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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Taknar und Odom folgten, wenn man die Logik terranischer Philosophien und Religionen zugrunde legen wollte. Nach der Erreichung der eigenen Vollkommenheit war es an der Zeit, anderen den Weg zu diesem Glück zu öffnen. Die Periode der Selbstformung war beendet, die Mission begann.
    Aus einem Grund, den sie sich selbst nicht erklären konnte, war Larsa überrascht. Sie hatte mit dieser Entwicklung nicht gerechnet. Sie, die Bewegliche, konnte sich nicht ausmalen, wie Njasi, die Unbewegliche, auf den Gedanken kommen konnte, sie sei zur Missionarin berufen. Wen wollte sie missionieren? Wie wollte sie mit anderen, gleichgearteten Substanzen in Kontakt treten?
    Nachdem Rubin das Buch Merison erläutert hatte, sagte er: „Ich danke euch für eure Hilfe. Ihr könnt jetzt gehen."
    Larsa sah ihn verwirrt an.
    „Und du, Rubin, kommst mit uns."
    „Ich bin nicht Rubin. Ich bin die Stimme Njasis, die die Einheit erzielt hat."
    Larsa rief sich zur Ordnung. Es war nicht leicht, all die verwirrenden Gedanken beiseite zu drängen.
    „Njasi, du sprichst durch den Mund eines Wesens, das ein Mensch ist wie ich. Menschen brauchen Dinge, von denen du nichts weißt: Nahrung, frische Luft, Gesellschaft. Dieser Mensch, dessen du dich bedienst, wird sterben, wenn du ihn nicht freigibst."
    Die Kristallintelligenz blieb unbeirrt.
    „Es wird ihm an nichts fehlen. Geht unbesorgt. Wir sind Freunde. Ich füge keinem von euch Schaden zu."
    Larsa warf Valba einen fragenden Blick zu. Die Asiatin zuckte mit den Schultern und gab durch ihre Miene zu verstehen: Was können wir daran ändern? Larsa zog einen Augenblick lang in Erwägung, Rubin mit Gewalt zur Rückkehr zu zwingen. Sie gab den Plan rasch auf. Sie hatte Tag und Nacht daran gearbeitet, dem Kristallwesen zu seinem früheren Selbst zurück zu verhelfen. Ein Streit in diesem Augenblick paßte nicht in den Rahmen der Dinge.
    Sie warf Rubin einen bedauernden Blick zu, dann machte sie sich mit Valba auf den Rückweg. Der Junge besaß keine Lampe. Als die beiden Frauen gegangen waren, umgab ihn nur noch die milchige Helligkeit, die von den Kristallschichten der drei Bücher, besonders aber vom Buch Merison, ausging.
    Während des Aufstiegs sprach Larsa kein Wort. Sie hatte das ungute Gefühl, als hätte ein erfolgreiches Unterfangen mit einemmal eine katastrophale Wendung genommen. Sie sorgte sich um Rubin Frekk und ertappte sich bei dem Gedanken, daß es womöglich unklug gewesen war, die Kristallintelligenz bei der Wiedergewinnung ihrer früheren Lebenskraft so rückhaltlos zu unterstützen.
    Als sie durch das Loch in der Felsdecke kletterten und das Sterngewimmel des galaktischen Zentrums wieder über ihnen leuchtete, schalt sie sich wegen solcher Ideen eine Närrin. Es war alles in Ordnung. Sie hatten eine große Tat vollbracht, und morgen würde sie nach Rubin sehen kommen, ob es ihm an nichts fehle.
    Sie schwang sich in den Sitz des Piloten. In diesem Augenblick sprach. der Radiokom an. Der Mann, dem Valba die Aufsicht im Kommandostand der TRANTOR übertragen hatte, meldete sich.
    „Der Verband der Keilschiffe hat sich in Bewegung gesetzt. Ziel ist Imbus. Die Flotte hat offenbar die Absicht, hier zu landen."
     
    ENDE
     

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