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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Halbkreis vor sich hin und her. Immer wieder. Doch er konnte den Überfall nur in seinem Bereich für kurze Zeit aufhalten. Ihm war nicht mehr wohl. Kämpfe Mann gegen Mann waren nicht seine Sache, aber schlussendlich konnte ihm ja nichts passieren, außer dass er aus dem Geschehen flog. Mögliche Schmerzen wollte er sich allerdings tunlichst ersparen.
    »Wir müssen zurück zu den anderen!«
    Sir Henry stand starr und stierte auf die Skelette, die zu Hunderten die magische Glocke durchdrangen. Immer wieder vergingen ein paar, aber das fiel nicht ins Gewicht. Erst als Taran ihn anstieß, kam wieder Leben in ihn.
    »Ja. Ja«, keuchte er. »Wir müssen zurück.«
    Sie rannten zum Hof. Taran musste darauf achten, dass er sich nicht zu weit von Sir Henry entfernte. Der keuchte schwer, konnte kaum noch laufen. Immer wieder hielt sich das Amulettwesen mit gezielten Schüssen Skelette vom Leib, die gefährlich nahe kamen.
    Die Männer verschwanden durch eine Pforte. Rings herum erklommen die Skelettkrieger soeben die Mauern, krabbelten wie Spinnen daran empor, mit ausgebreiteten Armen und Beinen. Als Taran und Sir Henry den Hof betraten, fiel von oben ein Krieger auf sie. Er riss den Schlossherrn um. Ein Dolch fuhr knapp neben Sir Henrys Kopf in den Boden.
    Taran brach dem Krieger das Genick. Es knackte hässlich. Hässlich waren auch die Szenen, die sich auf dem Hof abspielten. Immer mehr Skelette fanden Zugang, jagten die kreischenden Menschen. Taran konnte gar nicht so viele abschießen, wie nachrückten. Trotzdem sorgte er dafür, dass überall im Hof grelle Fackeln in die Höhe schossen.
    Er versuchte, sich mit Sir Henry zum Haupthaus durchzuarbeiten. Vergeblich. Während er sich auf drei Indianerkrieger konzentrierte und diese endgültig zu Manitu schickte, gelang es fünf anderen, Sir Henry zu schnappen und ihn wegzuschleppen. Er kreischte wie irr, schlug um sich, rief nach Taran. Weil sich andere Skelette dazwischen drängten, kam er nicht mehr an den alten Mann heran.
    Verbissen kämpfte er, duckte sich, wich heranrasenden Schwerthieben aus, schoss immer wieder, aber die Ladeanzeige ließ keinen Zweifel daran, dass er nicht mehr lange draufhalten konnte. Wahrscheinlich gab es noch irgendwo Ersatzmagazine, aber die hatte er bisher nicht gefunden.
    Das Gebrüll im Hof war ohrenbetäubend. Es mischte sich mit dem Klirren von Waffen. Skelette enterten bereits den Nordturm, von außen und von innen. Butler Angus wurde soeben bei lebendigem Leibe in Stücke gerissen, eine Frau vielfach durchbohrt. Plötzlich schien ein gewaltiger Ruck durch die Skelettsoldaten zu gehen. Wie auf ein geheimes Kommando hin hielten alle ein.
    Sie drehten die Köpfe in eine bestimmte Richtung. Auch Taran starrte dort hin.
    Die Zisterne!
    Soeben stellten vier Skelette Sir Henry auf den gemauerten Rand. Eines zog das Seil hoch, fetzte den daran hängenden Eimer weg und flocht blitzschnell eine Schlinge. Schon lag sie um Sir Henrys Hals.
    Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund starrte der Coringham über die Skelette weg, die fast den gesamten Hof ausfüllten. Er spürte einen Schlag gegen seine Beine. Sie wurden ihm unter dem Leib weggezogen, er sauste in den finsteren Schlund des Brunnens hinab. Bevor er schreien konnte, war es vorbei. Sein Genick brach mit einem hässlichen Knirschen.
    Dafür brüllte Taran auf. Er wollte weg, sich aus dem Spiel verabschieden, denn es war doch nicht das seine. Bevor er sich senden konnte, raste das Schwert heran. Es traf ihn in die Brust.
    Taran röchelte. Ein Meer von Schmerzen überflutete ihn. Er taumelte, ließ den Blaster fallen. Und er spürte, dass das Leben aus ihm wich!
    Das aber war unmöglich, das konnte nicht sein! Kein Spieler konnte laut dem Game Master zu Tode kommen.
    Und doch…
    Das Amulettwesen erhielt einen zweiten Stich in den Oberschenkel. Im buchstäblich letzten Moment sendete sich Taran weg…
    ***
    Lost Soul
    »Ich war tatsächlich schwer verletzt, Zamorra. Und ich habe viele Stunden mit dem Tod gerungen, bevor ich mich mit meiner Magie heilen konnte.«
    »Du bist von Leonardos Knochenhorde angegriffen worden«, murmelte Zamorra. »Turalel hat auch die gekannt. Er war wirklich bestens informiert.«
    »Ja. Wäre ich aber ein normaler Spieler gewesen, hätte ich nicht überlebt. Ich habe mich gefragt, warum mich der Game Master nicht aus dem Spiel entfernt hat. Und irgendwann habe ich es begriffen: Auf manchen Levels spielen zwei Spieler gegeneinander. Und dann können sie sich

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