Schwur der Sünderin
Personenregister
Hofmeister-Hof
Anna Maria Hofmeister
Daniel Hofmeister (Joß Fritz*) – Vater
Elisabeth Hofmeister – Mutter (verstorben)
Jakob Hofmeister – ältester Bruder
Sarah Hofmeister – Jakobs Frau
Christel Hofmeister – Tochter von Jakob und Sarah
Peter Hofmeister – zweitältester Bruder
Matthias Hofmeister – mittlerer Bruder (verstorben)
Nikolaus Hofmeister – jüngster Bruder
Veit von Razdorf – Anna Marias Geliebter
Johann von Razdorf – Veits Bruder
Gerhild von Razdorf – Johanns Frau
Friedrich – Freund von Peter
Lena – Magd
Mathis – Knecht
Joß Fritz* (Daniel Hofmeister) – Anstifter der Bundschuh- Bewegungen
Else Schmid* – Ehefrau von Joß
Kilian Meiger* – Kampfgefährte von Joß
Ulrich von Württemberg* – Herzog von Württemberg
Georg III. Truchseß von Waldburg-Zeil* – deutscher Heerführer
Jäcklein Rohrbach* – Anführer der Bauern
Thomas Müntzer* – evangelischer Theologe und Revolutionär
Heinrich Pfeiffer* – Mitstreiter Thomas Müntzers
Margarethe Renner/Schwarze Hofmännin* – Mitstreiterin von Jäcklein Rohrbach
Melchior Spindler – Kampfgefährte von Joß, Kilian und dem Wirt
Mühlhausen
Gabriel – Bader und einstiger Kampfgefährte von Joß Fritz
Annabelle – Gabriels Tochter
Fritz – Gabriels Sohn
Jacob Hauser* – Freund des Baders und Fähnrich bei Joß Fritz
Florian Hauser – Jacobs Sohn
Katzweiler
Karl Nehmenich – Bauer
Hanna Nehmenich – seine Frau
Susanna Nehmenich – seine Tochter
Johannes Nehmenich – sein Sohn
Stefan – Förster
Ullein – Sohn des Försters
Agnes – Tochter des Försters
Adam Fleischhauer – ehemaliger Arzt (Quacksalber)
Rauscher-Mühle
Willi – Bauer
Ruth – Anna Marias Freundin
Jäcklein – Ruths Sohn
Kasper – Ruths Sohn
Die mit einem * gekennzeichneten Personen haben tatsächlich gelebt.
»Lupus et agnus pascentur simul,
et leo sicut bos comedent paleas,
et serpenti pulvis panis eius.
Non nocebunt neque occident
in omni monte sancto meo«,
dicit Dominus.
»Wolf und Lamm sollen weiden zugleich,
der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind,
und die Schlange soll Erde essen.
Sie werden nicht schaden
noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berge«,
spricht der HERR.
(Jesaja 65,25)
Prolog
In der Nähe des Ortes Mehlbach im November 1525
Der zehnjährige Johannes kickte mürrisch Steine zur Seite und wäre dabei beinahe auf dem glitschigen Boden ausgerutscht. Nach den tagelangen Regenfällen war die Erde aufgeweicht, und der Junge musste breite Pfützen überspringen. Lustlos schlenderte er den Weg vom Ausgang Mehlbachs in Richtung Wald. »Immer muss ich das Holz herbeischaffen!«, murrte er und sah zum Himmel. Dichte Wolken zogen darüber hinweg.
»Dabei ist das Weiberarbeit«, brummte er leise weiter. Als er ein Eichhörnchen am Waldesrand erspähte, rannte er ihm hinterher, doch rasch sprang das Tier einen Baumstamm hinauf. Johannes hieb mit der Faust gegen das Holz und blickte dem Eichhörnchen zornig hinterher. »Mistvieh!«, schimpfte er laut.
Anstatt zurück auf den Weg zu gehen, wollte der Junge seine Strecke abkürzen und marschierte quer durch den Wald. Es war ein gutes Stück zu gehen, bis er zu der Stelle kommen würde, wo die Holzarbeiter des Grundherrn die dünnen Äste aufgeschichtet hatten. Nur dieses Holz konnten die Familien aus Mehlbach mitnehmen, alles andere durften sie nicht anrühren. Damit nicht die dicken Holzscheite entwendet wurden, mussten Kinder das Holz sammeln. Das war die Anweisung des Försters des Grundherrn. Würde Johannes’ Vater am Sammelplatz angetroffen, würde man ihn sofort bestrafen – selbst, wenn er kein Holz gestohlen hätte.
Johannes hätte an diesem Tag lieber mit seinem Freund gespielt. Durch den heftigen Regen der letzten Tage würde der
Mehlbach schneller als sonst durch sein Bett fließen. Das wollten die beiden Burschen ausnutzen, und deshalb hatten sie sich dort verabredet. Sie wollten sich aus Holzstücken Boote bauen und Wettrennen veranstalten. Doch jetzt würde der Freund vergeblich auf Johannes warten.
Johannes blieb stehen und schaute sich um. Er war so in Gedanken vertieft gewesen, dass er nicht mehr auf den Weg geachtet hatte. Wo war er? Der Junge drehte sich im Kreis, doch nichts kam ihm bekannt vor. Wenn er den Platz nicht finden und
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