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0972 - Finsteres Erbe

0972 - Finsteres Erbe

Titel: 0972 - Finsteres Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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von der Todesfälle zu nehmen.
    Die Tür zum Steuerhaus flog auf und Georgie Laford stürzte heraus. Er war mit seinen achtzehn Jahren der Jüngste von ihnen. Die nackte Panik stand ihm in den Augen.
    »Was ist los, George?«, brüllte Jefferson.
    »Das Schiff lässt sich nicht mehr steuern. Der Funk ist ausgefallen. Wir werden alle sterben. Das ist los.«
    Er rannte an Freykes vorbei in Richtung des Rettungsbootes. Was wollte er denn dort? Wenn der Schlund schon die MS PICARD auf sich zuzog, glaubte Laford dann ernsthaft, das Beiboot könne dem Sog entkommen?
    Er fand es nie heraus, denn plötzlich geschah etwas, das das Grauen auf die vorläufige Spitze trieb. Einer der Tentakel löste sich aus dem Reigen, verdichtete sich von einer mehrere Meter dicken, aber durchscheinenden Rauchsäule zu einem tiefschwarzen, fingerdicken Strang und schoss auf den jungen Fischer zu.
    »George! Vorsicht!«, brüllte Freykes, während Cornton nach wie vor unbewegt alles beobachtete.
    Laford zuckte herum, doch es war zu spät. Er öffnete den Mund zum Schrei, kam aber nicht mehr dazu, ihn auszustoßen. Stattdessen drang der Rauch zwischen seinen Lippen in ihn ein.
    Eine Krampfwelle schüttelte seinen Körper durch, dann straffte sich sein Leib und er stand still. Die angstverzerrten Züge entspannten sich zu einem zufriedenen Lächeln.
    »Ah, endlich!«, seufzte er.
    »Was ist mit dir, George?«, erklang eine weitere Stimme.
    Hinter der Treppe zum Steuerhaus trat Bradley Crusher hervor, Georgie Lafords bester Freund. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Sorge um George und Angst um sich selbst.
    Der Angesprochene antwortete nicht. Stattdessen rannte er plötzlich auf den alten Seebären Will Cornton zu, packte ihn im Nacken und trat ihm in die Kniekehlen. Mit einem Schmerzensschrei ging der Fischer auf die Planken.
    »Hey, was soll das?«, plärrte Freykes.
    Zusammen mit Brad eilte er Will zu Hilfe. Er umklammerte Georgies Oberarm, wollte ihn von dem alten Mann wegziehen, doch genauso gut hätte er versuchen können, mit bloßen Händen eine ausgewachsene Tanne zu entwurzeln.
    Crusher zerrte am anderen Arm, ebenfalls ohne Erfolg.
    »Seid ihr von Sinnen?«, dröhnte die Stimme des Kapitäns über Bord.
    Ohne loszulassen, wandte sich Jeff dem Steuerhaus zu. Steward stand auf der Treppe, die Tür hinter ihm sperrangelweit geöffnet.
    »Wir haben genug Probleme! Da muss sich meine Besatzung nicht auch noch…« Sein Blick glitt an den Kämpfenden vorbei aufs Meer. »Aufpassen!«
    Ein weiterer Tentakel hatte sich gelöst. Auch er versuchte, sich zu verdichten, stob aber jedes Mal wieder auseinander. Offenbar erforderte diese Aktion mehr Kraft, als er aufbieten konnte. Dennoch verzichtete er nicht auf einen Angriff.
    Eine innere Stimme empfahl Freykes, Georgie Laford loszulassen und sich in sein Schicksal zu ergeben. Es ließ sich ohnehin nichts mehr ändern. Wenn nicht der Rauch sie packte, stürzten sie in den Abgrund. Wofür also kämpfen?
    Für Suzanne und für das Kind! Es musste einen Ausweg geben. Es musste! Er durfte nicht sterben. Seine Tochter brauchte einen Vater.
    Kurz bevor der Qualm sie erreichte, ließ Freykes doch los und warf sich zu Boden. Er rollte sich ab und sah aus dem Augenwinkel, wie das mörderische Schwarz in Brad Crusher einfuhr.
    Dieser ließ auf der Stelle Laford los und packte stattdessen ebenfalls Will Cornton. Sie reckten den Körper des alten Mannes dem nächsten Rauchtentakel entgegen, der sich ihnen entgegenschlängelte.
    In diesem Augenblick zerbrach etwas in Jefferson Freykes. Mit einem Mal akzeptierte er die Tatsache, dass er seine Frau nie Wiedersehen, seine Tochter nie kennenlernen würde. Doch wenn er schon sterben musste, dann nicht auf diese Weise. Lieber wollte er im Ozean, den er so liebte, ertrinken, als diesem grauenhaften… Ding zum Opfer zu fallen.
    Er sprang auf, rannte mittschiffs, kletterte auf die Reling - und zögerte.
    Tu es nicht, flüsterte ihm eine Stimme zu. Sie gehörte Suzanne. Wir brauchen dich noch!
    Jeff wandte den Blick zum Bug. Er sah, wie Kapitän Steward die Tür zum Steuerhaus schloss und sich mit seinem Funker darin verbarrikadieren wollte. Er sah jedoch auch, wie sinnlos dieses Unterfangen war. Laford, Crusher und Cornton stapften wie ferngesteuert die Treppe hoch und schlugen die Scheibe ein.
    Steward prügelte von innen auf sie ein, versuchte sie daran zu hindern, durch das Loch zu greifen und die Tür zu entriegeln, doch die drei Beeinflussten schienen keinerlei

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