Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0981 - Tränenjäger

0981 - Tränenjäger

Titel: 0981 - Tränenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
Vom Netzwerk:
bis sich die Kreatur auf ihn stürzen würde.
    Er riss das Kruzifix hoch.
    Und dann setzte sich das Monstrum tatsächlich in Bewegung. Wie der Blitz schnellte es auf Domingo zu.
    Doch wenn der wackere Priester gedacht hatte, dass er das Primärziel des Ungeheuers darstellte, sah er sich nun getäuscht. Sein Leib wurde mit Urgewalt beiseite gefegt, als sei er nur ein lästiges Insekt. Krachend prallte Domingo gegen einen nahen Baumstamm und stieß einen erstickten Schrei aus. Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Rücken. Das Kruzifix entglitt seinen Fingern, als er langsam zu Boden sackte.
    Das Monster schenkte ihm keine Beachtung mehr.
    Jetzt erst erkannte Domingo, wie unwichtig er im Grunde war. Er selbst war nicht das Angriffsziel gewesen. Vielmehr hetzte das tobende Ungeheuer dem eilig davon rennenden Jim hinterher.
    Pater Domingo keuchte. Langsam wälzte er sich herum, bis seine tastenden Finger das vertraute Kruzifix am Boden entdeckten. Das Gefühl des kühlen Metalls besaß etwas Tröstliches und stärkte ihn mit neuem Mut.
    Tapfer unterdrückte der Priester seine Schmerzen. Er sammelte all seine Kraft, um sich mühsam wieder aufzurappeln. Für einen Moment lang drehte sich allen vor seinen Augen, dann klärte sich seine Sicht.
    Domingo atmete noch einmal tief durch und wischte sich einen dünnen Blutfaden vom Kinn. Im nächsten Moment setzte er sich auch schon in Bewegung.
    Immer weiter, einen Fuß vor den anderen!
    Er wusste nicht, ob er Jim und den anderen Mitgliedern des verfluchten Volks noch helfen konnte, doch er musste es wenigstens versuchen.
    ***
    Der Ansturm der Untoten schien kein Ende zu nehmen. Überdies erhoben sich die Körper der gefallenen Soldaten, um sich ebenfalls in den Kampf zu stürzen. Devaine war mittlerweile kalkweiß, aber der CIA-Mann behielt die Nerven. Er war zu sehr Profi, um in blinde Panik zu verfallen.
    Zamorra blickte sich um und schnappte einen Blick Nicoles auf.
    »Nici«, rief er seine Partnerin.
    Um sich feuernd eilte die Französin an seine Seite. Das Haar hing ihr wild in die Stirn. »Was gibt es, Chef?«
    Der Parapsychologe deutete hinter sich.
    »Zieh dich in den Tempel zurück«, forderte er sie auf. Er hielt es für das Beste, wenn sich Nicole aus der unmittelbaren Kampfzone wegbewegte. Nur so hatte sie eine Chance, ihren Dhyarra-Kristall einzusetzen und die Träne effektiv zu verteidigen.
    Die Französin verstand ihn auch ohne lange Erklärungen. Sie drückte Zamorra ihren Blaster in die Hand. Um den Stein einzusetzen, bedurfte es höchster Konzentration. Die konnte sie in einem Feuergefecht natürlich nicht auf bringen.
    »Hier, ihr könnt das besser gebrauchen«, erklärte sie, an Zamorra und Devaine gewandt.
    Dann warf sie sich mit wehendem Haar herum und eilte in Richtung Tempel davon.
    Zamorra blickte den CIA-Agenten einen Moment lang ernst an, dann drückte er ihm den Blaster in die Hand.
    »Nehmen Sie den hier«, sagte er. »Das ist effektiver als Ihre Bleispritze!«
    Devaine starrte den Parapsychologen verdutzt an, dann nahm er die Waffe entgegen.
    »Danke«, sagte er schlicht.
    Zamorra nickte knapp. Schon stürzten sich die beiden ungleichen Männer wieder in den Kampf. Devaine erwies sich im Umgang mit dem E-Blaster als erstaunlich gewandt. Schon sein erster Schuss war ein Volltreffer.
    Hinter ihnen war plötzlich Aufruhr. Das Feuern der Soldaten verstummte kurz und Zamorra wandte den Kopf.
    »Jim«, entfuhr es ihm.
    Der junge Hohepriester war gerade aus dem Unterholz gebrochen und nur seinem Glück war es zu verdanken, dass man ihn nicht irrtümlich über den Haufen geschossen hatte. Offenbar war er am Ende seiner Kräfte, denn kaum hatte er die Lichtung erreicht, brach er auch schon zusammen.
    »Halten Sie die Stellung«, wies Zamorra den CIA-Agenten an. »Ich muss mich um den Jungen kümmern!«
    Devaine nickte. »Hauen Sie schon ab«, erwiderte er, ohne den Kopf zu wenden.
    Der Dämonenjäger stürzte hakenschlagend in Richtung Jim, um ihn notdürftig zu untersuchen. Der junge Hohepriester des verfluchten Volks war zwar völlig entkräftet, aber körperlich unversehrt.
    Zamorra schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
    »Kommen Sie«, sagte der Parapsychologe und versuchte, ihm aufzuhelfen. »Wir müssen hinüber zum Tempel. Nicole wird sich um Sie kümmern!«
    Für eine Wiedersehensfeier war später noch genug Zeit. Zunächst wollte er den Jungen erst einmal aus der unmittelbaren Gefahrenzone schaffen.
    »Vorsicht«, gurgelte Jim nur.
    Und einen

Weitere Kostenlose Bücher