0990 - Planet der Glücksbringer
Flotte zu helfen?"
Auf diesen Trick fiel Grador Shako natürlich nicht herein. Er gab zurück: „Es ist wahr, ich bin etliche Lichtmonate von meinem zugewiesenen Standort entfernt. Aber binnen weniger als einer Stunde könnte ich einen ganzen Verband herbeirufen, falls Ihnen damit geholfen werden kann."
Der Roboter antwortete nicht sofort. Grador vermutete, daß er die in seiner Aussage enthaltenen Daten auf Glaubwürdigkeit überprüfte. Schließlich ertönte die knarrende Stimme von neuem: „Ich wiederhole: Wir bedürfen Ihrer Hilfe nicht. Wir sind auf dem Rückflug von einer geheimen Mission.
Ihre unerbetene Annäherung wird als Aufdringlichkeit empfunden. Entfernen Sie sich, oder ich lasse das Feuer auf Sie eröffnen !"
Aber damit kam er bei Grador Shako an den Unrechten.
„Ich weiß mir Ihre übergroße Freundlichkeit zu schätzen", knurrte der Terraner. „Aber erstens sind Sie mir verdächtig, und zweitens jagen Sie mit Ihrer Drohung keinen Hasen aus dem Busch. Die Verhaltensmuster der Orbiter sind galaxisweit bekannt. Sie werden mich nicht unter Feuer nehmen, solange ich keine Bedrohung für Sie darstelle."
Es sei denn, dachte er mit heftigem Unbehagen, nachdem das Syrnbol auf dem Bildschirm erloschen war, ich hätte es mit Amtranik zu tun.
*
„Der Bursche hat Rückgrat", sagte Amtranik gequält. „Und schlau ist er obendrein. Eine ganze Flotte, nur ein paar Lichtmonate entfernt, wie? Gibt es innerhalb dieser Distanz einen plausiblen Standort?"
„Mehrere", antwortete der Robot. „Aber es bleibt unbestritten, daß das terranische Raumfahrzeug von dem zweiten Planeten dieses Systems kam."
„Gut. Er will mir also etwas vormachen. Er will nicht hilf- und schutzlos erscheinen. Deswegen spricht er von einer Flotte. Da sich sein Standort in Wirklichkeit ganz in der Nähe befindet, kann das nur bedeuten, daß er so gut wie keinen Rückhalt hat. Die Space-Jet ist wahrscheinlich das Bordfahrzeug eines einzelnen Raumschiffs, das auf dem zweiten Planeten gelandet ist."
„In diesem Fall könnte der Terraner gefahrlos beseitigt werden", sagte der Robot.
„Eben nicht!" Amtranik geriet in Erregung. Der fremde Einfluß machte ihm in diesen Augenblicken weniger zu schaffen. Wahrscheinlich war die Erleichterung nur vorübergehender Natur; er hatte ähnliche Erfahrungen bereits gemacht. Aber in diesen Sekunden funktionierte sein Verstand so scharf und einwandfrei wie eh und je. Es bereitete ihm Vergnügen, die Situation logisch zu analysieren. „Die Space-Jet steht mit ihrem Mutterschiff in Verbindung. Eröffnen wir das Feuer, dann schreit das Mutterschiff um Hilfe und in wenigen Minuten weiß die ganze Milchstraße, wo sich Amtraniks Horde aufhält. Nein - wir müssen anders vorgehen."
Er überlegte.
„Der Terraner spricht von Verhaltensmustern. Wir werden ihm etwas vorspielen, daß er glauben soll, ich wäre Armadan von Harpoon in eigener Person. Aber zuvor müssen wir uns vergewissern, daß das Mutterschiff nicht vorzeitig Alarm schlägt. Ich brauche eine Übersicht sämtlicher Hyperfunk-Relaisstationen, die sich, von hier aus gesehen, in normaler Funkreichweite eines terranischen Raumschiffs befinden."
Der Roboter war programmiert, jeden Befehl des Hordenführers augenblicklich und widerspruchslos zu befolgen. Nur in dem Fall, in dem Amtranik einen offenbaren Denkfehler beging, stand ihm die Möglichkeit offen, durch Rückfrage Wortlaut und Absicht des Befehls zu verifizieren. Von diesem Recht machte er jetzt Gebrauch.
„Du planst, die entsprechenden Abstrahlrichtungen zu blockieren?" erkundigte er sich.
Amtranik gab ein dumpfes Grollen von sich. Der fremde Einfluß wurde von neuem wirksam. Seine Gedanken verwirrten sich. Warum tat die Maschine nicht, was er ihr aufgetragen hatte?
„Ja", sagte er.
„Uns sind nur die Koordinaten der öffentlich zugänglichen Relais bekannt", erklärte der Robot. „Jede Interessengruppe, jeder politische Verband unterhält seine eigenen, geheimen Relaisstationen. Wir können verhindern,- daß das terranische Schiff seine Meldung an ein öffentliches Relais abgibt. Aber gegenüber der Kontaktaufnahme mit einer Geheimstation sind wir machtlos."
Amtranik war wütend. Er konnte nicht mehr klar denken, und jedesmal, wenn er dennoch einen brauchbaren Gedanken entwickelte, stieß er gegen ein logisches Hindernis.
„Dann laß Sonden los", knurrte er, „die uns erkennen lassen, ob der Terraner überhaupt mit jemand in Verbindung steht. Unsere Position darf
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