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0961 - Nähre deine Wut!

0961 - Nähre deine Wut!

Titel: 0961 - Nähre deine Wut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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»Darauf könnt ihr euch verlassen!«
    ***
    Auf dem Esstisch in Château Montagne brannten Kerzen und verliehen dem Raum eine heimelige Atmosphäre. William hatte das Geschirr und die Essensreste mittlerweile abgeräumt und stattdessen Getränke serviert. Nicole und Patricia hielten sich an Wein, während sich Zamorra einen dreißig Jahre alten Lagavulin schmecken ließ. Rhett trank ein deutsches Bier und Anka begnügte sich mit Mineralwasser.
    »Hawaii war voll klasse«, erklärte der Erbfolger . »Da könnte ich es langer aushalten.«
    »Ich weiß nicht«, meinte Anka. »Für ein paar Tage oder Wochen ist es ganz nett, aber mir ist es dort einfach zu warm. Halt mich für verrückt, aber ich kann mit dem rauen schottischen Klima mehr anfangen.«
    Ein Lächeln umspielte Patricias Lippen, dem aber ein trauriger Beigeschmack anhaftete. »Geschickte Überleitung.«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Überleitung? Worauf?«
    »Die zwei wollen euch etwas sagen.«
    Der Professor ahnte schon, was kommen sollte, noch bevor Rhett das Wort ergriff.
    »Na ja, wisst ihr«, druckste der Junge herum. »Während unserer Reise haben wir uns sehr aneinander gewöhnt. Und an unsere Freiheit. Auch wenn Mom dabei war.«
    Als ihm bewusst wurde, was er da gesagt hatte, färbte sich sein Gesicht tomatenrot. Doch Patricia nahm keinerlei Anstoß daran. Sie hielt ihr Weinglas fest und ließ die Flüssigkeit leicht kreisen.
    »Und… na ja… wir haben uns gedacht, also, dass… jetzt wo Dylan und Fooly nicht mehr hier sind, könnte man vielleicht mal darüber nachdenken…«
    »Wir wollen ausziehen«, fiel Anka ihm ins Gestammel. Rhett nickte eifrig.
    »Und wohin?«, fragte Nicole.
    »Nach Llewellyn-Castle natürlich.«
    Was sollte Zamorra dazu sagen? Er war nicht Rhetts Vater, denn der war Rhett dank der Erbfolge in gewisser Weise selbst. Ihm war klar gewesen, dass dieser Moment eines Tages kommen würde. Der Professor hatte nur nicht so früh damit gerechnet.
    »Habt ihr euch das gut überlegt?«, fragte er. Im nächsten Augenblick ärgerte er sich darüber, wie erziehungsberechtigt diese Frage geklungen hatte.
    »Haben sie«, sagte Patricia. »Während der letzten vier Wochen haben sie von nichts anderem mehr gesprochen.«
    »Du bist doch aber erst siebzehn.«
    Rhett lächelte. In diesem Augenblick war von seiner Unsicherheit und Jungenhaftigkeit nichts mehr zu sehen. Stattdessen saß vor ihnen ein Mann. »Vor zwei Jahren war ich noch fünfzehn. Das ist wahr. Aber nun sind meine Erbfolger-Erinnerungen erwacht, deshalb fühle ich mich nicht wie siebzehn, sondern wie ein paar Tausend Jahre alt. Alt genug, um mit einer Frau einen eigenen Haushalt zu gründen, glaubt ihr nicht?«
    »Natürlich. So hab ich das auch gar nicht gemeint. Auch wenn Anka mit ihren zwanzig Jahrhunderten schon sehr jung für einen alten Knacker wie dich ist.« Zamorra lächelte bei seinem matten Scherz. »Ich dachte nur an die Sicherheit auf Château Montagne.«
    »Llewellyn-Castle verfügt auch über eine M-Abwehr«, erinnerte Rhett ihn.
    »Klar, aber…«
    »Außerdem sind McCain und Krychnak tot. Auf Llewellyn-Castle sind wir genauso sicher wie hier.«
    »Gib's auf, Zamorra«, sagte Patricia mit traurigem Lächeln. »Was denkst du, was ich während unserer Reise auf die beiden eingeredet habe! Sie lassen sich nicht umstimmen.«
    Abwehrend hob der Professor die Hände. »Es mag sich so angehört haben, aber nichts läge mir ferner, als das zu versuchen.« Er nahm einen Schluck von seinem Whisky und sehnte sich plötzlich nach einem starken Kaffee.
    »Was wirst du tun?«, fragte Nicole Lady Patricia. »Begleitest du sie nach Schottland? Oder bleibst du bei uns?«
    Die Antwort bestand in einem schweren Seufzen. »Ich weiß es noch nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich muss noch etwas darüber nachdenken.«
    In diesem Augenblick schob sich Williams Arm an Zamorra vorbei. Der Duft nach frischem Kaffee stieg ihm in die Nase.
    »Ihr Kaffee, Monsieur. Ich habe mir erlaubt, ihn ein wenig stärker zuzubereiten.«
    Woher hat er das gewusst? , fragte sich der Professor. Kennt er mich so gut?
    Plötzlich war der Gedanke wieder da, der ihm bereits vorhin im Burghof gekommen war. Als hätte er schon da etwas geahnt. Er drehte sich zu dem Butler hin und dankte ihm mit einem Nicken. Williams Miene war unbewegt und professionell wie immer, dennoch glaubte Zamorra, in ihr eine gewisse Ratlosigkeit zu erkennen. Wenn seine Herrschaften auszogen, wem galt dann seine Loyalität?
    Rhett sah auf die

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