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0959 - Asmodis’ Hölle

0959 - Asmodis’ Hölle

Titel: 0959 - Asmodis’ Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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einfach zu schnell. Dann erreichte er einen Holzverschlag, der mit fürchterlich stinkendem Stroh ausgelegt war. Asmodis machte sich schmal und drückte sich durch das eiserne Gitter, das den Verschlag abschloss. Mitten im Raum stehend verharrte der Dämon.
    »Wer bist du?«, fragte er den Mann, der halb in die Schiffswandung eingesunken war und dessen Vorderseite wie ein Relief daraus hervorschaute; Gesicht, Brust, Oberschenkel und die Schuhspitzen.
    »Ich bin… Ulisse Ortensi«, flüsterten die Lippen, über die zwei lange Bluthauer hingen, während sich die Augen ständig bewegten. »Herrscher über die vier Vampirsippen… Venedigs.«
    »Wie ein Herrscher siehst du nicht gerade aus, Vampir. Eher wie ein erbärmlicher Wicht.« Asmodis kicherte höhnisch.
    »Und wer… bist du, Herr? Ich spüre deine… Macht. Bist du ein… Dämon?«
    Für einen winzigen Moment zeigte sich der Erzdämon in seiner wahren Pracht und Herrlichkeit und ließ seine machtvolle Aura frei. Aber nur so, dass sie den ehemaligen Ziegenstall nicht verließ.
    »Asmodis persönlich! Herr, Fürst, bist du… gekommen, um mich zu retten? Ich sterbe langsam. Kannst du etwas für mich… tun? Dann stehe ich ewig… in deiner Schuld.«
    »Sag mir, was passiert ist, Vampir. Dann werde ich mir überlegen, was ich für dich tun kann.«
    »Ja, Herr, danke, Herr. Ich… und meine Kinder der Nacht wurden das Opfer einer… üblen Intrige. Wir sind in eine geschickt gestellte Falle… geflogen.«
    »Du meinst dieses lauschige Plätzchen hier.«
    »Ja, Herr, das… Geisterschiff. Eine Dämonin namens Eugenia tauchte bei mir auf und… erzählte mir, dass Sabellico uns mit diesem Geisterschiff vernichten wolle. Sabellico ist…«
    »Ja, ja, weiter. Ich weiß, wer Sabellico ist.«
    »Natürlich, Herr. Ich habe natürlich Eugenias Geschichte überprüft und alles schien zu stimmen und so haben wir das Geisterschiff angegriffen… um… es zu vernichten, um den Fluch zu lösen. Diese Eugenia sagte uns… wie wir es anstellen müssen.«
    »Hm. Und wie soll das laut dieser reizenden Dämonin funktionieren?«
    »Indem Vitale Michiel der Kopf mit seinem… eigenen Schwert abgehauen wird.«
    Asmodis zog die linke Augenbraue nach oben. Diese geheimnisvolle Eugenia begann, ihn immer brennender zu interessieren. Sie wusste also tatsächlich, wie der Fluch zu beenden war. Wahrscheinlich handelte es sich bei ihr um dieselbe Person, die auch den Fluch verändert hatte. Sie schien allerdings nicht daran interessiert zu sein, den Fluch endgültig zu tilgen und aus der Welt zu schaffen. Warum hatte sie dann aber Orsini so offen erzählt, wie das zu bewerkstelligen war?
    Weil sie sich sicher ist, die Sache im Griff zu haben. Sie fühlt sich mächtig und spielt mit ihren Opfern Katz und Maus.
    »Was ist also passiert, als du mit deinen Vampiren das Schiff angegriffen hast?«
    »Die… Geisterpiraten waren sehr viel stärker als wir und haben uns… überwältigt, Herr. Wir hatten keine Chance. Meine Kinder haben sie sofort… getötet und sich ihre Lebenskraft einverleibt. Das Geisterschiff braucht diese Kraft, damit es… noch stärker wird, Michiel und seine Piraten… verstehst du, Herr. Aber sie können nicht die ganze Kraft, die sie bekommen, auf einmal verarbeiten. Deswegen lassen sie einige Opfer… erst mal am Leben und assimilieren sie… wenn sie es wieder können…«
    »Ich verstehe. Deswegen hängst auch du hier in der Wand fest.«
    »Ja. Die Dämonin sagte, ich sei das stärkste Opfer von allen bisher. Und so hat sie mich… durch einen starken Zauber mit dem Schiff… verschmolzen, damit es mir bei Bedarf meine Kraft stehlen kann…«
    »Und damit du auf diese Weise versorgt bist und keinen Unsinn mehr anstellen kannst.« Asmodis kicherte erneut.
    »Ja, vielleicht auch… das. Ich bin bereits sehr schwach, Herr. Wenn du etwas für mich tun… willst, dann musst du es bald tun… sonst sterbe ich.«
    »Nun, mit etwas Schwund muss prinzipiell immer gerechnet werden. Aber ob ausgerechnet du dazugehören musst, Vampir, das lassen wir jetzt einfach mal offen. Ich schaue mal, was möglich ist.«
    »Danke, Herr.«
    »O bitte, keine Ursache. Aber im Moment muss ich dich nochmals alleine lassen.«
    Der Erzdämon gedachte sich einen Überblick zu verschaffen, wen er hier unten noch alles antraf. Er spürte auch einige Menschen. Wenn möglich wollte er noch mehr über Eugenia erfahren. Es faszinierte ihn, dass es sich um eine stärkere Dämonin handelte. Allzu viele davon

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