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0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Regierung Tifflor sprach. An anderen Stellen behauptete ein Journalist, die Dinge seien in Bewegung geraten, und in gleichem Maß verringerten sich auch die Erfolgschancen für den Mißtrauensantrag der Opposition.
    . Dieser positive Inhalt der Meldungen genügte bereits, an der Börse eine Umkehrbewegung der Kurse zu erreichen. Fast alle Werte schnellten in die Höhe. Verstärkt wurde die Aufwärtsbewegung noch durch mehrere große Kaufaufträge.
    .Dann kündigte Terrania-Vision ein Interview mit Homer G. Adams an. Um das Interesse des Publikums auf diese Sendung zu lenken, deutete ein Sprecher an, der Wirtschaftsminister habe sich überraschend optimistisch geäußert.
    Die Aufwärtsbewegung der Kurse setzte sich fort. Als die Börse schloß, war Alfred Trailcoat schuldenfrei. Er war so glücklich, daß er Jen Salik am liebsten um den Hals gefallen wäre.
    „Jetzt erfüllen Sie Ihren Teil unseres Abkommens", sagte Salik. „Bringen Sie mich zu Julian Tifflor."
    „Worauf Sie sich verlassen können", erwiderte der Alte. Er blickte den Klimaingenieur mit glänzenden Augen an. „Sie sind ein Genie. Ich begreife noch immer nicht, wie Sie das alles gemacht haben. Ich kann es nicht nachvollziehen."
    „Das brauchen Sie auch nicht."
    „Bestimmt haben Sie schon oft spekuliert. Sie kennen sich auf diesem Gebiet aus."
    Jen Salik lächelte still.
    Was hätte er darauf antworten sollen? Er hätte es vor einigen Wochen nicht gewagt, sich auf dieses gefährliche Parkett zu begeben, auf dem schon so viele gescheitert waren. Mit Wirtschaftsfragen hatte er sich nie zuvor befaßt. Dennoch hatte er genau gewußt, was er zu tun hatte. Er war nicht ein einziges Mal nervös geworden.
    Alles war wie ein Spiel für ihn gewesen, bei dem es nur um theoretische Gewinne und Verluste ging. Es schien, als habe ihm jemand eingegeben, was er zu tun hatte, und alles war richtig gewesen.
    Das Geld, das er durch die Spekulation verdient hatte, interessierte ihn nicht. Geld war kein Problem für ihn. Er wußte, daß er sich jederzeit soviel beschaffen konnte, wie er wollte. Dadurch verlor es seine Bedeutung für ihn.
    „Wann meinen Sie, kann ich Tifflor sprechen?" fragte er.
    „Das kann ich Ihnen in einigen Minuten beantworten. Warten Sie." Trailcoat schaltete eines der Videogeräte, vor dem sie standen, um. Er gab einige Daten ein, und wenig später erschien ein Gesicht im Projektionsfeld, das eine verblüffende Ähnlichkeit mit ihm hatte. Der Mann sah so aus, wie Trailcoat vor hundert Jahren ausgesehen haben mochte.
    „Mein Sohn", sagte er. „Ich bin mit einem Genie zusammen, das die Absicht hat, etwas für Tifflor zu tun. Jetzt benötige ich deine Hilfe."
    „Nun verlange nur nicht, daß ich dein Genie zu Tifflor durchschleuse", erwiderte der Sohn Trailcoats.
    „Doch, das verlange ich", sagte der Alte. „Und ich weiß genau, was das für dich bedeutet. Du kennst mich. Du weißt, daß ich niemals eine derartige Forderung stellen würde, wenn ich nicht wüßte, daß sie berechtigt ist. Jen Salik ist ein Genie. Er hat es mir bewiesen, und er muß zu Tifflor."
    Trailcoat zog Jen Salik zu sich heran.
    „Das ist er, mein Sohn."
    „Weshalb wollen Sie Tifflor sprechen?"
    „Wegen des Orbiter-Problems. Ich habe eine Lösung anzubieten."
    „Tausende haben das."
    „Ich weiß. Das ist das Problem. Alle glauben zu wissen, was zu tun ist. Unter diesen Umständen ist es für denjenigen schwer, sich verständlich zu machen, der eine echte Lösung hat."
    „Sagen Sie mir, wie die Lösung aussieht."
    Salik schüttelte den Kopf.
    „Auf keinen Fall", erwiderte er. „Die Lösung ist schwierig, und sie geht nur auf, wenn der Kreis der Informierten möglichst klein ist. Ich erlaube mir jedoch, Ihnen das Stichwort SKARABÄUS zu geben."
    „Lassen Sie mich einen Moment, mit meinem Vater allein sprechen", bat der junge Trailcoat.
    Jen Salik nickte und zog sich zurück. Er verfolgte die Nachrichten, die von Terrania-Vision ausgestrahlt wurden. Alfred Trailcoat und seinen Sohn schien er vergessen zu haben. Er hörte nicht, was die beiden Männer miteinander besprachen.
    „Ich glaube nicht, daß ich es schaffe, ihn zu Tifflor zu bringen", sagte der junge Trailcoat. „Tifflor hetzt zur Zeit von einer Konferenz zur anderen. Wir alle wundern uns, daß er das durchhält. Ein anderer wäre längst zusammengeklappt. Unter diesen Umständen empfängt er niemanden."
    „Es geht ja nur darum, Salik bis in seine Nähe zu bringen", erwiderte der Alte. „Wenn er bis

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