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0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Laire sich wie in einem Krampf zusammen, richtete sich ruckartig wieder auf und wirkte wieder so lässig und elegant, wie man es von ihm gewohnt war.
    „Du scheinst die Gesetze wirkklich gut zu kennen, Pankha-Skrin", sagte er ruhig. Er senkte die Hand mit dem Auge, und Pankha-Skrin streckte erwartungsvoll einen Tentakel aus. Laire übersah den Greiflappen des Quellmeisters und fuhr fort: „Du hast den wunden Punkt getroffen. Ich sitze in der Falle. Wollte ich versuchen, euch Loowern zu entkommen, dann würden sicher Hunderte von Terranern sterben, vielleicht wäre das sogar das Ende der BASIS. Ihr seid nur verhältnismäßig wenige Loower, aber ich weiß, daß ihr vor nichts zurückschreckt, wenn es um dieses Auge geht. Gut, ich habe meine Entscheidung getroffen."
    Die Menschen in der Zentrale hielten den Atem an. Der Loower hatte seine Augen auf das heißbegehrte Instrument gerichtet und sah daher nicht, daß Laire leicht den Kopf hob.
    Der Roboter blickte genau in eine der kleinen Kameras, mit deren Hilfe Rhodan das Geschehen beobachtete. Er hatte also immer gewußt, wo diese Geräte saßen und wann sie arbeiteten. Aber das konnte eigentlich niemanden mehr überraschen. Erstaunlicher war es schon, daß Laire genau zu wissen schien, wo sich Rhodan in bezug auf den Bildschirm befand. Er sah dem Terraner genau ins Gesicht.
    „Darum übergebe ich dir das Auge!" sagte er.
    Der Terraner zögerte nur für den Bruchteil einer Sekunde.
    „Gucky", flüsterte er. „Bring mich hin!"
    Und auf den Mausbiber war Verlaß.
    „Die Ubergabe erfolgt jetzt", erklärte Laire, als Rhodan und-der Ilt kaum einen Meter neben dem Roboter materialisierten. Er wandte sich zur Seite und streckte Rhodan die Hand mit dem Auge hin.
    „Dir soll es von nun an gehören", sagte er leise. „Ich kann es nicht mehr benutzen, und Pankha-Skrin darf es nicht bekommen. Seine Ziele sind zu engstirnig, die loowerische Entelechie ist nichts weiter als eine hochentwickelte Form von Egoismus. Dieses Auge ist ein sehr kostbares Instrument. Es sollte höheren Zielen dienen, nicht aber einem Krieg, noch dazu einem, der nur aus eingebildeten Ängsten heraus geplant wurde. Du wirst das Auge so einsetzen, daß nicht nur deine Menschheit einen Gewinn daraus zieht. Du bist fähig, auch die anderen fremden Völker zu berücksichtigen. Darum sollst du das Auge haben!"
    Perry Rhodan war wie vor den Kopf geschlagen. Als er Gucky bat, ihn zu dem Roboter zu bringen, da hatte er an eine List Laires gedacht, mit der dieser sich aus PankhaSkrins Falle herauszuwinden gedachte, und er war gerne bereit gewesen, dem Roboter zu helfen. Aber was Laire jetzt sagte, klang weder nach einem Trick noch nach einer Notlüge.
    „Das Auge gehört dir!" sagte Rhodan ungewollt schroff.
    „Nein", antwortete Laire sanft. „Nicht mehr!"
    Er drückte Perry Rhodan das wertvolle Instrument in die Hand, und dem Terraner blieb gar nichts anderes übrig, als das unerwartete Geschenk anzunehmen.
    Laire hatte das Unvorstellbare getan. Rhodan war der neue Besitzer des Auges, des Schlüssels zur Welt jenseits der Materiequelle und damit wie die Loower meinten - zur Macht. Er dachte flüchtig an Boyt Margor, von dem man ihm berichtet hatte, und dann an Kemoauc. Wenn das Auge auch nur die Spur des verschollenen Mächtigen fand, dann hatte sich der ganze Ärger bereits gelohnt.
    Sein Blick fiel auf Pankha-Skrin, und er erschrak.
    Der Quellmeister hatte Baya Gheröl losgelassen. Er stand ganz still da, wie erstarrt. Für ihn war eine Welt zusammengebrochen. Und nicht nur für ihn. Das Volk der Loower ging der schwersten Prüfung in seiner so überaus langen Geschichte entgegen.
     
    ENDE
     

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