lange andauernde Kontrolle über den Dhyarra zehrte an Geist und Körper. Es war abzusehen, wann die Illusion zusammenbrechen musste.
    Zamorra zögerte keine Sekunde länger und trat direkt hinter seine Gefährtin. Er konzentrierte sein gesamtes Denken auf die Vorstellung, dass sein Kristall seine Energien in Nicoles Bewusstsein sandte und wie ein Verstärker fungierte. Diese Aktion war nicht ungefährlich und setzte große Fähigkeiten im Umgang mit den Sternenkristallen voraus. Es war nicht das erste Mal, dass die beiden Lebens- und Kampfpartner sich so gegenseitig unterstützten, doch auch jetzt fühlte Zamorra sich bei der Sache alles andere als wohl.
    Und doch gelang es!
    Das Licht um Nicoles Körper strahlte plötzlich wieder so hell wie zu Anfang des Versuches. Zamorra hielt die Augen geschlossen, denn er war jetzt ganz dicht bei der Quelle der Helligkeit. Doch irgendetwas hatte sich verändert. Vorsichtig öffnete er die Augen und erkannte sofort, was geschehen war.
    Das Licht hatte sich nahezu über den gesamten Pool ausgebreitet.
    Zamorra konnte das nicht verstehen. Die Tatsache, dass er Nicoles nachlassende Kräfte mit seinem Dhyarra verstärkt hatte, war keine logische Erklärung dafür. Dann hörte er Lakirs Schrei.
    »Schau doch, Zamorra! Nicole!«
    Der Professor wusste sofort, wie er diese nicht aussagekräftigen Worte zu deuten hatte. Er konnte es ja selbst nicht glauben - Nicole schwebte! Es waren vielleicht 30 Zentimeter zwischen ihren Fußsohlen und der Plattform. Zamorra erinnerte sich genau, dass auch Maiisaro so levitiert hatte, wenn sie den Wurzeln ihr Licht brachte. Doch Nicole imitierte ja nur die Helligkeit, ganz sicher nicht Maiisaro.
    Er wurde abgelenkt, als er einen Blick auf Geschor warf. Die Oberfläche des Wesens, das aus Wurzelfragmenten bestand, veränderte sich rasend schnell. Die grau-braune Färbung, die an Tod und Fäulnis erinnerte, verblasste zusehends. Sie wich an vielen Stellen einem hellen Elfenbein-Ton, und diese Stellen breiteten sich immer schneller aus, bis zu zusammentrafen.
    Kein Zweifel - Geschor erwachte!
    Nur Sekunden später berührten Nicoles Füße wieder den Boden und sie brach zusammen. Zamorra fing sie auf und brachte sie erst einmal einige Meter weit von dem Wurzelwesen fort. Die Französin war völlig erschöpft, aber sie lächelte triumphierend.
    »Das war unglaublich, Zamorra.« Sie löste sich vom Professor,

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