Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0961 - Der verrückte Orbiter

Titel: 0961 - Der verrückte Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Auserwählten gefährdete, die allein in der Lage waren, Abtastvorgänge in Gang zu setzen.
    Und so war es auch.
    Das Tor, das sich hinter den Besuchern geschlossen hatte, schwang wieder auf - und die schwarzen Nebelschwaden drängten die Besucher beharrlich aus der Halle. Sogar O1kyra, die anfangs stehen geblieben war, da sie sich als Meisterin für unverletzlich hielt, flüchtete, nachdem ein Nebelstreif sie berührt hatte.
    Als sie draußen im Korridor standen und beobachteten, wie sich das Tor abermals schloß, flüsterte sie: „Ich spürte den Hauch unvorstellbaren Grauens, Anson, ich, die Meisterin der Anlage!" Und anklagend fügte sie hinzu: „Und den Befehl, die Halle sofort zu verlassen!"
    Das halbsynthetische Bewußtsein des Vario-Roboters spürte einen kalten Schauer.
    Sollte etwas, das Armadan von Harpoon hier zurückgelassen hatte, die Zeiten überdauert haben - eine Spur seines Geistes vielleicht?
    Er verwarf diesen Gedanken wieder, denn er war überzeugt davon, daß er es gefühlt hätte, wenn dort in der Halle eine Spur von Armadans Geist gewesen wäre. Aber. ihm wurde auch klar, wie wenig Informationen er - und die Menschen über jenes ferne Zeitalter besaßen, in dem Wesen wie die Ritter der Tiefe, die Garbeschianer und andere existiert hatten und in dem uralte und sehr hochstehende unbekannte Kulturen geblüht hatten und im Ansturm der Horden von Garbesch zu Staub zerfallen waren.
    „Ich bin doch die Meisterin der Anlage, nicht wahr, Anson?" fragte sie drängend.
    „Du bist die Meisterin der Anlage", erklärte der Vario-Roboter. „Dennoch hast du diese Anlage nicht geschaffen, sondern du verwaltest sie nur. Bedenke das, dann erscheint es dir ganz natürlich, daß das, was diese Anlage erschuf, gewaltiger und mächtiger gewesen sein muß als du! „ Olkyra seufzte tief.
    „Was wäre ich ohne dich, mein treuer Anson!"
    Vielleicht zufriedener! dachte Anson Argyris. Laut sagte er: „Vergessen wir unser Ziel nicht, Herrin!"
     
    *
     
    Nach rund zwei Stunden erreichten sie den Zugang jenes Liftschachts, den Anson Argyris als möglichen Fluchtweg ausgekundschaftet hatte.
    Der Vario-Roboter hielt an.
    „Wir müssen uns hier von deinen Getreuen trennen, Herrin, wenn wir unbemerkt in die Tiefe der Anlage vordringen wollen."
    Olkyra musterte ihre Getreuen. Ihre Zahl hatte sich seit dem Besuch des Knitters nicht verringert, da sie auf dem Wege hierher keine Feindberührung gehabt hatten. Die Kämpfe zwischen Flibustier-Orbitern und Knitter-Orbitern hatten sich weiter nach oben verlagert, da die Knitter infolge ständigen Zustroms neuer Ebenbilder Sieg auf Sieg errangen.
    Trotz der erbitterten Kämpfe in den oberen Sektionen herrschte eine beinahe unheimliche Stille. Das singende Geräusch, das bei Entladungen von Schockwaffen entstand, war sogar für den Vario-Roboter in fünfhundert Metern Entfernung nicht mehr wahrzunehmen - und andere Kampfgeräusche, wie das Krachen der Entladungen von Impulsstrahlern oder die Explosionen kleiner Atomsprengsätze, gab es in diesem „sanften Krieg" nicht.
    Olkyra hob die Hand.
    „Ich danke euch, ihr Getreuen!" rief sie den Knittern zu. „Wartet hier auf mein Signal!" Sie tippte auf ihr Armbandfunkgerät. Die gleichen kleinen, aber sehr leistungsfähigen Funkgeräte trugen auch alle Knitter-Orbiter. „Dann aber fahrt wie die Teufel in diesen Schacht und sichert unseren endgültigen Sieg!"
    Anson Argyris fragte sich, woher sie den Begriff „Teufel" kannte, bis ihm einfiel, daß das entsprechende Wort im Interkosmo zahlreiche verschiedene Bedeutungen hatte, genaugenommen für jedes Volk, das sich der galaktischen Einheitssprache bediente, eine andere. Den ursprünglichen Sinngehalt assoziierten nur Terraner noch mit dem vieldeutigen Begriff aus dem Interkosmo. Die Bewohner der meisten Siedlungswelten verstanden bereits alles mögliche andere darunter.
    Grunzend verteilten sich die Knitter-Typen in der Nähe der Schachtöffnung.
    „Gestatte, daß ich dich führe, Herrin! „ sagte Anson Argyris.
    Er schwebte in den Antigravschacht und sank langsam tiefer, während die Geräte in seinem ausgefahrenen faus$großen Ortungskopf auf Hochtouren arbeiteten, um die eventuelle Annäherung von Rundumkämpfern rechtzeitig zu er kennen. Olkyra sprang leichtfüßig in den Schacht und schwebte hinter dem Vario-Roboter her.
    In viertausend Metern Tiefe nahmen die superempfindlichen, nur knopfgroßen Mikrophone des Ortungskopfes Schrittgeräusche wahr. Die Biopositronik wertete

Weitere Kostenlose Bücher