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0983 - Der Ort der Stille

Titel: 0983 - Der Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hat heute keine Schrecken mehr für uns", meinte Rhodan. „Hinzu kommt unsere Sehnsucht nach der Erde. Sie läßt den Leerraum vor uns zu einem fast geliebten Aufenthaltsort werden."
    Rhodan nickte zu Demeter hinüber, die für einen Augenblick in der Tür zur Meßzentrale erschien und gleich wieder verschwand. Er setzte sich in einen der Kontursessel vor den Kontrollkonsolen.
    Noch zwei Stunden, wenn alles nach Plan verlief.
    Das aber haste es nur selten getan.
    Irgend etwas in seinem Innern warnte ihn, noch hundertzwanzig Minuten zu warten. Die Triebwerke waren in Ordnung, aber ihre Überprüfung war Vorschrift. Sollte er einer Ahnung wegen seine eigenen Vorschriften mißachten?
    Auf der anderen Seite: Was sollte noch passieren? Die nächsten Sterne waren Lichtjahre entfernt, und die Massetaster zeigten kein fesses Objekt in der näheren Umgebung an. Es gab nichts, was auf eine etwaige Gefahr hingedeutet hätte.
    Kanthall kam zu ihm.
    „Ich habe so ein komisches Gefühl, als ob ..."
    „Sprich nicht weiter, Jentho", bat Rhodan eindringlich. „Wir wollen nichts heraufbeschwören."
    Kanthall sah ihn mit einem merkwürdigen Thick an und schwieg.
    „Es ist nichts", beruhigte ihn Rhodan. „Nichts als alter Aberglaube."
    Die Minuten schleppten sich dahin. Die Mannschaft war auf den Start vorbereitet und in guter Stimmung.
    Endlich ging es nach Hause, und jeder war froh darüber. Jede Verzögerung würde sich verheerend auf die Moral der zwölftausend Männer und Frauen auswirken.
    Das ist es wohl, wovor ich die meiste Angst habe, dachte Rhodan.
    Aber Unsinn! Warum sollte es noch eine Verzögerung geben?
    Rund eine Viertelstunde vor dem Start jedoch passierte es ...
     
    *
     
    Gucky klopfte seinem alten Freund Ras Tschubai jovial auf die Schulter und meinte gut gelaunt: „Nicht mehr range, und ich werde wieder in meinem Garten am Goshunsee hocken und mir die Sonne auf den Pelz brennen lessen. Stell dir vor: eine richtige Sonne!"
    „Unsere Sonne!" präzisierte Ras.
    „Jedenfalls eine Sonne, Ras. Diese Klunker hier in Erranternohre hängen mir schon zum Hals heraus und erst recht die verrückten Brocken, die sie umkreisen. Keiner ist mit Terra zu vergleichen, ganz zu schweigen von meiner Heimat Tramp, die es ja leider nicht mehr gibt."
    „Tramp war nur ein Sandplanet, soweit ich mich erinnere, mein Kleiner. Aber du hast natürlich recht: Die Heimat ist immer am schönsten und da ..." Ras verstummte jäh und studierte Guckys Ausdruck. „Was hast du denn?"
    Der Mausbiber machte keine Bewegung und antwortete auch nicht. Ras, der ihn lange genug kannte, ahnte sofort, was geschah. Gucky fing Impulse auf, die von Bedeutung waren.
    Ras wagte es nicht, den Mausbiber in seiner Konzentration zu stören. Aber er stellte sich die Frage, ob Gucky telepathischen Kontakt mit jemand in oder außerhalb der BASIS hielt.
    Unwillkürlich atmete er auf, als der Mausbiber sich entspannte und ihn verwundert ansah.
    „Das verstehe ich nicht", murmelte er, während sein Nackenfell sich sträubte, ein Zeichen höchster Erregung. „Telepathisch-energetische Emissionen - sehr stark, aber unverständlich ... „ „In der BASIS?"
    „Bestimmt nicht, Ras! Sie kommen von außerhalb. Zuerst glaubte ich, ES habe sich bemerkbar machen wollen, aber es kann nicht der Unsterbliche sein. Es ist etwas anderes ... aber was? Wer?"
    „Sollten wir nicht ...?"
    „Rhodan informieren? Hm, ich weiß nicht recht. Warte! Ich will versuchen, noch einmal Kontakt aufzunehmen. Der Abflug der BASIS beginnt in fünfundzwanzig Minuten. Nicht mehr viel Zeit ..."
    Gucky schloß diesmal die Augen, als er „auf Empfang" ging.
    Die Impulse kamen ihm vage bekannt vor, wenn auch nur bruchstückweise. Andere wiederum waren absolut fremd, und er war sicher, noch niemals mit ihnen zu tun gehabt zu haben. Es war offensichtlich, daß sie versuchten, die vage bekannten zu überlagern.
    Die Emissionsquelle mußte sich hinter der BASIS befinden, also in Richtung galaktisches Zentrum. Die Entfernung betrug kaum mehr als einige Lichtstunden.
    Aber „hinter" der BASIS war nichts, was einem denkenden Wesen eine Existenzmöglichkeit geboten hätte.
    Die nächsten Sterne waren viel zu weit entfernt, und niemand wußte, ob sie Planeten besaßen.
    „Es kann nicht weit entfernt sein", murmelte Gucky, die Augen immer noch geschlossen. „Vielleicht in einem Raumschiff oder einer Station, die von uns übersehen wurde. Oder in einem Wrack. Die Impulse lassen eindeutig eine Notsituation

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