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0956 - Niemandsland der Träume

Titel: 0956 - Niemandsland der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Mosaiks heschäftigt. Hier zeichneten sich bereits, durch Struktur und Farben kenntlich gemacht, Teile eines Bildes ab. Was es darstellen sollte, blieb unklar. Kanthall brummte, immer noch mißtrauisch und in Erwartung einer neuen, schreckerfüllteri Illusion: „Vermutlich wird es etwas Gegenstandsloses. Kein Wunder bei diesem Regen."
    Mehr und mehr Flächen bildeten jetzt mit den benachbarten Feldern des Mosaiks Teile eines Bildes oder einer Art von Darstellung, die einen Sinn gab und logisch überzeugte. Es waren Muster aus Farben und Linien, aus Schatten und einzelnen Sonnenstrahlen. Hin und wieder gerieten anden Grenzlinien zweier, ineinander überflieBender Flächen die künstler aneinander. Sie richteten ihre seltsamen Werkzeuge aufeinander. Rauch wolken hüllten die Wesen ein, lange Strahlen fauchten aus den Düsen und verwandelten sich in Farbgüsse oder schaumige Materialien. Die Sonne kletterte höher und leuchtete die unzähligen Szenen grell aus. Die Wolken hatten sich noch nicht geschlossen, aber an den Rändern des riesigen Loches stürzte der Regen herunter.
    Unter dem Schiff rollten Farbkanister in einen See und färbten ihn nacheinander blau, gelb und braun. Eine Gruppe von „Künstlern" fing an, rasend aufeinander einzuprügeln. Eine andere Gruppe riß den gefärbten und sorgfältig in parallelen Linien geharkten Sand auseinander und wurde von zwei anderen Verbänden angegriffen und in ein benachbartes Farbfeld getrieben.
    „Es wird wieder in Chaos und Kampf enden", murmelte Rhodan. „Immerhin sind wir diesmal die Beobachter."
    Viele Planetarier arbeiteten rasend schnell weiter und versuchten, die riesige Grafik zu vollenden. Aber die Teile, in denen sich immer mehr einzelne Wesen erbittert bekämpften, wurden zahlreicher. Das Chaos breitete sich aus. Gebannt blickten die Insassen der Korvette auf die Schirme.
    „Ich verstehe nichts!" sagte Kanthall und zog die Schultern hoch. „Was soll das? Es ergiht keinen Sinn."
    „Wenn jemand von uns dort unten wäre, würde er unmittelbarer Teilnehmer dieser Illusion sein und mitkämpfen", schilderte Rhodan seine Eindrücke. „Uhd in diesem Fall wäre es keineswegs originell und lustig."
    Die Bilder auf den Schirmen verwandelten sich mehr und mehr in Chaos. Kanthall tippte Kosum auf die Schulter und sagte herausfordernd: „Da unten giht es jede Menge Streit und Ärger. Entweder mischen wir uns in die Auseinandersetzung, oder wir fliegen weiter und suchen uns, ein nettes, gemütliches Plätzchen."
    Atlan drebte sich halb herum, musterte Kanthall und zog ein schiefes Gesicht.
    „Er redet irre!" stellte er trocken fest und widmete sich wieder dem Geschehen, das auf die Bildsehirme übertragen wurde. Die Ortungsabteilung legte über die Ansicht, die fast absolut senkrecht von den Linsen aufgenommen wurde, eine Fehlfarbendarstellung der unterschiedlichen Schwerkraftverhältnisse der betreffenden Zone.
    Es überraschte niemanden sonderlich, daß sich die Grenzen einiger deutlich zu unterscheidender Zonen von geringerer und größerer Schwerkraft mit einigen markanten Linien des Kunstwerks unter ihnen deckten. Regengüsse und die Folgen der Kämpfe und Auseinandersetzungen ließen allerdings die Grenzen der einzelnen „Mosaikflächen" verschwimmen - Perry, Demeter und Atlan konnten sich leicht vorstellen, welcher erbarmungslose Kampf auf der Planetenoberfläche jetzt herrschen mochte.
    Rhodan beugte sich vor und drückte einen Kontaktschalter.
    „Hier Rhodan", sagte er halblaut. „Ortung?"
    „Ortungszentrale. Haben Sie Fragen, Sir?"
    „Ja. Giht es irgendwelche neuen Erkenntnisse Über die wochselnden Schwerkraftverhältnisse oder über irgendwelche Mentalprojektoren?"
    „Wir sammeln lediglich Daten und stellen ununterbrochen Zonen stark unterschiedlicher Anziehungskraft fest. Sonst können wir leider keine Erfolge melden."
    „Ich hatte auch ernsthaft keine erwartet", sagte Rhodan recht lustlos. „Danke! „ Er stand auf und wandte sich an Kanthall und Kosum.
    „Mir fällt auch nichts anderes ein", sagte er nachdenklich. „Sucht einen Landeplatz, der interessante Erlebnisse verspricht. Solange es keinen Alkohol giht, brauchen wir erst gar nicht zu versuchen, zur BASIS zurückzufliegen. Viellelcht finden wir tatsächlich etwas. Vermutlich nicht. Jedenfalls bringt der AuTenthalt hoch über der Planetenoberfläche auch keinen Auischluß über die versteckten Gefahren."
    Er warf Gucky einen langen Blick zu und verließ die Zentrale. Er war ratlos.

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