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0983 - Schwingen des Verderbens

0983 - Schwingen des Verderbens

Titel: 0983 - Schwingen des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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ein überdimensionaler Wurm durchgegraben.«
    Luis steckte die Kamera ein, gemeinsam folgten sie José, der die Führung übernommen hatte.
    Der Fußmarsch erwies sich als weniger anstrengend, als Nicole vermutet hatte. Der Wanderweg, den sie benutzten, war überdies reizvoll, da er vor dem Panorama von Alcazabe und Mulhacén verlief, zwei der höchsten und gleichzeitig schönsten Gipfel der Sierra Nevada. Die Route bestand aus einer Ansammlung von Unebenheiten kleiner und mittelgroßer Steine, aber da die Französin auf Zamorras Rat hin feste Wanderschuhe angezogen hatte, konnte sie gut mit den Polizisten mithalten, ohne sich Blasen an den Füßen zu holen.
    Es dauerte nicht lange und sie erreichten den Waldrand und gingen zwischen den Bäumen hindurch. Geradeaus, fast wie mit dem Lineal gezogen, bis sie zur Felswand kamen. Und an Fußspuren im Waldboden und umgeknickten Grashalmen konnte man erkennen, dass in den letzten Tagen viele Menschen hierher gekommen waren.
    Das Gestrüpp, das nahe an den Fels gewachsen war, war von unzähligen Füßen niedergetrampelt worden. An der Bergwand, kurz vor dem Höhleneingang, wucherte normalerweise ein fast undurchdringliches Dornengestrüpp, doch auch das hatten die Keimträger aus Abruceta bis zum Höhleneingang zerstört.
    Zusätzlich hatten Hernandez’ Untergebene ab hier Trassierband gespannt, um darauf aufmerksam zu machen, dass kein Unbefugter hier eindringen durfte.
    Plötzlich zuckte Duval leicht zusammen. Ihr war, als hörte sie eine lockende telepathische Stimme, bloß verstand sie die Sprache nicht. Sie wusste nur, dass diese Stimme aus der Höhle kam. Und sie wollte, dass sie, Nicole Duval, hineinging. Vielleicht nicht sie direkt, aber alle Menschen, die für Telepathie oder übersinnliche Phänomene empfänglich waren. Sie erinnerte sich an das Gefühl, das sie vor wenigen Minuten überkommen hatte. Es war eher eine Verlockung denn ein Drängen gewesen. Das wäre auch schlecht möglich, denn hypnotisch konnte Nicole kaum beeinflusst werden.
    Die Französin blickte sich kurz um, doch die beiden Polizisten hatten weder die Stimme bemerkt, noch Nicoles zusammenzucken. War dieses Locken also nur eine Täuschung gewesen?
    Am Eingang zur Höhle stoppte die kleine Gruppe. Es ist genauso, wie Zamorra es beschrieben hat, erkannte Nicole. Wie eine riesige, klaffende Wunde im Stein.
    José zeigte mit der Hand auf das Loch, das sich durch die Steine zog. Selbst bei genauem Hinsehen konnte man nicht erkennen, ob sich hier jemand durchgegraben hatte.
    »Sehen Sie hier, Señora Duval, das Werk Ihres überdimensionalen Wurms«, sagte der Gesetzeshüter und lächelte dabei. »Ich hoffe nur, dass dies nicht das Werk eines Untiers ist, sondern einzig und allein Zufall.«
    »Das hoffe ich auch«, schloss sich Nicole dem frommen Wunsch an, obwohl sie nicht ganz hilflos war, falls ein Angriff erfolgte. Für alle Fälle hatte sie ihren Dhyarra-Kristall der 8. Ordnung, sowie einen E-Blaster aus der Fertigung der DYNASTIE DER EWIGEN in die verschließbare Innentasche ihrer Jeansjacke gesteckt - den Blaster hatte sie durch ein Täuschungsmanöver mit dem Dhyarra durch die Sicherheitskontrollen am Flughafen geschmuggelt. Die Energiewaffe verfeuerte im »Laser-Modus« blassrote, nadelfeine Hochenergiestrahlen, die innerhalb weniger Sekunden zerstörten und töteten. Und im äußersten Notfall, wenn wirklich Dämonen oder Wesen mit Schwarzer Magie angriffen, konnte sie immer noch Zamorras Amulett rufen. Innerhalb einer Sekunde hielte sie es in den Händen.
    Bevor sie an ihre Verteidigung dachte, war sicher erst einmal zu überlegen, wie sie in die Höhle hineinkam, überlegte Nicole. Bevor sie nicht hineinfand, waren alle bezüglichen Überlegungen Makulatur. Wieder verspürte sie die Verlockung, sich hineinzubegeben, und erneut widerstand sie dem Drängen. Aber sie machte sich ihre Gedanken, wer dafür verantwortlich war. Konnte wirklich ein Gosh den Einsturz der Höhle überlebt haben? Oder handelte es sich bei dem leisen Rufer um jemand ganz anderes?
    Nun, das würde sie erst wissen, wenn sie ihn fand.
    Vor allen Dingen dürfen meine beiden Amigos nicht bemerken, dass ich hineingehe, dachte die Französin. Sonst wollen sie mich noch begleiten, oder noch schlimmer - beschützen.
    Und genau das wollte die Dämonenjägerin nicht. Falls wirklich noch schwarzmagische Wesen im Untergrund lauerten, kam sie allein besser zurecht. Schließlich hatte kaum jemand mehr Höllenwesen erlegt als Nicole

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