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0987 - Asmodis' Retter

0987 - Asmodis' Retter

Titel: 0987 - Asmodis' Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich und Manfred H. Rückert
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Störung, aber ein Shamus McMallister ist am Telefon und möchte Sie umgehend sprechen.«
    »Nie gehört. Notieren Sie seine Nummer und sagen ihm, ich bin beschäftigt. Ich rufe zurück.«
    »Das habe ich bereits getan, Monsieur, aber er lässt sich nicht abwimmeln. Im Gegenteil behauptet er sogar, Sie hätten um seinen Anruf gebeten.«
    »Was? Ich kenne den Mann doch gar…« Er stockte. »McMallister, sagen Sie?«
    »In der Tat!«
    Plötzlich machte es Klick. »Einer von Dylans Nachbarn! Danke, William.«
    Er gab Nicole noch einen Kuss, dann komplimentierte er sie von seinem Schoß. Mit zwei Schritten stand er vor dem Telefonanschluss des Kaminzimmers, den er nur stummgeschaltet hatte, um nicht gestört zu werden.
    Mit einem Knopfdruck holte er das Gespräch zu sich. »Mr. McMallister? Hier spricht Professor Zamorra.«
    »Ah, Herr Professor«, sagte eine Stimme in breitem schottischem Akzent. »Sie haben mich gebeten, Ihnen Bescheid zu geben, wenn sich drüben bei McMour etwas tut.«
    »Und?«
    »Und was?«
    »Tut sich etwas?«
    »Wie? Oh, natürlich. Deshalb rufe ich ja an.« Danach Schweigen.
    »Und wollen Sie mir auch sagen, was?«
    »Da ist jemand. Also drüben im Haus.«
    »Und wer?«
    »Keine Ahnung. Meinen Sie, ich hänge den ganzen Tag am Fenster? Aber überall im Haus brennt Licht. Und ich habe ein Klirren und Rumpeln gehört. Für mich klang das nach Einbrechern. Soll ich die Polizei rufen?«
    »Nein. Tun Sie das nicht. Wir sind gleich da.«
    »In Glasgow? Von Frankreich aus?«
    »Keine Sorge. Wir kennen eine Abkürzung.«
    ***
    An diesem Ort wohnte das Böse schon seit Tausenden von Jahren. Das spürten die drei Gosh-Dämonen Surrosh, Kenresh und Jefrash seit dem Augenblick, an dem sie im ehemaligen Tempel des Amun-Re, im Süden von Libyen, ankamen.
    Eigentlich hatten sie nicht vorgehabt, haltzumachen und nach ihrer Flucht aus der Höhle in der Nähe des spanischen Dorfes Abruceta hier ihre neue Ausgangsbasis zu errichten. Doch schon der erste Eindruck überzeugte sie. Die negative Ausstrahlung dieses Ortes war enorm. Selbst die abgebrühtesten Menschen hielten Abstand zu dem Tempel, der mitten im Gebirge der Wüste lag.
    Hier hatte man einst Amun-Re angebetet, den ehemaligen Erzmagier und Herrscher des Krakenthrons des versunkenen Atlantis. Hier hatten ihn vor zwölf Jahren aber auch die drei Zauberschwerter Gwaiyur, Gorgran und Salonar durchbohrt.
    Amun-Re hatte die Macht besessen, durch die Blutopfer sämtlicher Dämonen die Herrschaft der Hölle zu brechen. Kurz bevor ihm das gelang, wurde er im Kampf getötet. Der Kelch war damals noch einmal an den Höllenbewohnern vorbeigegangen. Aber auch die Menschen hatten ungeheures Glück gehabt, denn Amun-Re hätte sie sich mit der Zeit unterworfen.
    Und er hätte garantiert auch nicht vor den Gosh haltgemacht. Zumindest hätte er sich erbitterte Kämpfe mit den Dreien geliefert.
    So gesehen kam es Surrosh und seinen Brüdern entgegen, dass Amun-Re nicht mehr existierte. An seinem Tempel hingegen fanden sie mit jedem Tag mehr Gefallen. Die düstere Ausstrahlung, die stets im Hintergrund lag, passte perfekt zu ihnen.
    Surrosh stand mit ausgebreiteten Armen in majestätischer Haltung vor dem Altar, an dem getrocknetes, schwarzes Dämonenblut klebte. Bei dem Gosh-Dämon handelte es sich um ein nacktes, geschlechtsloses Wesen, von dessen unglaublich hässlichem, länglichen Kopf vereinzelte spröde Haarsträhnen abstanden. Schwarze, pulsierende Adern schimmerten unter seiner bleichen, fast transparenten Haut und spannten sich um die dürren Glieder. Irgendjemand hatte einmal behauptet, dass durch die Adern eines Gosh die Bosheit floss. Es gab wohl niemand, der diese Aussage dementierte. Statt eines Mundes besaß der Gosh einen starren, von wulstigen Lippen umgebenen kreisförmigen Sägezahnschlund, in dem sich fortwährend kreisende Kiefer mit unzähligen nadelspitzen Zähnen öffneten und schlossen.
    Surrosh und seine Brüder gehörten zu den vermutlich widerlichsten Gestalten, die vor vielen Tausend Jahren Lemurias Städte bevölkerten; parasitäre Wesen, die sich zwar auch von Fleisch und Blut ernähren konnten, deren bevorzugte Speise jedoch aus Leid, Angst, Hass, Neid und gequälten Seelen bestand.
    Während der Gosh die Hände weit von seinem Körper hielt, zischte er verfluchte Worte, die einst Gebete an die Götzen einer grauen Vorzeit darstellten; sie hallten hinauf zur domartig gewölbten Decke des geheimen Tempels in der Vergessenheit der Libyschen

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