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0972 - Finsteres Erbe

0972 - Finsteres Erbe

Titel: 0972 - Finsteres Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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die Luft!
    Über ihnen schwebten vier Tentakel. Wie Katzen vor dem Mauseloch lauerten sie darauf, dass sich ihre Opfer aus der magischen Deckung wagten. Jederzeit bereit, herabzustoßen und in die ungeschützten Leiber einzufahren.
    »Keinesfalls loslassen!«, ermahnte der Professor.
    Er schielte an Munros Schulter vorbei und erfasste die Aussichtslosigkeit der Lage mit einem Blick. Zwei Qualmschläuche waren um Aprils Arme gewickelt und drohten, die Frau in der Mitte zu zerreißen. Ihre Augen versprühten ein Feuer der Wut, schon wieder in eine derartige Situation geraten zu sein, aber das half ihr auch nicht.
    Ein weiterer Tentakel hielt Sambate Panashiins Fußgelenk umschlungen. Der Hofmagier des Erbfolgers hing kopfüber in gut drei Metern Höhe. Dass er noch lebte, verdankte er vermutlich nur dem Verlangen des Rauchmonsters, sein Opfer zu quälen.
    Blieb Nicole! Auf ihr ruhten Zamorras gesamte Hoffnungen.
    Mit schulterbreit gespreizten Beinen stand sie da, die Augen halb geschlossen, den Dhyarra-Kristall in der Hand. Doch bevor sie einen neuerlichen Sturm heraufbeschwören konnte, der die Raucharme verwehte, rannten drei Männer aus dem Wald.
    Abdallah, Stanley Peaqvist und der Grieche mit dem unaussprechlichen Namen.
    Der Araber sprang Nicole von hinten an, umklammerte sie in Taillenhöhe und riss sie um. Der Sternenstein entglitt ihren Fingern, kullerte durchs Gras und landete vor Aprils Füßen. Die Französin blieb auf dem Rücken liegen, zu Boden gepresst von Abdallahs Gewicht. Sie schlug ihm ins Gesicht, doch er steckte die Hiebe ohne erkennbare Regung weg.
    Munro wandte den Kopf und sah in die gleiche Richtung wie Zamorra. Als er seine Chefin in den Fängen der Rauchtentakel entdeckte, wollte er aufspringen. Im letzten Augenblick erwischte der Professor ihn am Ärmel und zog ihn zurück.
    »Nein! Sie würden keinen Meter weit kommen.«
    Knurrend fügte sich der Skipper. Zamorra konnte ihn verstehen. Auch er wäre am liebsten Nicole zu Hilfe geeilt. Aber er wusste, dass er eben keine Hilfe sein würde. Also zwang er sich zur Ruhe.
    In diesem Moment erreichten Stanley Peaqvist und Nummer fünf, der Grieche, das Menschenknäuel. Grinsend sahen sie auf den Parapsychologen, Marconi, Munro und Richards herab.
    »Hallo, Kollege«, sagte Peaqvist zu dem glatzköpfigen Techniker.
    »Bleib mir vom Leib!«, kreischte Richards.
    Peaqvist legte den Kopf schief, als müsse er für eine Sekunde nachdenken. »Nein«, meinte er schließlich. »Ich glaube nicht.«
    Er beugte sich herab und packte Richards am Bein. Durch den Schutzschirm hindurch!
    Natürlich! Es handelt es sich nicht um einen magischen Angriff, deshalb blieb der Schild wirkungslos.
    »Nein!« Der Glatzkopf versuchte, sich freizustrampeln.
    Zamorra wollte ihn festhalten, da traf ihn der blanke Schädel des Technikers im Gesicht. Ein scharfer Schmerz zuckte ihm durch die Nase. Die Zähne schlugen aufeinander und ließen jede ihrer Wurzeln aufheulen. Instinktiv lockerte der Professor den Griff.
    Das reichte Peaqvist aus, um Richards endgültig wegzuzerren.
    »Hab ich dich!« Seine Stimme troff vor Triumph. Noch bevor ein Rauchtentakel herabfahren konnte, packte er seinen Ex-Kollegen am Kragen und schleuderte ihn gegen einen Baum.
    Der Besessene wandte sich um und verschwand aus Zamorras Blickfeld.
    Stattdessen baute sich der Grieche vor ihnen auf. In beiden Händen hielt er einen schweren Ast, mit dem er schon beinahe genüsslich ausholte. »Und nun zu uns!«
    Plötzlich peitschte ein fingerdicker, weiß leuchtender Feuerstrahl heran und durchbohrte Nummer Fünfs Brustkorb. Zamorra und Munro konnten sich gerade noch unter der Flamme wegducken.
    Der Geruch von verkokelten Haaren verriet dem Professor, dass er wohl nicht völlig unversehrt davongekommen war.
    Der Grieche ließ den Ast fallen und taumelte einige Schritte. Da trafen ihn weitere Strahlen und ließen ihn in Flammen aufgehen.
    Wie mit dem E-Blaster, zuckte es Zamorra durch den Sinn. Nur wesentlich schneller und effektiver.
    Sambate Panashiin! Das Feuer stammte aus seinen Fingerspitzen!
    Und ich hab ihn für harmlos gehalten! Was für ein Glück, dass er in uns das Gute gespürt und uns nicht auf diesem Weg von der Zerstörung des Schwarzen Steins abgehalten hat.
    Aber warum greift er erst jetzt ein?
    Der Rauchtentakel war noch immer um sein Fußgelenk geschlungen und schleuderte ihn in drei Metern Höhe hin und her. Das Bild erinnerte Zamorra in seiner Skurrilität an einen Hund, der sich in ein

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