0970 - In Asmodis’ Schuld
sinken.
Nicole setzte sich neben ihn und streichelte ihm über den Kopf. »Jetzt ist es eben so. Gräm dich nicht. Wir werden eine Möglichkeit finden, ihm doch noch ans Bein zu pinkeln. Es war klar, dass Assi irgendwann mit diesen Gefallen auf taucht. Von mir hörst du keinen Vorwurf.«
»Danke.«
»Doch, einen vielleicht. Du hättest ihn fragen können, warum er plötzlich so scharf auf das Spiel ist. Nicht, dass er’s gesagt hätte…«
***
Lost Soul
Gut gelaunt sprang Asmodis nach New York zurück. Dort wartete Mickey Mantle in seiner Wohnung auf ihn. Der Erzdämon hatte ihn in den Eisigen Zustand versetzt. Mit einem Fingerschnippen löste er die magische Fessel.
»So, Mantle, wir beide verreisen jetzt mal gemeinsam. Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich mich ein wenig an dich hänge?«
Asmodis murmelte ein paar Zauberformeln und wob mit den Fingern magische Muster in die Luft. Mantles Schatten, der gerade noch ziemlich ausgeprägt gewesen war, wurde durchsichtig und verschwand schließlich ganz. Stattdessen wurde Asmodis von innen heraus pechschwarz. Gleichzeitig schrumpfte er zusammen, wurde zweidimensional. Der aufrecht stehende Schatten floss nach unten und hängte sich an Mantle an.
»So, und jetzt drauf mit dem Helm.« Wie von Geisterhand schwebte der Spielhelm durch die Luft. Gleich darauf befand sich Mickaman wieder in seinen ureigenen Welten. Er landete in der Arena der Götter, wo er sich dieses Mal problemlos im finalen Zweikampf durchsetzte. Als Mickaman seinen Gegner tötete, wurde der Schwarze Imprint auf seiner Seele schlagartig deutlicher.
Asmodis beobachtete genau, was mit dem getöteten Gegner, einer echten Spielerin namens Catwoman, die den Schwarzen Imprint ebenfalls besaß, passierte. Er war in erster Linie gespannt, wohin es ihre Seele verschlug. Enttäuscht sah er, dass sie ins Licht ging. Für einen Moment musste er die Augen vor dem hellen Strahlen schließen.
Was würde mit dem Höllentor sein?
Mickaman bespritzte das rot glosende Tor mit Catwomans Blut. Das Glosen wich zurück und bildete einen schmalen Bogen, in dem es flimmerte. Mickaman trat hindurch und wechselte den Level.
Das ist doch… Wollte der mich verscheißern?
Asmodis war außer sich vor Zorn. Woher hatte Turalel gewusst, wie es im Thronsaal des Fürsten der Finsternis aussah? Hatte er spioniert? Hätte der Kerl noch gelebt, Asmodis hätte umgehend die Todesstrafe über ihn verhängt.
Mickaman kniete auf den Stufen vor dem Höllenthron. Aus blutunterlaufenen Augen starrte er zu Asmodis hoch, allerdings zu einem ehemaligen Fürsten der Finsternis, der eine Haut in Schweinchenrosa besaß und von riesigen Flammen umlodert wurde. Der richtige Asmodis sah verzerrte, unendlich leidende Gesichter darin. Ihre Münder waren zu stummen, ewig währenden Schreien geöffnet, ihre zu Klauen verkrümmten Finger suchten nach einem Halt, an dem sie sich aus dem peinigenden Seelenfeuer ziehen konnten.
»Du wirst einen Auftrag für mich übernehmen, Mickaman!«, brüllte der rosarote Fürst der Finsternis. »Denn nur, wenn du ihn annimmst, haben deine Leiden ein Ende.« Eine Feuerlohe schlug aus seinem Mund und strich über Mickamans Kopf hinweg. Das Höllenfeuer versengte seine Haare, Mickaman keuchte vor Schmerzen.
Lehne ab. Du darfst den Auftrag unter keinen Umständen übernehmen. Du musst ihm widerstehen. Übrigens, das bin nicht ich, mit dem Kerl dort habe ich nicht das Geringste zu tun!
»Nein, ich werde den Auftrag nicht übernehmen«, erwiderte Mickaman, obwohl er vor Angst fast starb und ihn alles dazu drängte.
Wieder brüllte Asmodis. Seine Finger woben ein magisches Muster in die Luft. So schnell, dass Mickaman den huschenden Bewegungen nicht folgen konnte. Wohl aber der echte Asmodis.
Oh-oh!
Aus dem Nichts heraus entstand ein riesiges, hölzernes Kreuz. Es schwebte ein Äon weit weg in der Luft, von tiefschwarzen Wolken umflort, in denen sich gewaltige Gewitter austobten. Immer wieder zuckten grelle Blitze.
Der Fürst der Finsternis schob seine rechte Handfläche auf Mickaman zu. Der glaubte, von einem Dampfhammer getroffen zu werden. Der magische Schlag schleuderte ihn nach hinten, ließ ihn, sich viele Male überschlagend, durch die Luft wirbeln, direkt auf das Kreuz zu. Eine furchtbare Kraft, gegen die er keinen Widerstand fand, zerrte seine Arme und Beine x-förmig auseinander. Er brüllte grässlich, denn er glaubte, sie würden ihm aus den Gelenken gerissen.
Die Machtdemonstration des
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