0987 - Asmodis' Retter
müssen.
Der Erzdämon versetzte Zamorra und Dylan an ihren Cherokee. Die beiden Dämonenjäger wussten nicht, dass ihnen ausgerechnet ein Dämon das Leben rettete. Asmodis verschwand, ehe sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachten; schließlich hatte er noch etwas Wichtiges zu erledigen.
***
Asmodis kehrte noch einmal in die Tempelhöhle zurück. Er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen. Nichts sollte mehr an die Gosh und den Tempel des Amun-Re erinnern. Die Erinnerung daran sollte seinem Willen nach für alle Zeit ausgelöscht sein.
»Dann machen wir dasselbe wie in Abruceta«, murmelte der Erzdämon. Die wenigen, ausschließlich hypnotisch beeinflussten Männer schickte er fort. Sie sollten außerhalb der Höhle wieder aufwachen.
Mit den Keimträgern war er nicht so gnädig.
Asmodis sammelte sich geistig, er sprach einen schwarzen Zauberspruch und hob beide Arme. Ein greller Feuerring schoss aus seiner linken Hand und rollte wie ein Ball durch die Höhle. Alle Keimträger zerfielen sofort zu Staub.
Danach jagte er einen weiteren Blitz in die Höhlendecke. Bevor hier unten alles zusammenstürzte, versetzte sich Asmodis an die Oberfläche.
Kurz bevor Zamorra und Dylan McMour aufwachten, murmelte er einen Zauberspruch und drehte sich dreimal blitzschnell um die eigene Achse.
Asmodis löste sich in einer Schwefelwolke auf und kehrte nach Caermardhin zurück.
***
Gleich, nachdem Asmodis die beiden Dämonenjäger am Cherokee abgesetzt hatte, erschienen Nicole Duval und Moumouni. Mittlerweile war die Lähmung von dem Imuhagh gewichen, doch die Verletzung des Gelenks behinderte ihn stark beim Laufen. Nicole legte dem Wüstensohn einen Stützverband an.
Ein Grollen und Donnern wie bei einem Erdbeben erfüllte den Boden und die Luft, kurz nachdem Zamorra und Dylan McMour erwachten.
Der Meister des Übersinnlichen stimmte mit seinen Begleitern überein, dass jemand den Tempel gesprengt haben musste. Wie sie hierher gelangt waren, wussten sie nicht zu sagen. Aber sie freuten sich darüber, dass sie noch alle Hilfsmittel besaßen, selbst Zamorras Dhyarra und Dylans Augenstein befanden sich dort, wo sie sein sollten.
Sie sahen einige verwirrte Gestalten vom Gebirgsmassiv aus auf sie zukommen. Es handelte sich dabei um die ausschließlich hypnotisch beeinflussten Männer, die Asmodis vor dem Inferno weggeschickt hatte. Unter ihnen befand sich Ghoumour, der von Moumouni begrüßt wurde.
Die Imuhagh waren verändert für den Rest ihres Lebens. Sie wirkten noch ernster und abweisender als zuvor. Schon nach kurzer Zeit bestiegen sie ihre Kamele und ritten ohne ein Abschiedswort weiter.
Zamorra übernahm die Aufgabe, die restlichen sieben Männer zu ihren Stämmen zu bringen, beziehungsweise in deren Nähe. Keiner der Männer wusste zu sagen, wie sie hierher gekommen waren. Ihrer Ansicht nach konnte nur der Schêitan seine Hände nach ihnen ausgestreckt haben. Und die drei Fremden hatten sie den Klauen des Unaussprechlichen entrissen.
Zuletzt fuhr Zamorra die Koordinaten an, die er von Luc Avenge erhalten hatte. Er besah sich die zwölf Leichen und stellte fest, dass sie tatsächlich von den Gosh ermordet worden waren.
Sie warteten die kühlen Abendstunden ab und schaufelten ein Grab für die sterblichen Überreste der Familie as Souroun. Das und ein Gebet war alles, was sie noch für die Opfer tun konnten.
Während der Rückfahrt zum Flughafen waren alle schweigsam. Erst im Flugzeug und unter Menschen tauten sie wieder auf.
»Wisst ihr, dass mich die Seelenkristalle an D’Halas Seelen-Tränen erinnern?«, fragte Nicole Duval. »Jene manifestierte magische Energie gestorbener Zauberer des Planeten K’oandar, auf den es uns vor zehn Jahren verschlug.«
»Ich habe keine Ahnung, was du damit ausdrücken willst«, gestand Dylan. Er kannte die Geschichte um die Seelen-Tränen nicht.
»Diese Tränen sind die materialisierten, zeitlich eingewebten Seelen von Mitgliedern einer Para-Sekte von Seanzaaras Stamm«, erklärte Nicole. Sie bemerkte, dass McMour mit den Gedanken woanders war, und fragte ihn nach dem Grund seiner geistigen Abwesenheit.
»Ich kann mich absolut nicht mehr daran erinnern, was ich mit den drei erbeuteten Seelenkristallen und dem zweiten Augenstein angestellt habe«, antwortete der Schotte. »Selbst wenn ich mir noch so sehr den Kopf darüber zerbreche.«
»Und was hast du vor, wenn wir wieder zuhause sind? Du in Glasgow, wir auf Château Montagne?«, erkundigte sich Nicole.
»Ich sehe die Suche
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