0981 - Tränenjäger
Sie können gerne von mir verlangen, dass ich mit Waffengewalt losstürme und alles aus dem Weg räume, was unserem Dienstherrn unliebsam ist, aber das werde ich nicht tun! Wie ich schon sagte, ich habe gelernt, für mich selbst zu denken.«
Cummings wurde puterrot. Zum ersten Mal seit vielen Monaten drohte er die Beherrschung zu verlieren. Er setzte zu einer geharnischten Erwiderung an.
Devaine schüttelte nur stumm den Kopf.
»Sparen Sie sich den Atem, Will«, erklärte er freundlich. Obwohl ihn viel mit dem älteren Mann verband, hatte er doch innerlich mit ihm gebrochen. Die Distanz war zu groß geworden. »Sie können mich nicht mehr umstimmen.«
Der CIA-Agent wartete eine mögliche Antwort gar nicht erst ab, sondern streckte die Hand aus und beendete das Gespräch, indem er kurzerhand das Laptop zuklappte.
Sekundenlang saß er einfach nur da und blickte aus dem Fenster, um sich über die Konsequenzen seines Handelns klar zu werden. Dann verließ er mit langsamen Schritten sein Büro, ging über den Flur und trat in die kühle Nacht hinaus.
Der CIA-Agent blickte hinaus in den dunklen Himmel. Das Funkeln der Sterne verhalf ihm zu etwas mehr Seelenfrieden. Zumindest für den Moment.
Einen Augenblick lang war ihm, als umfing ihn der Atem der Ewigkeit.
Richard Devaine hatte seinen Abschied genommen.
ENDE
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