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0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erreichte die Kuppel ungehindert. Er landete und stieg aus.
    Jetzt war er nur noch wenige Schritte von einem Liftschacht entfernt, der zu den festungsartigen Anlagen von Imperium-Alpha führte. Zwei Männer kamen ihm entgegen.
    „Sie können mir sicherlich erklären, wie ich nach unten komme", sagte er freundlich. „Ich bin angemeldet und habe eine Besuchsgenehmigung von Mr. Trailcoat."
    „Sicher", erwiderte einer der beiden. Er trug einen blonden Bart. „Kommen Sie nur."
    Die beiden Männer führten ihn zu einem Lift. Sie stiegen mit ihm zusammen in eine Kabine und fuhren mit ihm ein Stockwerk tiefer.
    „Ist Tifflor hier?" fragte Salik erstaunt. „Ich dachte, er sei viel weiter unten."
    „Das ist er auch", erwiderten sie. „Aber dorthin werden Sie nicht kommen. Sie sind verhaftet, Mr. Salik."
    Die Tür der Liftkabine öffnete sich. Salik blickte in einen quadratischen Raum, von dem fünf Türen abzweigten. Eine von ihnen stand offen. Dahinter lag eine Gefangenenzelle.
    Mit sanfter Gewalt führten die beiden Männer Salik zu der Zelle und schlossen ihn ein.
     
    *
     
    Jen Salik war enttäuscht und ärgerlich. Er war unzufrieden mit sich selbst, weil er gar zu arglos gewesen war. Er dachte über das nach, was geschehen war, und schon bald kam er darauf, daß ihm der entscheidende Fehler schon bei Alfred Trailcoat unterlaufen war. Er begriff, daß Trailcoat von seinem Sohn enttäuscht worden war und es nicht übers Herz gebracht hatte, ihm das zu sagen.
    Die Laune Saliks besserte sich wieder etwas. Er lächelte sogar, als er an den Alten dachte, und er nahm sich vor, diesem irgendwann einmal, wenn sich die Gelegenheit dazu ergab, eine entsprechende Antwort zu geben.
    Einige Stunden verstrichen, ohne daß etwas geschah. Jen Salik legte sich auf das Bett und schlief ein. Er wachte erst gegen Morgen des nächsten Tages wieder auf.
    Er wunderte sich darüber, daß sich noch niemand um ihn gekümmert hatte. Da er sich nicht vorstellen konnte, daß man Anklage wegen Beschädigung eines Computers gegen ihn erheben würde, fragte er sich, weshalb man ihn überhaupt so lange festhielt und nicht schon längst abgeschoben hatte.
    Er stand auf und machte leichte gymnastische Ubungen, um munterer zu werden. Dann wusch er sich mit eiskaltem Wasser. Danach fühlte er sich wohler, und sein Unternehmungsgeist erwachte. Er fragte sich, weshalb er in der Zelle ausharren sollte, bis jemand auf den Gedanken kam, ihn daraus herauszuholen. Er wollte selbst über sich und seine Zeit bestimmen.
    Er untersuchte das Schloß an der Tür und stellte fest, daß es über eine einfache Sperrpositronik verfügte.
    Diese war für ihn denkbar leicht zu öffnen. Salik nahm einen positronischen Rechenstift, den er in seiner Jackentasche bug, und führte ihn mit schnellen Bewegungen in einem kompliziert aussehenden Muster und wechselndem Rhythmus über das Schloß. Er wußte, daß er auf diese Weise Spannungsveränderungen in der Positronik hervorrief, die das Schloß öffneten. Unklar blieb lediglich, woher er dieses Wissen hatte. Doch er hatte mittlerweile gelernt, darüber nicht allzu häufig nachzudenken. Vorläufig, so meinte er, war dieses Rätsel wohl nicht zu lösen.
    Die Tür glitt zur Seite.
    Salik verließ die Zelle und sah sich um. Die anderen Türen waren verschlossen. Da er Julian Tifflor irgendwo unter sich in Imperium-Alpha wähnte, ging er zur Lifttür und rief die Liftkabine, indem er einen Sensorpunkt neben der Tür berührte.
     
    *
     
    „Sieh dir das an", sagte Ed Blue. Er befand sich in einem anderen Raum von Imperium-Alpha, tief unter dem, in dem Jen Salik war. Er zeigte auf einen Bildschirm.
    Iran Coop, der neben ihm saß, richtete sich träge auf. Er war schläfrig, wurde jedoch sogleich wach, als er Jen Salik auf dem Bildschirm erkannte.
    „Moment mal", sagte er verblüfft. „Wer hat den denn aus der Zelle gelassen?"
    „Keiner", antwortete Blue. „Er hat sich selbst befreit."
    Iran Coop blickte ihn ärgerlich an.
    „Laß den Blödsinn", sagte er. „Ich habe keine Lust, mich frühmorgens auf den Arm nehmen zu lessen. Also, wie war das?"
    „Sieh es dir selbst an", erwiderte Ed Blue. Der Sicherheitsbeamte drückte einige Tasten. Ein zweiter Bildschirm erhellte sich. Auch auf ihm war Salik zu sehen, doch er befand sich noch in seiner Zelle. „Ich habe alles auf Band."
    Iran Coop verfolgte erstaunt, wie der Gefangene zur Tür seiner Zelle ging", diese untersuchte und sie danach mit einem positronischen Rechenstift

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