0990 - Planet der Glücksbringer
sie die Bruchstelle erreichten, ordnete sie eine zweistündige Verschnaufpause an. Sie sehlief ein, sobald ihre Schultern den Boden berührten. Als Valba Sringhalu sie nach Ablauf der vereinbarten Zeit weckte, fühlte sie sich einigermaßen gekräftigt.
Sie zogen und hangelten sich über die Kante der Verfaltung hinauf und setzten ihren Weg fort. Rubin Frekk sah so aus, als brauchte er ein paar Tage Urlaub. Njasi hatte ihn inzwischen wieder aus ihrem Einfluß entlassen, aber man erkannte unschwer, daß der häufige Wechsel zwischen eigener und fremder Persönlichkeit dem Jungen nicht nur geistig, sondern auch körperlich zu schaffen machte. Larsa nahm sich vor, ein Auge auf ihn zu haben.
Sie erreichten den Ausgang des Felsenpfads kurz nach Sonnenaufgang. Larsa setzte sich sofort mit der TRANTOR in Verbindung. Sie erfuhr von den Entwicklungen, die sich im Lauf der Nacht abgespielt hatten, und machte in ihrem Arger keinen Hehl daraus, daß sie Grador Shako für der Welt größten Narren hielt. Niemand auf Imbus hatte seit Gradors Aufbruch von ihm gehört. Das lag - hoffentlich allein daran, daß er selbst eine absolute Funkstille angeordnet hatte.
Von der fremden Flotte war weiter nichts Neues bekannt, als daß sie kurz vor Sonnenaufgang ein zweites Bremsmanöver gefahren hatte, das sie relativ zu Imbus vollends zum Stillstand brachte. Das auffällige Torkeln und Rollen der einzelnen Fahrzeuge, von dem Larsa jetzt zum ersten Mal hörte, wurde allmählich geringer. Es war offenbar jemand am Werk, den Verband wieder unter Kontrolle zu bringen.
Verdrossen setzte sich Larsa ans Steuer des Gleiters, steuerte das Fahrzeug vorsichtig aus der Schlucht, dann das Hochtal hinaus und ging schließlich mit Vollgas auf Kurs in Richtung des Lagers. Sie landete den Gleiter im selben Hangar der TRANTOR, von dem sie am vergangenen Tag aufgebrochen waren. Valba nahm den Jungen in ihre Obhut und brachte ihn zur nächsten Medo-Station, während Larsa die Zentrale aufsuchte. Gemäß der Charta der Expedition war sie Leiterin der Forschergruppe und Zweitkommandierende des Schiffes, übernahm also automatisch den Gesamtbefehl, sobald Grador Shako abwesend oder aus anderem Grund verhindert war. Der Mann, den Grador als seinen Stellvertreter hinterlassen hatte, kannte diesen Passus der Abmachungen offenbar recht gut.
Nachdem er Meldung erstattet hatte, übergab er Larsa formell das Kommando.
Neuigkeiten waren in der Zwischenzeit nicht angefallen. Von der Space-Jet mit ihren sechs Mann Besatzung fehlte jede Spur, seitdem das Fahrzeug im Innern des Verbands verschwunden war. Vor einigen Stunden war eine schwache energetische Schockwelle registriert worden, die unter Umständen darauf hindeutete, daß eine der Einheiten ein Geschütz abgefeuert haste. Das klang besorgniserregend, aber Grador Shako haste dabei offenbar keinen ernstzunehmenden Schaden erlitten, sonst hätten die Orter darauf angesprochen.
Larsa war im Begriff, weitere Anweisungen zu erteilen, als Valba Sringhalu mit alien Symptomen der höchsten Erregung in den Kommandostand stürzte.
„Erinnerst du dich noch an die grünen Quarzproben, die wir mit Hypersignalen bestrahlten?" stieß sie hervor.
„Ja, was ist mit ihnen?" wollte Larsa wissen.
„Sie sind inzwischen alle farblos geworden."
8.
Amtranik empfand das Verhalten des:Fremden als unverständlich. Man haste einen Warnschuß auf ihn abgefeuert, aber anstatt zu wenden, haste er fortgefahren, sich der VAZIFAR zu nähern. Er meldete sich nicht über Funk. Amtranik war bereft gewesen, das kleine Fahrzeug für ein Robotschiff zu halter, aber der Bordrechner haste ihn belehrt, daß es sich um einen Raumflitzer vom Typ Space-Jet handelte, der von Terranern gesteuert wurde.
Nach und nach liefen die Meldungen von den zwölftausend Schiffen der Flotte ein, die besagten, daß die Roboter im Begriff waren, das wahllose Torkeln und Taumeln unter Kontrolle zu bringen. Amtranik gab daraufhin den Befehl, den Verband relativ zu dem nahen Zielplaneten zur Ruhe zu bringen. In einem zehn Sekunden langen Manöver wurden die Schiffe abgebremst. Der Fremde in der terranischen Space-Jet konnte von diesem Vorhaben nichts wissen, denn die entsprechenden Befehle wurden von Robatern an Roboter mit Hilfe spezifisch verschlüsselter geraffter Funkanweisungen übertragen. Amtranik, dem an dem Besuch des schnüffelnden Unbekannten gerade in diesem Augenblick nicht sonderlich gelegen war, hoffte, das kleine Raumschiff mit einer
Weitere Kostenlose Bücher