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0983 - Schwingen des Verderbens

0983 - Schwingen des Verderbens

Titel: 0983 - Schwingen des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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zu tun, oder aber der Feind benutzt den Irrwisch nur zur Ablenkung, erkannte Kassandra. Sie hob die linke Hand und schnippte dem Irrwisch entgegen. Der leuchtende Wattebausch leuchtete hell auf, dann zerbröselte er unter lautem Klagen.
    Die beiden anderen Irrwische zogen sich hastig zurück, doch das Dämonenmädchen sorgte dafür, dass sie die nächsten Sekunden nicht überlebten. Gleich darauf folgte der Schemen seinen Gefährten auf dem Weg ins Jenseits.
    Dann sprang sie einen Meter zurück und hob sich selbst mit Magie um einen Meter in die Höhe, bevor die roten und blauen Rinnsale um ihre Füße herum fließen konnten. Gerade noch rechtzeitig, denn die ätzende Flüssigkeit wollte gerade an ihren Beinen hochklettern.
    Kassandra ließ die Rinnsale austrocknen und versetzte sich um mehrere Meter nach hinten. Mit einem Mal rasten Schmerzen wie Feuerspeere durch ihren Körper. Die Jungdämonin konnte die Balance nicht mehr halten und fiel auf den Boden.
    Sie stöhnte auf und versuchte, auf die Beine zu gelangen. Das wollte ihr zuerst nicht gelingen, schwarze Räder kreisten vor Kassandras Augen, ihr Körper schien zu vibrieren.
    Was war das eben denn?, dachte sie verzweifelt. Sie konnte sich nicht vorstellen, wer sie angriff und aus welchem Grund der oder die Unbekannten dies taten.
    Die Dämonengöre spürte einen Lufthauch an der Brust, und noch ehe sie reagieren konnte, hing sie mit dem Rücken an der nächsten Wand an einigen Kristallen fest. Die Edelsteine sonderten eine ätzende Flüssigkeit ab, die sich auf Kassandras Rücken ergoss. Mit einem Gedankenbefehl sorgte sie dafür, dass sie nicht verbrannt wurde.
    Der Angreifer hatte sie auf klassische Art und Weise ausgetrickst!
    Aber auch Vassagos Tochter hatte einige Tricks parat. Erneut wob sie ein magisches Netz um sich herum und murmelte ununterbrochen die dazugehörigen Zauberworte. Ein unsichtbarer Kokon schob sich zwischen sie und die daraufhin kreischenden Kristalle. Wo der Kokon die Wand berührte, verloren die Schmerzkristalle ihre Farbe und erhielten ein schmutziges Grau.
    Die Kristalle zerfielen dabei zu Staub. Ihr nervtötendes Kreischen verklang innerhalb weniger Sekunden.
    Kassandra beschloss, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden, bevor der Gegner einen neuen Angriff starten konnte.
    Im Schutz des magischen Kokons versuchte sie, den Entmaterialisierungsvorgang einzuleiten. Auf diesen Augenblick der Ablenkung hatten ihre Gegner nur gewartet.
    Sie schlugen erbarmungslos zu.
    ***
    Eine große Staubwolke und dazwischen etwas Lackfarbe war alles, was Nicole Duval von dem mit hohem Tempo davonfahrenden BMW X5 sehen konnten. Ruben Hernandez hatte auch auf der Rückfahrt nicht vor, nur eine Sekunde zu vergeuden. Und dem Anruf des Arztes nach zählte jede Sekunde.
    Hoffentlich kommt ihr noch rechtzeitig an, dachte Duval, als sie das Auto hinter der nächsten Kurve verschwinden sah. Falls Araminta etwas Wichtiges zu sagen hatte, vielleicht sogar noch über die Gosh-Dämonen und die Zeitsäufer, mussten es Zamorra und Hernandez unbedingt hören.
    Mit einem Mal hatte sie das sichere Gefühl, sie müsste unbedingt zum Tatort gehen. Doch nach zehn Sekunden war es schon wieder vorbei. Duval verzog die Stirn in Falten, sie war unsicher, was dieses kurze Gefühl bedeuten sollte.
    »Kommen Sie, Señora Duval«, sagte José, der ihren Gesichtsausdruck missdeutete, und winkte Nicole zu. »Wir sehen uns den Eingang zur Höhle an.«
    »Ich denke, der Eingang ist total zugeschüttet«, wunderte sich die Französin und zog das rechte Trageband ihres Rucksacks fest, in dem sich mehrere Liter Wasser und eine Kleinigkeit zu essen befanden. An das Gefühl von eben dachte sie nicht mehr. »Wie wollen wir da hineingelangen?«
    »Total zugeschüttet stimmt nicht, zumindest nicht ganz«, verbesserte Luis, der zweite Begleiter. »Aber wir haben sehr viel Arbeit vor uns, wenn wir hinein wollen. Schauen Sie sich einmal die Bilder an, die ich geknipst habe.«
    Er holte eine Digitalkamera zum Vorschein und reichte sie Nicole. Durch mehrmaliges Drücken mit dem Daumennagel ließ sie die Bilder per Wiedergabemodus zurücklaufen. Und wirklich, der Polizist mit den kurzen grauen Haaren hatte recht mit seiner Bemerkung. Der Eingang besaß zumindest noch eine kleine Öffnung.
    »Das sieht wie ein Gang aus, den jemand durch das herabgestürzte Gestein gegraben hat«, meinte Duval, nachdem sie die Kamera deaktiviert und Luis zurückgegeben hatte. »Gerade so, als hätte sich

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