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096 - Die Gräfin von Ascot

096 - Die Gräfin von Ascot

Titel: 096 - Die Gräfin von Ascot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Teufel!« rief er wild. »Was hat sie Ihnen getan?« schrie ihn Herman an.
    Mrs. Carawood öffnete die Augen. Es kam ihr selbst in diesem Augenblick zum Bewußtsein, daß Herman nichts von der Wahrheit erfahren durfte.
    »Es ist schon gut, Herman«, sagte sie mit großer Mühe und richtete sich auf. »Ich bin nur ohnmächtig geworden.«
    »Aber ich habe doch selbst gesehen, wie dieser Schuft Sie erwürgen wollte!«
    »Lassen Sie meine Frau in Ruhe!«
    Herman schaute verstört von einem zum anderen.
    »Was, das ist Ihre Frau?«
    Bittend wandte er sich an Mrs. Carawood, aber sie ließ hilflos den Kopf sinken.
    »Es stimmt, was er sagt, Herman. Mylady - ist meine Tochter. Sie ist keine Gräfin. Ich habe nur für sie gearbeitet, und nun wird er alles ruinieren. Jetzt wird sie mir Vorwürfe machen, Herman, und sie wird mich hassen. Ach, ich wünschte, ich wäre tot!«
    Joe hatte sich inzwischen gesetzt und sah sich nach einem Kissen um. Als er keines fand, riß er einen Mantel vom Kleiderhaken, knüllte ihn zusammen und legte ihn hinter seinen Rücken. Dann zeigte er mit dem Daumen zur Tür.
    »'raus mit euch!« befahl er. »Ich werde die Nacht hier schlafen, und ich will nicht länger gestört sein. Ich will auch einmal meine Ruhe haben!« Sie war froh, daß sie entkommen konnte. Wenigstens hatte sie ein paar Stunden Zeit. Mit schweren Schritten ging sie zur Tür. Ihr Gesicht war eingefallen, und sie sah alt aus. Aber ein Gedanke wenigstens war tröstlich: Marie würde heute abend nicht nach Hause zurückkommen. John wollte sie zu einer Schulfreundin bringen.
    Herman sah ihr besorgt nach, als sie die Treppe hinaufging. Dann hörte er sie in ihrem Zimmer, das über dem Laden lag.
    Unentschlossen stand er in der Nähe der Tür. Er wollte diesen Eindringling nicht alleinlassen. Mrs. Carawood hatte mit ihm gekämpft und war unterlegen, aber der Kerl hatte auch noch mit ihm zu rechnen! »Was stehen Sie denn noch hier herum - scheren Sie sich zum Teufel!« »Ich geh' nicht fort!« sagte Herman ruhig. »Wenn einer hier 'raus fliegt, dann sind Sie es! Was fällt Ihnen denn ein, Mrs. Carawood so zuzusetzen! Sie brechen ihr das Herz, und niemand ist so gut zu mir gewesen wie sie.«
    Die Tränen waren ihm nahe, aber dann ballte er die Fäuste, als sich Joe unsicher erhob.
    »Also jetzt endlich 'raus!« sagte Joe und zeigte auf die Tür. »Wenn Sie nicht schnell machen, packe ich Sie beim Kragen und zeige Ihnen mal, was es heißt, sich frech gegen mich zu benehmen. Ich bin Joe Hoad, und mir kommt es nicht auf eine Schlägerei an. Ich habe einmal einem Polizisten das Lebenslicht ausgeblasen! Wenn Sie also jetzt nicht bald verschwinden, dann bekommen Sie es mit mir zu tun!«
    »Wenn Sie einen Polizisten ermordet hätten, wären Sie ja an den Galgen gekommen. Aber ich weiß, was ich tun werde - ich rufe die Polizei. Sie scheinen ja verrückt zu sein! Wahrscheinlich sind Sie aus irgendeinem Irrenhaus entsprungen!«
    Joe hatte sich zu sehr aufgeregt. Seine Züge verzerrten sich, die Mundwinkel zuckten, und er rang vergeblich nach Worten. Seine Finger zitterten, und nur mühsam brachte er ein paar Silben heraus, bevor er auf einen Stuhl sank.
    Herman konnte nichts verstehen. Er beobachtete erstaunt, wie der Mann nach dem Herzen griff. Hoads Augen traten aus den Höhlen, als er keine Luft mehr bekam. Er tastete nach dem Gesims über dem Kamin, dann gelang es ihm, ein paar Worte hervorzustoßen. »Schnell. das Fläschchen...!«
    Herman kam näher, ein Gedanke, dessen er nicht Herr wurde, trieb ihn an.
    »Schnell. schnell. sonst kratze ich ab!« Mit zwei Schritten hatte Herman den Kamin erreicht. Der Mann starrte auf die Medizin und winkte verzweifelt. Hermans Herz schlug wild, als er das Fläschchen nahm, seine Knie zitterten.
    »Sie - Sie haben ja auch kein Mitleid und kein Erbarmen mit ihr gehabt«, sagte er und faßte einen schrecklichen Entschluß.
    Ohne Zögern schraubte er den Verschluß des Fläschchens ab, schüttete den Inhalt in den Kamin und warf die leere Flasche hinterher, daß sie zersplitterte. Im selben Augenblick glitt Joe zu Boden. Herman blieb vollkommen ruhig und lauschte angestrengt. Von oben hörte er kein Geräusch, nur der Regen rauschte draußen auf die Straße. Er drehte das Licht aus, öffnete die Ladentür und schlich dann auf Zehenspitzen zu der Stelle zurück, wo der reglose Körper lag. Mühsam zerrte er ihn zur Tür und schleifte ihn auf den Gehsteig hinaus. Es regnete in Strömen - niemand war zu sehen.
    Er

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